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Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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die Welt, den Intigo, als unberechenbaren Ort anzusehen. Aber er war ihr Zuhause, nicht nur ein Ort, an dem sie nur Rast machten auf dem Weg zu einem anderen.
    Und darum war es erstrebenswert, sich ohne Wenn und Aber des Lebens zu erfreuen.
    Bedauern erhebt sich meist aufgrund von Dingen, die wir hätten tun sollen, aber nicht getan haben, seltener aufgrund derer, die wir getan haben, aber nicht hätten tun sollen.
    Akzeptiere deine Verantwortung.
    Erfreue dich des Moraka, wofür es keine Übersetzung gab, was jedoch eine Kombination aus Liebe, Leidenschaft, Exotik, Intimität und Freundschaft zu umfassen schien.
    Hüte dich vor Abhängigkeit; die Essenz eines guten Lebens ist dein freier Wille, den du mit deinem Verstand dirigierst.
    Hüte dich vor Abhängigkeit.
    Waren sie denn nicht von Moraka abhängig?
    »Bill«, sagte sie, »ich möchte eine Botschaft aufzeichnen. Zur Versendung.«
    »An?«
    »David.«
    »Wann immer Sie so weit sind, Judy.«
    Sie dachte lange nach. Lächelte ins Objektiv, versuchte, gelassen auszusehen.
    »Dave«, sagte sie. »Das Rettungsschiff ist heute hier angekommen. Einige unserer Leute haben ausgemustert, der Rest ist immer noch unterwegs zu Ihnen. Wenn Sie Ihr Ziel erreicht haben, dürfen Sie nicht vergessen, dass nicht immer alles klappt. Sollte etwas schief gehen, dürfen Sie sich nicht die Schuld daran geben.« Sie sah ihn beinahe vor sich, wie er in seiner Kabine auf der Hawksbill saß und an nichts als die Omega dachte. »Guten Flug. Wir sehen uns im Januar.«
    »Senden?«, fragte Bill.
    Irgendwo in der Ferne hörte sie den donnernden Hufschlag der Kosaken.
    »Schick es ab.«
    »Gesendet«, sagte Bill.

 
ARCHIV
     
    (Auszüge aus dem Buch der Goompahs, übersetzt von verschiedenen Angehörigen des Shironi Kulp)
     
    Wir leben nur zu dem Zweck, einander glücklich zu machen.
     
    Wie es mit Stolz heißt, sind wir die einzigen Kreaturen, die zu den Sternen aufsehen. Doch wer weiß, welchem Zweck die güldene Borte in dunkler Nacht dienen mag.
     
    Jeder Vorteil, jede Gunst, ist die Gabe eines individuellen Geists. Keine Gruppe, keine Menge, keine Stadt hat je irgendjemandem irgendetwas gespendet.
     
    Was immer du zu sagen hast, fasse dich kurz.
     
    Guter Rat ist stets lästig.
     
    Verteidige deine Meinung nur, wenn du beweisen kannst, dass du Recht hast, doch nie allein deshalb, weil es deine Meinung ist.
     
    Autoren lassen sich gern hätscheln.
     
    Rechtschaffenheit bedeutet, auch dann das Richtige zu tun, wenn niemand hinsieht.
     
    Jeder gute Witz enthält einen Funken Wahrheit.
     
    Die höchste aller Künste ist die Erkenntnis eigener Fehler.
     
    Raube einen Kuss und ergib dich den Folgen.

 
Kapitel 34
     
     
    An Bord der Jenkins
    Donnerstag, 4. Dezember
     
    Die meisten Projektoren waren Mikrogeräte. Die Größe der Einheiten bewegte sich zwischen der eines Kugelschreibers bis hin zu einem voll ausgestatteten Harding-Monitor samt Stativ. Vierhundert waren auf Broadside eingesammelt worden. Die meisten stammten aus den eigenen Beständen der Station, ein paar aber auch von institutionsübergreifenden Erschließungsgruppen und unabhängigen Forschern. In vier Containern waren sie auf der Cumberland verschifft worden. Außerdem hatte Mark Stevens die beiden Goldringe mitgebracht, die Digger angefordert hatte. Und eine Wagenladung Glückwünsche.
    Während die Cumberland ihre Fracht ablud, traf die Hawksbill in dem Sonnensystem ein. Stevens kündigte an, im Bedarfsfall zur Verfügung zu stehen, was bedeutete, er war nicht erpicht darauf, nach der langen Reise von der Station schon wieder auf menschliche Gesellschaft verzichten zu müssen.
    Die Mikroeinheiten sollten an strategischen Punkten platziert und später von der Jenkins aus aktiviert werden, um visuelle Aufnahmen und gesprochene Sprache zu übertragen, die zuvor im Bordsystem gespeichert werden sollten. Sie mussten sie nur noch aufstellen. Und die Botschaft vorbereiten.
    Die Omega beherrschte den Nachthimmel. Eine große schwarze Gewitterwolke, zweimal so groß wie der größere der Monde. Und sie schwoll mit jedem weiteren Abend sichtbar an. Die Goompahs vermuteten offensichtlich eine näher kommende Gewitterfront in ihr, eine, die sich einfach nicht so verhalten wollte wie ein normales Gewitter. Sie hatten Angst. In den Straßen hieß es, sie wollten sich, wenn das Gewitter erst da war, alle in ihren Häusern verstecken und die Fensterläden schließen. Aber sie dachten immer noch ausschließlich an schwere

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