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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Angehörigen jener Art, die einst die Monumenterbauer hervorgebracht hatte, waren Wilde auf einer abgelegenen Welt, die nichts mehr von ihrer früheren Größe wussten.
    Charlie Wilson musste über ihre Ankunft informiert worden sein. Er wartete im Korridor auf sie und geleitete sie in das Labor. »Sie müssen verstehen«, sagte er, »dass ich nicht wirklich weiß, was das alles bedeutet.«
    »Was was bedeutet?«
    Charlie hatte sich noch nicht an seine Rolle als amtierender Direktor gewöhnt. Er leistete gute Arbeit, dennoch würde sie irgendwann jemanden für diese Position finden müssen, der über einen anerkannten Ruf verfügte.
    Er führte sie in die Kabine, die wie ein kleines Amphitheater aufgebaut war. 32 Sitzplätze waren in kreisförmigen Reihen in dem kleinen Raum angeordnet. Wie so viele Teile der Akademie war auch diese Kabine so erbaut worden, dass sie für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden konnte. Wie sich jedoch herausstellte, war die Öffentlichkeit gar nicht interessiert. Normalerweise wurde die Kabine nur von ein oder zwei Personen gleichzeitig genutzt; manchmal wurde sie auch für Schulklassen geöffnet.
    Sie setzten sich, und Charlie zog eine Fernbedienung hervor. Das Licht wurde schwächer, bis nur noch Schwärze zu sehen war. Dann tauchten die Sterne auf, ausgedehnte Staubwolken leuchteten auf, und sie trieben irgendwo durch die Nacht. Das Gefühl, sie würden tatsächlich samt ihren Stühlen durch den Raum schweben, wurde nur durch die Schwerkraft und einen kalten Luftzug gestört.
    »Wir haben inzwischen 47 Tewks registriert, wie Sie wissen.«
    »Ja.«
    »Alle 47 befinden sich in Gebieten, in denen wir damit gerechnet haben, Omegas vorzufinden. Also können wir davon ausgehen, dass sie demselben Phänomen zuzurechnen sind.«
    Er drehte sich auf seinem Stuhl um, bis er ihr in die Augen sehen konnte. »Einige der Weathermans waren nah genug an dem Ereignis, dass wir versuchen konnten, ihrem Zweck auf die Spur zu kommen. Wir wollten versuchen, herauszufinden, was möglicherweise durch die Explosionen erreicht werden sollte. Alle fanden im interstellaren Raum statt. Keine Welten in der Nähe. Also geht es nicht darum, in diesem Bereich Zerstörungen anzurichten. Es ist kein persönlicher Vernichtungsfeldzug.«
    »Sagen Sie das den Toten von Quraqua.«
    Er nickte. Diesen Punkt musste er anerkennen. Die Zivilisation auf Quraqua war ausgelöscht worden. »Alle Wolken, die wir überprüft haben, scheinen darauf programmiert zu sein, einem Igel mit geringfügig höherer Geschwindigkeit zu folgen. Wenn sie den Igel überholt, explodiert dieser und löst die Umwandlung der Wolke in eine Tewk aus.«
    »Schön. Aber warum?«
    »Wer weiß? Auf jeden Fall erzeugt er genauso viel Licht wie eine kleine Nova. Warum, wird jemand anders klären müssen. Wir wissen nur, dass es so ist.«
    »Wozu das Ganze? Warum hat sich jemand all diese Mühe gemacht?«
    »Diese Frage kann ich nicht beantworten. Aber ich kann Ihnen verraten, dass es immer gebündelt auftritt. Harold hat das schon früh erkannt, zu einer Zeit, als wir uns gerade eine Hand voll Ereignisse ansehen konnten. Es gibt ein Muster. Die Ereignisse fanden in sechs verschiedenen Gebieten statt. Aber das heißt nicht, dass wir nicht noch andere finden, wenn die Weathermans ihre Reise fortsetzen.
    Der gelbe Stern zu Ihrer Rechten ist der Überriese Coronae Borealis. Siebentausend Lichtjahre von hier entfernt.« Er benutzte die Fernbedienung. Eine Handbreit neben dem Überriesen tauchte mit leisem Zischen ein neuer Stern auf. »Coronae 14«, sagte er. »Das 14. registrierte Ereignis.«
    Und ein zweiter neuer Stern, ein paar Grad weiter. »Coronae 15.« Und, wieder einige Grad weiter, ein dritter. 16.
    Und sollte noch ein vierter folgen, so konnte sie sich nun vorstellen, wo dieser sein müsste. Aber da war nichts.
    »So ist es überall«, sagte Charlie. »Fünf hier, sechs da, alle innerhalb einer ziemlich kurzen Zeitspanne. Vielleicht tausend Jahre oder so. Und jede Serie ist auf eine bestimmte Region begrenzt.«
    »Was hat das zu bedeuten?«
    Frustriert sah er sie an. »Hutch, das ist eine Art Forschungsprojekt. Es muss eines sein.«
    »Was erforschen die?«
    »Ich weiß es nicht. Es muss etwas mit Licht zu tun haben. Einige unserer Leute haben Ideen entwickelt, aber wir haben bisher nichts, was einen Sinn ergibt. Verstehen Sie, das ist die logische Konsequenz, wenn diese Forscher sich auf einer Ebene bewegen, die weit über unseren Verstand

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