Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
dazugelegt.«
Ich lächelte die beiden Kätzchen erleichtert an. Für einen Moment hatte ich gedacht, dass Minka vielleicht Mama geworden war. Operationsfehler oder so, denn die Katze war kastriert. Mein Baby war also jetzt soweit, sich auch in andere Tiere zu verwandeln. Das konnte ja heiter werden …
»Wie geht es deinem Vater?«, fragte ich und kraulte erst Minka unterm Kinn und nahm schließlich Calimero heraus. Elias setzte den Korb ab und hob die Katze in seine Arme. Seufzend ließ er sich mit ihr auf dem Bett nieder.
»Er wirkte wie ein Geist«, erzählte er, während ich es mir mit Calimero bequem machte. Der Kleine wusste genau, was kam, und verwandelte sich in seine menschliche Gestalt zurück.
»Uuuuuaaaaäääääh«, freute er sich, als sein Blick auf meine Brust fiel und öffnete seinen zahnlosen Mund. Das hatte er eindeutig von seinem Vater! Auch die kühle Zunge, die mich jedes Mal kitzelte, wenn er zu nuckeln begann.
»Wenigstens lässt er sich nicht komplett hängen«, sagte ich und versuchte Elias Mut zu zusprechen. »Die Leere, die ihr alle im Moment fühlt, wird so schnell nicht weggehen.«
Elias presste die Lippen aufeinander und nickte.
»Ich werde morgen wieder arbeiten«, teilte er mir schließlich mit.
»Sicher?«
»Ja.« Er nickte.
»Aber versuche nicht deinen Kummer in Arbeit zu ertränken, versprochen?«
»Versprochen«, sagte er und lächelte mich an. In seinem Blick lag so viel Liebe, dass mir ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief.
»Hmmmmm«, brummte Calimero vergnügt an meiner Brust, als hätte er meine Gefühle gespürt.
»Ja, Mami liebt Daddy ganz dolle«, trällerte ich und streichelte über den kleinen Kopf voller schwarzer Haare.
»Ana würde morgen gerne mit dir einkaufen gehen«, erzählte Elias.
»Bin dabei«, trällerte ich und strich Calimero über die Haare. »Opa passt nur zu gerne auf dich auf.«
»Ich finde es erstaunlich, dass er nach dem Kleinen fragt«, grübelte Elias. »Als ich gegangen bin, musste ich ihm hoch und heilig versprechen, dass ich ihm seinen Enkel bald wieder bringe.«
Ich lächelte.
»Dann verfiel er wieder in seine Starre.«
»Ich glaube, dass Calimero ihm doppelt so viel wert ist.«
»Wie meinst du das?«, fragte Elias und runzelte die Stirn.
»Er ist nicht nur sein langerwarteter Enkel, sondern auch das Kleinod, welches seine Frau mit ihrem Leben beschützt hat.«
Elias nickte und Calimero ließ von mir ab. Leise schnurrend glitt er ins Reich der Träume.
»Ich bin auch müde«, sagte ich und gähnte.
»Ich bringe ihn in sein Bettchen.« Elias nahm mir unser Baby ab, doch ich ging hinter den beiden her. Ich lehnte mich an den Türrahmen und beobachtete, wie Elias den Kleinen in sein Bettchen legte und ihm liebevolle Worte auf Rumänisch zuflüsterte, während er ihn zudeckte und Ursus an seinem Fußende platzierte.
»Ruh dich aus, mein kleiner Engel und hab keine Angst«, sagte er schließlich auf Deutsch und sah zu mir herüber. »Deine Mama und ich bewachen deinen Schlaf.«
Ich lächelte und öffnete meine Arme. Die mir so vertraute Kühle breitete sich in ihnen aus und erwärmte sich an meiner warmen Haut.
»Hey«, nuschelte ich verschlafen und hob meinen Kopf. Elias hatte mich geweckt, weil er im Schlaf zu sprechen begonnen hatte.
»Sie kommt nicht wieder«, wimmerte er leise. »Sie … kommt… nicht … wieder … niemals.«
Tränen füllten meine Augen, denn es brach mir das Herz. Ich zog ihn in meine Arme.
»Scchhhhht«, versuchte ich ihn zu beruhigen.
»Ich werde sie nie wieder sehen.«
Deine Tochter wird ihr ähnlichsehen , ging es mir durch den Kopf, doch ich schluckte den Gedanken herunter. Elias wurde wach und küsste meine Wange.
»Es tut mir leid … ich …«
»Du musst dich nicht entschuldigen.«
Calimero begann neben mir zu strampeln. Sobald er das erste Mal in der Nacht wach wurde, holten wir ihn für gewöhnlich zu uns. Normal schlief er dann dort, aber dieses Mal wohl nicht.
»Da kann noch jemand nicht schlafen«, stellte ich fest.
»Wenn ich heute wieder arbeiten will«, sagte Elias, »dann sollte ich mir die Frühnachrichten ansehen. Die Gelegenheit bietet sich ja gerade.« Er lächelte unser kleines Goldstück an, welches sofort zurückgrinste.
»Ja, schauen wir mal, was wir jetzt wieder angestellt haben«, seufzte ich und trottete zum Fernseher. Ich schaltete ihn ein und ließ mich auf die Couch fallen. Elias setzte sich neben mich und ich konnte nicht anders, als das Bild von
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