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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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notdürftig paßte; die Hose war bauschig und zu kurz und die Jacke zu weit. Er drückte die Leiche des Mannes in eine Bodensenke direkt neben der Halle. Schließlich steckte er die Heckler & Koch in seinen Gürtel, schwang sich die M-16 des Postens über die Schulter und nahm seinen Posten vor der Lagerhalle ein.
    Von dort aus hatte er einen ungehinderten Blick auf die verschiedenen Ausbildungsgelände, und was er dort sah, ließ ihn frösteln. Er erkannte die Methoden der gleichen Guerilla-Ausbildung, die er vor so vielen Jahren ebenfalls genossen hatte. Auf jedem Übungsplatz trugen einige Männer – wahrscheinlich die Ausbilder – dunklere Uniformen und Barette. Krayman scheute keine Ausgaben. Er hatte wahrscheinlich die besten paramilitärischen Ausbilder angeheuert, die derzeit verfügbar waren, Männer, die ihr Gewerbe in Vietnam oder Korea gelernt hatten. Die meisten Ausbildungsmethoden waren ihm gut bekannt, andere schienen für eine städtische Umgebung statt für einen Dschungel modifiziert worden zu sein.
    Blaine blickte nach rechts und sah eine Reihe Jeeps und Truppentransporter; anscheinend handelte es sich dabei um den Fahrzeugpark. Dahinter waren ein halbes Dutzend M60-Panzer abgestellt, deren angesengtes und narbiges Metall davon kündete, daß sie ihre Feuertaufe allesamt schon hinter sich hatten.
    Blaine fragte sich, welchen Nutzen die Panzer für die PVR haben könnten, als ihm etwas anderes in den Sinn kam. Die Techniken, die die Männer hier einstudierten, hatten nichts mit dem zu tun, womit sie am Heiligen Abend konfrontiert werden würden. Die gesamte Ausbildung konzentrierte sich darauf, gegen ähnliche bewaffnete und unterwiesene Männer vorzugehen. Die PVR würde jedoch zuschlagen und sich wieder zurückziehen, aus dem Hintergrund das Eigentum ihrer Feinde zerstören und den totalen Terror verbreiten. Menschen würden sterben, doch wahrscheinlich kampflos. Lediglich eine Polizei in Feiertagsbesetzung würde vielleicht Widerstand leisten; der größte Teil der Bevölkerung würde zu Hause sitzen und sich Ist das Leben nicht schön? mit James Stewart ansehen. So gut ausgebildete Truppen müßten die großen Städte des Landes eigentlich mühelos nehmen können, doch der Drill, dem sie unterworfen wurden, deutete nicht darauf hin.
    Verwirrt beobachtete Blaine die Männer auf den Übungsgeländen näher; nicht eigentlich die Männer, sondern ihre Ausbildung und ihr Verhalten. Es schien sich bei ihnen nicht um radikale Amateure zu handeln, die man mit zehn leichten Lektionen in mörderische Profis verwandelt hatte. Ihre Bewegungen waren schnell, präzise und sicher – von einer professionellen Sicherheit.
    McCracken zerbrach sich noch immer den Kopf darüber, als eine durchdringende Sirene erklang. Sein Herz machte einen Satz, und er fühlte, wie Panik in ihm emporstieg. Man wußte, daß jemand eingedrungen war. Die mehreren hundert Soldaten auf den Übungsplätzen näherten sich im Laufschritt dem Hauptgebäude. Blaine blieb auf seinem Posten und hielt den Atem an.
    Über eine kleinere Anhöhe näherten sich zwei Panzer, gefolgt von weiteren schweren Fahrzeugen und einhertrottenden Infanteristen. Also fuhr man zu seiner Ergreifung schweres Gerät auf …
    Dann entspannte sich Blaine. Die Truppen marschierten nur auf und stellten sich sauber und ordentlich um den Rand des befestigten Geländes auf, das die Lagerhallen und Wohnquartiere barg. Das war nur eine …
    Blaines Gedanken verharrten. Er kniff die Augen zusammen und rieb sie anschließend. Er konnte die Soldaten nun deutlich sehen, und was er sah, war unmöglich.
    Es konnte nicht sein. Und dennoch sah er es.
    Jeder einzelne Mann war weiß.
    McCrackens Anruf aus Paris hatte Andrew Stimson zutiefst aufgewühlt. Eine revolutionäre schwarze Gruppe, die am Heiligen Abend zuschlagen wollte, war schon schlimm genug. Doch wenn darüber hinaus jemand wie Randall Krayman in die Sache verwickelt war, mußte noch viel mehr dahinterstecken.
    McCracken behauptete, Krayman würde die Waffenkäufe der PVR finanzieren. Warum? Welche Vorteile konnte der geheimnisvolle Milliardär aus solch einer Verbindung ziehen? Stimson wußte nur wenig über den Mann und hatte sofort nach McCrackens Anruf einige seiner Mitarbeiter beauftragt, alles über ihn zusammenzustellen, was sich in den Unterlagen finden ließ.
    Er wäre selbst die Nacht über geblieben, doch die Erschöpfung machte ihm allmählich zu schaffen. Er hatte in den letzten Tagen kaum

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