Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
würgen … oh ja, so richtig fest, bis er schielte.
»Ich stelle mir das gerade vor«, brummte er nachdenklich, »wie bespringt man denn eine Palme?«
»Einfach drauf und JUHU«, keifte ich und strafte ihn für seine mangelnde Kreativität mit einem bösen Blick. Und glaubt mir, der war wirklich böse. Als Elias einfach nur dastand und grinsend die Wand anstarrte, drehte ich mich meiner Mutter zu.
»Sag ihm, er soll aufhören, sich das vorzustellen, davon wird mir schlecht.«
»Elias, du hast es gehört«, gluckste meine Mutter und strich mir eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. Elias machte Anstalten sich mir zu nähern, doch ich hob sofort meine Hände.
»Geh weg!«, rief ich. »Fass mich nicht an, das hast du schon einmal zu viel getan.«
»Miriam«, raunte er liebevoll.
»Nix Miriam«, äffte ich ihn nach. »Ich kaufe mir sofort eine Unterhose aus dickem Eisen mit einem Schloss dra…« Eine Wehe setzte ein und setzte mich außer Gefecht. Ich streckte einen Arm nach meinem Mann aus, denn das war der einzige Moment, in dem ich ihn bei mir haben wollte – sogar musste. Seine Kälte und sein Duft wirkten schmerzlindernd. Sowie es vorbei war, drückte ich ihn von mir weg, doch Elias spielte wohl Stein und bewegte sich nicht. Lächelnd küsste er meine Stirn.
»Weg da, Samenschleuder!« Ich war so fertig. Schlaf war alles, an was ich denken konnte. Elias‘ Gesicht schwebte amüsiert über meinem.
»Denkst du wirklich, dass mich so eine Unterhose abhalten könnte?«
Eigentlich wollte ich lachen, doch es kam nur ein Schluchzen heraus. Besorgt beobachtete mich Elias und wandte sich dann Dr. Bruhns zu.
»Es ist mir egal, dass sie es nicht will. Setzen Sie ihr bitte ein Spritze.«
WAS? Nix da! »Meine Beine werden nicht lahmgelegt!«
»Miriam, du bist zu schwach zum Laufen«, belehrte mich Elias mit einer Stimme, die so warm war wie sein Körper kalt. Die Ärztin machte einen Knicks und begann etwas vorzubereiten. Da sie mit dem Rücken zu mir stand und ich das Gefühl hatte, dass selbst mein Sehnerv müde war, konnte ich es nicht erkennen. Elias nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir fest in die Augen. Nichts an seiner Mimik duldete einen Widerspruch.
»Du brauchst für niemanden tapfer zu sein! Du bist so müde, dass du gar nicht mehr entscheiden kannst, was gut für dich ist.«
»Eure Majestät?«, bat Dr. Bruhns um meine Aufmerksamkeit. »Ich werde Euch jetzt auf die Seite drehen. Versucht bitte einen Katzenbuckel zu machen.«
»Das kann sie gut«, nuschelte Elias, der sich den Kommentar nicht verkneifen konnte. Meine Mutter machte Platz und ich wurde von vier kalten Händen wie ein Schnitzel in der Pfanne gewendet. Mit behandschuhten Fingern tastete die Ärztin meinen nackten Rücken ab.
»Nicht erschrecken«, bat sie mich und besprühte meine Haut mit einer kühlen Flüssigkeit. »Ich werde zunächst nur die Stelle, wo ich die PDA ansetzen werde, betäuben.«
Ich spürte ein kleines Pieksen. Nichts im Gegensatz zu einer Wehe.
»Bleibt nun bitte ganz ruhig liegen, Eure Majestät. Das ist sehr wichtig!«
Elias zog mich in seine Arme. Sicher mehr, um mich still zu halten, als alles andere.
»Schon geschafft«, teilte Dr. Bruhns mir mit und legte mir einen kleinen Schlauch über die Schulter. »Ich werde nun erst eine kleine Testdosis Betäubungsmittel spritzen.«
»Meine Beine werden ganz warm«, stammelte ich ängstlich.
»Das ist gut. Das heißt, dass die PDA zu wirken beginnt. In einer Viertelstunde habt Ihr keine Schmerzen mehr.« Sie drückte mir ein kleines Gerät in die Hand. »Mit dieser Pumpe könnt Ihr nachdosieren, solltet Ihr dennoch Schmerzen bekommen.«
»Bekommt das Kind etwas davon ab?«, wollte meine Mutter wissen.
»Nur ein ganz kleines bisschen. Babys, die mit Hilfe einer PDA geboren wurden, sind aber genauso fit wie alle anderen auch.« Dr. Bruhns streifte mir ein Blutdruckgerät um das Handgelenk. »Wir müssen nur auf den Kreislauf Ihrer Majestät achten. Sollte er zu niedrig werden, muss ich Ihr ein anregendes Medikament verabreichen.« Sie lächelte mich an. »Keine Sorge, das brauchen nur die wenigsten Frauen.«
»Und wenn ich zur Toilette muss?«, fragte ich genervt von der ganzen Lage.
»Ihr könnt aufstehen und sogar laufen, allerdings braucht Ihr Hilfe, denn Eure Beine werden Euch nicht so ganz gehorchen.«
Na toll. Ich sah mir die Pumpe an und seufzte. Hoffentlich half der ganze Kram. Mein Bauch wurde hart und ich spürte ein Drücken. Dr. Bruhns
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