Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
schon gut.« Wir schwiegen uns eine Weile an, in der wir versuchten in den Augen des anderen zu lesen. Elias sicherlich auch in meinen Gedanken, denn er entspannte sich.
»Danke«, murmelte ich. Er wusste, dass ich mich für seine Ehrlichkeit bedankte. Ich hatte seine Anwesenheit in meinem Kopf bemerkt. Elias war immer so darum besorgt, es allen Leuten, und ganz besonders mir, recht zu machen, dass ich begeistert war, dass er den Mut aufgebracht hatte, mir die Wahrheit zu sagen. Auch wenn es unangenehm war. Einer seiner Mundwinkel zuckte und hob sich zu einem kleinen Lächeln.
»Es war aber auch gut, dass mal jemand Magdalena die Wahrheit gesagt hat«, sagte er schließlich mit heiserer Stimme.
»Immer zu Diensten.« Ich machte eine kleine Verbeugung.
»Du trägst dein Herz wirklich auf der Zunge.«
Ich nickte und sah wieder zu Calimero, der uns immer noch neugierig musterte.
»Na, hast du keinen Hunger?«
»Miääää!«
»Nein, Papa hat mir eben die Flasche gegeben und mich an seinem Arm trinken lassen«, übersetzte Elias und strahlte dabei überglücklich den Knirps an. Ein Marienkäfer beraubte ihm jedoch der Aufmerksamkeit seines Sohnes. Ich fixierte meinerseits den See. Irgendwie weckte er etwas lang Vergessenes in mir. Wie er da so ruhig und kühl vor mir lag …
»Miri?«
»Hmm?«, brummte ich verträumt. Schwimmen …
»Ich wollte wissen, was mit dir los ist?«
Ups, hatte ich das überhört? »Das Wasser, irgendwie ist es, als hätte ich es vermisst.« Es zog mich magisch an. Es rief nach mir! Ich konnte es schon förmlich auf meiner Haut spüren.
»Wenn ich eine Schwanenseele in mir hätte, dann hätte ich es auch während dieser langen Schwangerschaft vermisst.«
Und da fiel der Groschen. Natürlich, er hatte ja so was von Recht! Ich umfasste stürmisch sein Gesicht und küsste ihn. Zufrieden und auch etwas lüstern brummte er, doch als er mich gerade zu sich ziehen wollte, riss ich mich los und stürmte ins Wasser. So wie das kühle Nass meine Haut berührte, verwandelte sie sich in ein Federkleid. Meine Füße wurden zu Schwimmflossen und meine Arme zu Flügeln. Das Medaillon um meinen Hals platschte an der Kette ins Wasser. Zum Glück war es nicht empfindlich. Plötzlich hörte ich etwas ins Wasser plumpsen. Erschrocken drehte ich mich um und schnatterte aufgeregt, weil Elias entsetzt auf das Wasser starrte. Kleine Kreise breiteten sich darum aus. Unser Kind? Da sich mein Mann nicht regte, versuchte auch ich ruhig zu bleiben. Ein kleines, plüschig-graues Schwanenbaby tauchte auf und ruderte zu mir herüber. An den himmelblauen Augen erkannte ich meinen Calimero. Ich wollte mit ihm schimpfen, doch alles, was heraus kam, war Geschnatter, welches mein Baby keck erwiderte und sich an mein Gefieder schmiegte. Elias hatte am Ufer mittlerweile seinen Kopf in seine Hände gestützt und grinste.
»So sieht also ein Badetag bei Familie Groza aus, was?«
Ich machte mit meinem Kopf und dem langen Hals eine Bewegung, die ihm bedeuten sollte zu uns zu kommen. Doch er schüttelte den Kopf.
»Ich schaue euch lieber etwas zu«, sagte er vollkommen verträumt und legte seinen Kopf schief.
»Ich sollte mir den Geruch nach Teich abduschen«, summte ich verträumt vor mich hin. In den Armen meines Vampirs verging die Zeit wie im Flug. Calimero lag schlafend auf meiner Brust und bewegte seine kleinen Finger im Traum. Elias drückte mich etwas näher an sich heran und schnupperte an mir. Ich liebte es, wenn er das tat, auch wenn es mir Gänsehaut verursachte.
»Ist dir kalt?«, hauchte er in meine Halsbeuge.
»Nein.« Meine Stimme war kaum hörbar. Seine kühlen Finger glitten über meine Oberarme. Ich lächelte.
»Dafür bist du verantwortlich.«
Er zog seine Augenbrauen ungläubig hoch, als ich mich zu ihm drehte.
»Was hältst du davon, wenn wir reingehen und ich dir vorführe, was Ana und ich gekauft haben?«, schlug ich säuselnd vor. Dieser Vampir schaffte es mit seiner bloßen Anwesenheit, mich betrunken zu machen, doch er machte auf Grund meines Vorschlags ein gequältes Geräusch.
»Na, komm schon, da musst du durch!«
Ein Anflug von Verspieltheit streifte sein Gesicht und seine Fänge fuhren ein kleines Stück aus.
»Aber nur, wenn ich auch beim Umziehen zuschauen darf«, sagte er schließlich und biss sich auf die Lippe. Ich erhob mich und drückte ihm unser Baby in die Arme.
»Alter Lüstling!«
Meine Anschuldigung schien ihn zu belustigen.
»Alt bin ich nicht gerade«, sagte er und
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