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Omega

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Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Geschichte zurück, in der es stets darum gegangen war, Ergebnisse zu erzielen. Melinda Park hatte beispielsweise vier Jahre auf Serenity gedient, eine Verpflichtung auf einer Raumstation, die Collingdale komplett um den Verstand gebracht hätte. Aber sie hatte die Bemühungen um die Bestimmung der Gesetze planetarischer Formationen geleitet und mit ihrer Arbeit einen Americus gewonnen.
    Ava MacAvoy, die zusammen mit ihm bei Moonlight gewesen war, war ebenfalls hier. Und Jean Dionne, mit der er einst eine Affäre hatte, die wie eine Sternschnuppe aufgetaucht war, leuchtende Blitze verschossen hatte und schließlich explodiert war, ohne irgendetwas zu hinterlassen. Außer Bedauern. Nichtsdestotrotz oder vielleicht auch gerade deswegen waren sie Freunde geblieben. Ihr Captain war Alexandra Kyznetsov, die ebenfalls bei Moonlight dabei gewesen war und von eben diesem Schiff aus Nuklearwaffen abgeworfen hatte. Die Wendung der Ereignisse war ihr unangenehm gewesen, und sie hatte Collingdale gleich nach der Abreise versichert, dass sie dieses Mal keine Bomben an Bord hatte.
    Zu behaupten, sie wären während der vergangenen Monate zu einer verschworenen Gruppe zusammengewachsen, wäre eine glatte Lüge. Tatsächlich stimmten sie nur in Ausnahmefällen überein. Manche sahen den Hauptgrund für diese Mission in der Möglichkeit, die Zivilisation von Lookout zu studieren (ehe sie ausgelöscht wurde?), während andere der Überzeugung waren, die Mission diene dem Versuch, die Bewohner zu retten. Auch wenn unklar war, wie Letzteres bewerkstelligt werden sollte.
    Manche vertraten die Ansicht, man solle unter den gegebenen Umständen das Protokoll vergessen und Kontakt zu den Goompahs aufnehmen, während andere behaupteten, ein solches Vorgehen würde zu viel Schaden anrichten. Es gab Unstimmigkeiten über die Frage, wie die grundlegenden Nachforschungen gehandhabt werden sollten, wer die Erlaubnis erhalten sollte, auf die Oberfläche zu gehen, welche Prioritäten gelten sollten und wie man mit den Bordmitteln den besten Kaffee brauen konnte.
    »Basho«, sagte Collingdale.
    »Wie bitte?«, fragte Elizabeth Madden, die sich in Alexandras Gegenwart über den Kaffee beklagt hatte, aber nicht die geringste Ahnung hatte, wovon Collingdale sprach.
    »Basho. Kaffee. Sie sollten die Sprache lernen, falls Sie eine Chance haben wollen, auf die Oberfläche zu gehen.«
    Von allen, die an der Isolationstaktik festhalten wollten, äußerte sich Madden am offensten. Sie war eine kleine Frau, die stets in ruhigem Ton sprach, sich nie echauffierte und scheinbar jede Position mit Bergen von Fakten untermauern konnte. Ihrer Haltung haftete eine Klasse an, die, ohne dass sie etwas Derartiges äußerte, andeutete, ihre Gegner müssen nur die Wahrheit über eine bestimmte Situation hören, um die Unhaltbarkeit ihrer jeweiligen Position zu begreifen. Sie hatte den Arnold-Toynbee-Lehrstuhl des King’s College in London inne. Ihr Ehemann Jerry, ebenfalls ein Xenologe von bemerkenswertem Ruf, hatte sie begleitet und war meist treibende Kraft der jeweiligen Opposition.
    Als sie hörte, dass Judy Sternberg die Überwachungseinheiten wandern ließ, hatte sie zunächst alarmiert reagiert.
    »Das ist ein unverantwortliches Risiko«, erklärte sie kategorisch. »Beim ersten Mal hatten wir Glück. Umsichtiger wäre es gewesen, hätten sie gewartet, bis wir vor Ort sind.«
    Judy zuckte mit den Schultern. »Ich wüsste nicht, welcher Schaden dabei angerichtet werden sollte.«
    Sie schloss die Augen und seufzte. »Falls die Korbs auch nur von unserer Existenz erfahren«, sagte sie, »wird sich ihre ganze Weltsicht ändern.« Ihre natürliche Entwicklung würde aufgehoben, so argumentierte sie, und sie würden abhängig werden, zumindest in Bezug auf ihre Philosophie, vermutlich auch in ihrer technologischen Entwicklung.
    »Lächerlich«, kommentierte Judy.
    »Sie werden in Reservaten enden! Von dieser grundlegenden Gesetzmäßigkeit hat es nie eine Ausnahme gegeben.«
    Madden erklärte nicht, auf welche Gesetzmäßigkeit sie anspielte, aber das war auch nicht nötig. Irgendwer hatte ein Manifest vorgelegt, nach dem eine Zivilisation die Kollision mit oder Integration in oder auch nur die flüchtige Berührung mit einer anderen, höher entwickelten, nicht überleben konnte.
    »Wenn wir nicht direkt eingreifen«, gab Judy zurück, »wird nicht mehr genug von ihnen übrig sein, um ein Reservat zu füllen.«
    »Das ist eine Übertreibung, Judy. Das wissen Sie so gut

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