Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
dem rosafarbenen Strickbolero darüber sah einfach klasse aus. Ich war eine strahlende Mama in spe.
»Darf ich Sie zum Essen ausführen, schöne Frau?«, fragte mich Elias und hielt mir einen neuen hellbraunen Ledertrenchcoat hin, damit ich hineinschlüpfen konnte.
»Sehr gerne«, erwiderte ich lächelnd.
Im Restaurant hielt ich Elias‘ Hand und lächelte ihn über die leeren Teller hinweg an. Ich hatte gegessen, als ob ich seit Ewigkeiten nicht mehr bekommen hätte. Hier draußen, mitten im Leben, schmeckte einfach alles besser und zur Abwechslung freute ich mich mal wieder auf unser Schlafzimmer.
»Wollen wir ins Kino?«, fragte mein Liebling. In Restaurants fühlte er sich immer ein wenig verloren.
»Ich würde gerne noch ein bisschen mit dir reden.«
»Möchtest du mir etwa noch etwas beichten?«, fragte er beunruhigt.
»Nein, aber mich noch einmal entschuldigen.«
»Ich bin bei dir nicht nachtragend, Miriam«, gluckste er und starrte dann fiebrig auf meine Halsschlagader. Er musste sich dringend mal wieder richtig satt trinken.
»Bei anderen schon?«, fragte ich amüsiert.
»Manchmal.« Er lächelte so süß, dass ich ihn am liebsten aufgefressen hätte.
»Es war wirklich nicht richtig von mir, dir nichts zu sagen.«
»Und ich habe mich vollkommen danebenbenommen.« Seine Mundwinkel fielen nach unten. »Das mit dem Tisch hätte nicht sein müssen.«
»Ich trete auch schon einmal gegen Dinge, wenn ich mich aufrege.« Ich grinste ihn an. »Und dann verletze ich mir fies den Zeh dabei.«
»Erinnere mich bitte nicht daran.« Er begann mit meinen Fingerkuppen zu spielen.
»Du bist eben ein Vampir. Möbel sind für deine Kräfte einfach nicht gemacht.«
»Dass du mich immer verteidigen musst«, grummelte er vor sich hin und sah mich durch seine Wimpern hindurch an. »Ich habe dir sicher Angst gemacht, oder?«
»Bin ich aus Pappe? Oder psychisch labil?«, fragte ich.
»Nein.« Er lachte.
»Hey, ich weiß was du jetzt denkst!«
»Was denn?«
Jetzt hatte ich ihn neugierig gemacht. »Du denkst bestimmt: Seit du schwanger bist schon!«
»Habe ich gar nicht.«
»Hast du wohl!«
»Nein.«
»Doch!«
»Nein, Miriam.«
»Doch, Elias.«
»Mir dir kann man manchmal nicht anständig reden«, jammerte er belustigt. »Können wir uns darauf einigen, dass wir uns nicht einigen können?«
»Ja, sehr gut.« Ich grinste ihn stolz an. »Die Zeitungen hatten Recht, du bist ein guter Diplomat.«
Er grunzte, was irgendwie lustig, aber auch voll knuffig war.
»Ich werde mich morgen mit Ilian treffen. Möchtest du dabei sein?«
»Ich muss doch wieder ins Babygefängnis«, maulte ich. »Und wer ist Ilian?«
»Du hast wirklich kein gutes Namensgedächtnis«, stellte mein Mann fest. »Er ist der Vampir, der zusammen mit seinem Werwolfmädchen Schutz bei uns gesucht hat.«
»Ach ja! Und was will er von dir?«
»Nichts, ich will ihn über Krischan ausquetschen. Immerhin gehörte er lange Zeit seiner Gefolgschaft an. Vielleicht kann er uns etwas über den Aufenthaltsort der Abtrünnigen sagen.«
Ich sah Elias mit großen Augen an.
»Da will ich unbedingt dabei sein!«
»Dachte ich mir«, sagte er lächelnd und küsste meine Hand. »Ich werde ein Sofa in mein Büro stellen lassen.«
»Uuuuhhh«, raunte ich, »dein Büro!« Ich biss mir auf die Unterlippe. »Darf ich deine rattenscharfe Sekretärin sein?«
»Miri!«, schallt er mich leise und rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. Ich hatte kurz vergessen, dass er im Moment auf heißen Kohlen saß. Ein Themenwechsel musste her.
»Wieso haben die Abtrünnigen jetzt wieder Priorität?«
»Weil ich auf meiner Reise mit Melissa Zeit hatte, über ihre Mutter nachzudenken«, sagte Elias und seine Augen wurden ganz ernst. »Lilian hat Merkutio garantiert nichts gesagt, weil es sich bei ihrem Vergewaltiger um einen seiner Kollegen gehandelt hat.«
»Meinst du?«, fragte ich unsicher und runzelte die Stirn.
»Ja, jeden anderen hätte sie doch von ihrem Mann bestrafen lassen. Dass sie geschwiegen hat, kann nur bedeuten, dass sie große Angst vor ihrem Peiniger hatte und die Ältesten waren nun mal die einflussreichsten Vampire.«
»Hm, das macht Sinn«, grübelte ich.
»Vielleicht hat Ilian ja irgendetwas aufgeschnappt. Außerdem finde ich es beunruhigend, dass die Abtrünnigen sich so still verhalten. Du nicht auch?«
»Um ehrlich zu sein, bin ich da nur dankbar.« Aber jetzt wo er es ansprach …
»Und was ist mit dem Kerl, der den Stein nach mir
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