Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
aber das war in Ordnung. »Wohin fliegen wir?«
    »Es gibt da draußen eine Insel. Ein sicherer Ort für die Nacht.«
    »Mit Collier allein auf einer einsamen Insel«, bemerkte er. »Klingt traumhaft.«
    »Das klingt nicht, als würdest du das ernst meinen.«
    »Mir geht es gut«, erklärte er beharrlich. »Diese Insel. Hat sie einen Namen?«
    Sie dachte kurz nach. »Utopia«, sagte sie.

 
BIBLIOTHEKSEINTRAG
     
    Die große Tragödie, mit der wir uns hier konfrontiert sehen, ist nicht, dass die Goompahs, um einen allgemein bekannten Begriff aufzugreifen, ihrer Vernichtung entgegensehen, obwohl das wahrlich Grund genug zur Trauer ist. Doch was mich noch mehr bekümmert, ist, dass sie dem Leben entrissen werden, ohne je die höchste Freude erkannt zu haben, die ein Leben nach Gottes Regeln verheißt. Sie haben ihr Leben gelebt, doch sie sind nie zum Kern des Seins vorgestoßen.
    Rev. George Christopher
The Monica Albright Show Mittwoch, 7. Mai

 
     
     
TEIL DREI
     
     
Molly Kalottuls

 
Kapitel 20
     
     
    An Bord der Al-Jahani
    im Hyperraum
    Dienstag, 10. Juni
     
    Die Nachricht von Markovers Tod war ein harter Schlag, der jeden Einzelnen an Bord daran erinnerte, dass die Operation, zu der sie sich eingeschifft hatten, ihre ganz besonderen, einzigartigen Gefahren barg.
    Ein paar Mitglieder des Forscherteams hatten ihn gekannt. Peggy Malachy hatte vor einigen Jahren mit ihm zusammengearbeitet, und Jason Holder erinnerte sich, eine Petition unterzeichnet zu haben, die Markover auf den Weg gebracht hatte, wenn er auch nicht mehr sagen konnte, worum es dabei gegangen war. Jean Dionne kannte ihn von einer gemeinsamen Mission vor ein paar Jahren. »Guter Mann«, sagte sie zu Collingdale, »ein bisschen verknöchert, aber man konnte sich auf ihn verlassen.«
    Collingdale hatte einmal einen einwöchigen Flug zusammen mit ihm erlebt. In seiner Erinnerung war Markover ein aggressiver, arroganter und lästiger Mann. Auch wenn er es nicht einmal sich selbst eingestanden hatte, war er doch erleichtert, dass er sich bei Lookout nicht mit ihm würde auseinander setzen müssen.
     
    Die Linguisten erhielten massenweise Rohdaten von der Jenkins. Sie hatten die Sprache geknackt und waren dabei, ein Wörterbuch zusammenzustellen, das inzwischen bereits mehrere Hundert Nomen und Verben umfasste. Sie verstanden die syntaktische Struktur, die Ähnlichkeit mit dem Lateinischen aufwies; erst das Verb, Nomen/Subjekt folgen später im Satz. Sie hatten das numerische System und den größten Teil seiner Glieder aufgeschlüsselt (Basis zwölf, zweifellos eine Widerspiegelung der Tatsache, dass Goompahs zwölf Finger besaßen). Und sie kannten die Namen von etwa vierzig Individuen.
    Die Stadt, die Markover Athen genannt hatte, hieß in der Sprache ihrer Bewohner Brackel.
    Brackel.
    Was immer man über die Goompahs auch denken mochte, sie hatten ein schmerzunempfindliches Gehör.
    Die Bewohner von Brackel nannten sich Brackum. So viel dazu.
    Die beiden anderen Städte, deren Namen sie kannten, hießen Roka und Sakmarung. Der Name des Planeten, der hiesige Name für Erde, lautete Korbikkan, was (wie zu Hause) auch den Erdboden bezeichnete. Sie lebten in ihm, nicht auf ihm, was Anlass zu der Vermutung lieferte, dass sie keine Ahnung von der Struktur der Dinge besaßen. Ihr Name für die See war Bakka, was auch bedeutete: Das, was keine Grenze hat.
    Es gab ein komplexes Ehegefüge mit mehrfachen Verbindungen, das Collingdale und sein Spezialistenteam noch nicht ganz hatten aufschlüsseln können. Brackel schien ungefähr 28 Gemeinden zu beheimaten. Ehegatten einer dieser Gruppen konnten sich mit jedem anderen Gruppenmitglied zusammentun, wenngleich es schien, als hätten sie tatsächlich nur einen oder zwei Favoriten und würden lediglich Beziehungen zu anderen unterhalten, um den Schein zu wahren oder vielleicht moralischen Konventionen zu genügen. Dieses Gebiet interessierte Collingdale weniger, aber einige seiner Experten ließen sich bereits zu schlüpfrigen Bemerkungen hinreißen.
    Der Nachwuchs einer Gruppe konnte im Erwachsenenalter in bestimmte andere Gruppen einheiraten und so Mitglied einer neuen Gruppe werden. Die Auswahlmöglichkeiten schienen jedoch begrenzt zu sein, vermutlich, um genetischen Schäden vorzubeugen. Es war ein schwerfälliges System, das, wie er vermutete, eines Tages der Monogamie weichen würde. Holder war davon nicht überzeugt und wies darauf hin, dass in abgelegenen Orten auf der Erde noch ganz ähnliche

Weitere Kostenlose Bücher