Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Omega

Omega

Titel: Omega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
heraus.
    Dann zwei Landefähren. »Es gibt noch zwei«, sagte Marge, »auf der AV3.«
    Die AV3 war ein Schwerlastschlepper, konstruiert, um besonders große, schwere Ausrüstungsgegenstände in und aus dem Orbit zu befördern. Er kam als Nächstes, ein schwarzes Vehikel mit gewaltigen schwarzen Rädern anstelle der Landestützen, die die kleinen Fähren nutzten. Antigravitationstriebwerke befanden sich in Gondeln auf der Außenseite des Rumpfs. Die Vertikaltriebwerke konnten auf die Tragflächen gedreht werden, sodass sie auch an großen Ladungen, die unter dem Vehikel hingen, vorbeifeuern konnten, was im Falle der Regenmacherausrüstung notwendig werden würde.
    »Werden die Goompahs all das Zeug denn nicht sehen?«, fragte Digger. »Ich dachte, Sie machen die Wolken mit Hilfe irgendwelcher elektronischer Geräte, die Sie aus dem Orbit bedienen können?«
    »Tut mir Leid«, sagte sie. »Die sind gerade ausverkauft.«
    »Und das sind wirklich Regenmacher?«, fragte Kellie.
    »Ja. Sie sehen ein bisschen plump aus. Aber Sie müssen sich keine Sorgen machen. Sie werden tadellos funktionieren.«
    Digger musste ständig daran denken, wie Kellie und er über die Oberfläche geschlichen waren, um nicht gesehen zu werden. »Und das soll alles runter auf die Oberfläche?«
    »Nur, wenn Sie Wolken wollen.«
    »Marge, sie werden das sehen.«
    »Die Goompahs?«
    »Natürlich die Goompahs. Um wen geht es denn hier wohl?«
    »Die Landefähren sind mit Lichtbeugern ausgerüstet.«
    »Der Schlepper auch?«
    »Zu groß. Aber wir werden alles bei Nacht erledigen, darum denke ich, Sie können ganz unbesorgt sein.«
    Er seufzte. »Okay. Wann wollen Sie anfangen?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Nein. Nur Julie. Sie muss mich fliegen.« Sie lächelte ihm zu. »Sie können sich entspannen und uns zuschauen, Dig.«
     
    Und der große Moment war gekommen.
    Kellie nickte Digger zu, entschuldigte sich und trat hinaus auf den Gang. Julie folgte ihr wenige Augenblicke später. Als Julie zurückkam, trug sie eine formelle weiße Jacke samt Epauletten und einem Adlerpaar, ihrem Rangabzeichen. Kellie zeigte sich auf einem der Monitore. »Dr. Conway«, sagte sie, »meine Herren, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass ein Wechsel im Kommandobereich stattgefunden hat und Captain Carson nun kommandierender Offizier der William B. Jenkins ist. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.«
    Julie sah sich unter den Anwesenden um. »Meine erste offizielle Handlung«, sagte sie. »Ich werde die Hochzeit zweier Angehöriger unserer Mannschaft durchführen.«
    Collingdale verzog das Gesicht und sah zur Uhr. »Ich möchte kein Spielverderber sein«, sagte er, »aber ich bin davon ausgegangen, dass das bis zu unserer Rückkehr warten kann.«
    »Von wo?«, fragte Digger, ohne sich die Mühe zu machen, seine Verärgerung zu verbergen.
    »Von der Ablenkung der Wolke, Digger. Ich verstehe ja, wie wichtig Ihnen das ist, aber die Wolke kommt näher. Wir haben keine Zeit zu vergeuden.«
    »Eigentlich«, widersprach Julie, »öffnet sich das beste orbitale Fenster erst in einer Stunde. Machen Sie es sich also bequem.« Einige Augenblicke studierte sie die Männer, alt müsse sie eine Entscheidung treffen. »Digger«, sagte sie. »Kommen Sie bitte hierher. Stellen Sie sich rechts von mir auf.Marge, du bist die Trauzeugin der Braut. Und du, Whit, gibstden Trauzeugen für den Bräutigam.«
    Whit stellte sich neben Digger auf.
    »David, es wäre schön, wenn sie als unabhängiger Zeuge fungieren würden.«
    Collingdale nickte und schaffte es tatsächlich, erfreut auszusehen.
    Bills Bild tauchte auf einem Monitor auf. Er war formell in Weiß gekleidet und saß an einem Keyboard. Julie deutete auf ihn, und er fing an, den »Hochzeitsmarsch« (Lohengrin) zu spielen. Die Tür zum Korridor öffnete sich, und Kellie tauchte in voller Brautausstattung auf, begleitet von Mark Stevens.
    Diggers Herzschlag legte ein paar Takte zu.
    Bill brachte den ganzen Marsch. Kellie und ihre Eskorte schritten in den Raum. Jemand hatte sogar Marge einen Schleier gegeben, den sie anlegte, ehe sie hinter der Braut in Schritt fiel. Digger reichte Whit die Trauringe, durchlitt einen Augenblick des Zweifels, der wohl jeden befiel, der zu viele Jahre Junggeselle gewesen war, und fragte sich, ob es Kellie ebenso erging.
    Aber als Julie ihn fragte, ob er sie zur Frau haben wolle, gab es kein Zaudern mehr.
     
    Digger nahm sich mehrere Minuten, um die Braut zu küssen,

Weitere Kostenlose Bücher