Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Regenfälle und ein paar Blitze. An ein Gewitter, das vielleicht eine längere Zeit wüten würde. Ein paar Tage oder so. Sie hatten kein Gefühl für die Ungeheuerlichkeit der Wolke, keine Ahnung von dem Schaden, den Winde mit Orkanstärke hinterlassen konnten. Digger fragte sich, ob die Goompahs je Tornados oder Orkane erlebt hatten.
    Vor ihnen lag ein Operationsabschnitt, der Digger nicht gefiel. Seit Monaten wusste er bereits, dass Kellie und Julie Carson nach dem Eintreffen der Hawksbill diePlätze tauschen sollten. Julie würde die Jenkins übernehmen, und Kellie würde auf die Hawksbill wechseln, die sie während des Ablenkmanövers kommandieren sollte. Der Grund dafür war, dass sie keine Lizenz für die Führung der AV3 hatte, jenes Schwerlastschleppers, der während der Bemühungen, eine Wolkendecke zu erzeugen, zum Einsatz kommen sollte.
    Vor einigen Monaten hatte er sich noch keine Sorgen um diesen Punkt gemacht, aber als die Wolke mit der Zeit immer größer und irgendwie beunruhigender geworden war, hatte er sich zunehmend unwohl gefühlt. Sie hatten darüber gesprochen, er und Kellie, und sie hatte ihm erklärt, es gäbe keine Alternative, und er solle sich keine Sorgen machen. Sie würde vorsichtig sein, und es würde nichts schief gehen. Also gab er auf und sagte nichts mehr dazu.
     
    Sie patrouillierten durch jede der Städte, fertigten Karten an, achteten darauf, wo sich die meisten Leute aufhielten und wo die Show am wirkungsvollsten sein würde. Auf der südlichen Hemisphäre herrschte Spätherbst, und die Nächte wurdenlang. Es war, gemessen an dem, was Digger gewohnt war, nicht kalt. Die Temperatur sank nie unter 15 Grad Celsius und nur selten unter 25. Kellie bemerkte dazu, dass es für die Bewohner des Intigo spürbar kalt geworden sein dürfte, denn sie nahmen ihre Drinks nun nicht mehr unter freiem Himmel zu sich.
    Die richtigen Aufstellungsorte für die Projektoren zu finden, war kein Problem. Sie konzentrierten sich auf die Gebiete in der direkten Umgebung der Cafés und Versammlungsorte. Die Tempel sollten ebenfalls geeignet sein. Sie waren bei Nacht (wenn die Aufführung besonders wirkungsvoll war) nicht sonderlich gut besucht, aber ein paar Gestalten erfreuten sich immer an der geheiligten Atmosphäre.
    Die Goompahs schienen kein großes Interesse an organisierten religiösen Zeremonien zu hegen. Die einzigen, die Digger gesehen hatte, waren der Exorzismus und die Bitte um göttliche Unterstützung, gefolgt von der Selbstopferung des Prälaten. Die Tempel aber zogen täglich beachtliche Mengen an. Allerdings zahme Mengen. Sie schlenderten an den Götterfiguren entlang, und falls sie beteten, so taten sie dies still. Es gab keinen Gesang, kein Weinen und keine Zusammenbrüche in den Schiffen der Goompahtempel.
     
    Die Hawksbill wardrei Stunden hinter der Cumberland; ein großes, kastenförmiges Vehikel, an dessen Rumpf acht Zylinder befestigt waren.
    Das Schiff selbst bestand aus einer Serie stufenweise länger werdender Rechtecke, genau die Bauweise, die den Wolken besonders zu gefallen schien. Vor Jahren hatte es einige Experimente gegeben, bei denen Wracks, die der Hawksbill recht ähnlich sahen, in die Wolken eingedrungen waren. Anders als die runden Vehikel, die in die Wolke vorgestoßen und wieder zurückgekehrt waren, hatten die Wracks alle grimmige elektrische Stürme hervorgerufen, und in einem Fall war ein Schiff bereits bei der Annäherung zerfetzt worden.
    Die Einstiegsluken der Jenkins und der Hawksbill waren nicht kompatibel, weshalb Collingdale und seine Leute mit Go-Packs das Schiff wechseln mussten. So sehr sich Digger wünschte, Kellie bei und für sich zu haben, war es doch angenehm, wieder neue Gesichter zu sehen. Sie hatten seit Monaten niemanden außer Stevens gesehen.
    Es sei denn, man zählte Macao mit.
    Von dem Abend mit ihr war er immer noch enttäuscht, und er wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, ein normales Gespräch mit ihr zu führen. Wünschte, er könnte mit ihr sprechen, ohne sie zu Tode zu ängstigen. Hi, Macao, ich komme aus South Boston. Ist ein langer Weg. Wie geht es dir so?
    Trotz des Geredes darüber, den Geist zu öffnen und keine übereilten Schlüsse zu ziehen, denke selbst, waren die Goompahs anscheinend nicht so aufgeweckt, wie er gehofft hatte.
    Er hatte Judys Übersetzungen gesehen, Abschnitte aus dem Buch der Goompahs, und er wünschte, er könnte diejenigen finden, die diese Maxime niedergeschrieben hatten. Das waren die Leute, mit

Weitere Kostenlose Bücher