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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Die weiblichen Goompahs, die nun klar als solche erkennbar waren, hatten tatsächlich Brüste, die den menschlichen Milchdrüsen glichen.
    »Unglaublich«, sagte Digger, kurz bevor ein Junge – wie nennt man nur einen jungen Goompah? – gegen ihn prallte und beide zu Boden gingen. Aber den Erwachsenen in der Umgebung schien nichts Besonderes aufzufallen. Der Junge schrie und deutete mit verblüffter Miene auf die Stelle, an der Digger gestanden hatte. Eine Frau half ihm auf die Beine und schwatzte auf ihn ein. Pass auf, wo du hintrittst, Jason.
    Zwei Mannschaften mit mehreren Spielern vergnügten sich bei einem Spiel, das eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Fußball aufwies. Auf einem anderen Feld galoppierten fette Pferde mit ihren Reitern umher, jagten einen Ball und versuchten anscheinend, ihre Gegenspieler aus dem Sattel zu stoßen, wozu sie paddelförmige Schläger benutzten. Bei beiden Spielen hatte sich eine kleine Zuschauermenge versammelt. Im Fall des Schlägerwettstreits war schwer zu erkennen, ob jeder gegen jeden spielte oder verschiedene Teams gegeneinander angetreten waren. Sollte Letzteres der Fall sein, konnte Digger nicht verstehen, wie die Spieler der verschiedenen Mannschaften zu unterscheiden waren. Aber die Menge hatte ihren Spaß, hüfte auf und nieder, stampfte mit den Füßen und brach in Jubelgeschrei aus, wann immer jemand aus dem Sattel fiel.
     
    Kellie war zu schnell für ihn. Digger hatte sich noch nicht ausreichend an den Gebrauch des Lichtbeugers gewöhnt. Den eigenen Körper nicht sehen zu können, brachte ihn immer noch aus dem Gleichgewicht. Ihm war nie bewusst gewesen, dass er beim Gehen so häufig seine Füße beobachtete.
    »Alles in Ordnung, Dig?«, fragte Kellie.
    »Klar«, entgegnete er, »bei mir ist alles okay.«
    Inzwischen befanden sie sich am nördlichen Ende des Parks, einem Gebiet, das mit Obstbäumen bestanden war. Im Grunde schien ganz Athen in einen Obstgarten eingebettet zu sein. Überall war es grün, und die Speisen hingen einfach da und warteten darauf, dass jemand Appetit auf sie bekam. Kein Wunder, dass diese Leute so viel Zeit zum Müßiggang hatten.
    »Hier ist es beinahe wie auf einer Südseeinsel«, bemerkte Digger. »Alles, was du brauchst, wächst in der Natur, also muss niemand arbeiten.«
     
    Während des Nachmittags versuchten sie, herauszufinden, wie die Stadt organisiert war. Dies sieht aus wie ein öffentliches Gebäude, vermutlich der Regierungssitz. Und das ist möglicherweise ein Gerichtsgebäude oder eine Polizeistation (Digger hatte einen Uniformierten hineingehen sehen). Ich schätze, das da drüben ist eine Bücherei. Und sieh dir das an, sieht aus wie ein besonderer Platz, auf dem sich die Bürger versammeln, um zu Themen abzustimmen, die der Stadtrat ihnen vorlegt. »Glaubst du wirklich, dass es hier Wahlen gibt, Digger?«
    »Eigentlich«, entgegnete er, »bezweifle ich das. Solche Orte dürften eher von einem starken Mann beherrscht werden.« Um ihn herum schienen die Geschäfte zu florieren, die Goompahs zufrieden zu sein. Von dem einen Uniformierten abgesehen, hatten sie keine Spur bewaffneter Gardisten oder dergleichen gesehen. »Aber man kann nie wissen.«
    Sie sahen durch die Fenster eines zweistöckigen Gebäudes, wo Goompahs in mehreren Reihen auf Hockern saßen und Manuskripte vervielfältigten.
    Sie besuchten einen Hufschmied, beobachteten einen Kunstschmied bei der Anfertigung eines Armreifs und wurden in den Räumen eines Arztes eingeschlossen, als die Tür unerwarteterweise geschlossen wurde. Sie versuchten, an Jacks Anspruch festzuhalten, der besagte, dass die Einheimischen keine unerklärlichen Vorkommnisse zu sehen bekommen sollten. Also nahmen sie in Anwesenheit des Arztes und seines Patienten Platz und warteten auf eine Gelegenheit, zu verschwinden.
    Der Patient war männlich und trug ein hellblaues Hemd. Offenbar litt er unter Verdauungsproblemen. Erst jetzt fiel Digger auf, dass die Einheimischen imstande waren, ihre Ohren nach vorn zu beugen. Während der Patient die Fragen beantwortete, tat sein Arzt eben das. Auch hier hinterließen sie ein Überwachungsgerät.
    Später schlenderten sie durch die Märkte in der Nähe der Küste. Dies war das Gebiet, das Digger in jener ersten Nacht besucht hatte, als er die provisorischen Geräte platziert hatte. Die Läden waren mit Leinen und Wandteppichen in leuchtenden Farben dekoriert. Auf den Dächern flatterten kleine Fahnen. Es gab Zank und Streit, es gab Bettler, und

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