Omnia vincit amor - Liebe besiegt alles
geworfen hat?«, wechselte ich das Thema.
»Der Ladenbesitzer hat Anzeige erstattet.«
Aha. Im Langenscheidt Deutsch-Vampir , Vampir-Deutsch kann man das nachschlagen. Es bedeutet: Der Zeitpunkt ist ungünstig, um ihn spurlos verschwinden zu lassen.
»Weißt du«, seufzte ich glücklich, »ich liebe es, Dinge mit dir zu besprechen. Danach fühlt sich mein Kopf immer viel leichter an.«
»So geht es mir auch.«
Ein Kellner kam an unseren Tisch und räumte die Teller ab.
»Möchtest du einen Nachtisch?«, fragte Elias.
»Nein danke, ich esse Popcorn im Kino.«
»Okay.« Er lächelte. Nachdem der Kellner weg war, sah mich mein Vampir ernst an. »Geht es David gut?«
»Ich schätze so lala.« Ich atmete tief durch. »Aber ich verlasse mich da auf Hallow, die macht das schon.«
Elias nickte.
»Erzähl mir lieber mal, wie sich Heinrich und Magdalena während der Reise verhalten haben.«
Seine Augen begannen zu glühen. Ab und an konnte man mit Elias sogar richtig gut lästern. Er war eben alles für mich: Ehemann, Liebhaber und bester Freund.
»Sie haben natürlich ganz bewusst Abstand gehalten und versucht sich vollkommen neutral zu verhalten. ABER«, er sah sich kurz um und flüsterte dann ganz leise, »ich habe herausbekommen, dass sie sich immer ein Hotelzimmer geteilt haben.«
»Oha!«, staunte ich mit großen Augen. Aber wieso hatte Magdalena Heinrich dann nicht helfen wollen als er … na ja … läufig war? Elias zog die Augenbrauen hoch.
»Wenigstens wissen wir jetzt, warum Heinrich so ist, wie er ist.«
»Wie?« Ich war verwirrt.
»Na, er will Magdalena gefallen und du kennst sie.«
Mir fiel Gwendolin, Heinrichs Schwester, ein. Sie hatte gesagt, dass er nicht immer so gewesen war.
»Du meinst, dass sie ihn nur an sich heranlässt, wenn er schön brav die Etikette wahrt und sich bloß nicht irgendwie oder irgendwo blamiert?«
Elias nickte. Hmm, klang logisch.
Mich packte plötzlich eine Welle von Glück und ich strahlte meinen Mann an.
»Ich bin so glücklich, dich wieder zurück zu haben.«
»Na, da bin ich ja froh.« Er stand von seinem Stuhl auf und hielt mir die Hand hin. »Wir müssen los, sonst beginnt der Film ohne uns.«
»Wir haben nicht bezahlt!«, stellte ich draußen schockiert fest.
»Doch, haben wir.« Elias sah mich amüsiert an. »Denkst du, ich würde ohne zu zahlen gehen? Die Schlagzeile möchte ich wirklich vermeiden.«
Ich entspannte mich und ließ mir von Elias ins Auto helfen. Sorgsam schnallte er mich und sein ungeborenes Kind an, bevor er zur Fahrerseite huschte.
KAPITEL 12
Ich hatte es geahnt! Dr. Bruhns bestätigte mir am Telefon, dass ich bis zur Geburt quasi einen Keuschheitsgürtel tragen musste. Na toll! Ich sollte alles meiden, was mich aufregte. Positiv wie negativ.
»Oh je«, seufzte mein Mann, der das Gespräch mitgehört hatte und im Schneidersitz neben mir auf unserem Bett saß. Er fuhr sich nervös durch die Haare. Ich legte das Telefon beiseite und rollte mich zu ihm herum.
»Na ja, ICH darf nicht, aber du«, versuchte ich ihn zu trösten und warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
»Nein.« Er schüttelte seinen hübschen Kopf. »Auch das könnte dich irgendwie … na ja, du weißt schon.«
»Erregen?«, half ich ihm auf die Sprünge. Er nickte und ich rollte mich wieder auf meinen Rücken.
»Ich kann mich schon zurückhalten«, gelobte ich.
»Ich auch.«
Ich wollte lachen, tat es aber nicht.
»Wir Vampire sind zwar leidenschaftlicher als Menschen, aber wir sind keine Sexmonster.«
Ich biss mir auf die Lippe und grinste ihn an.
»Ich finde es total süß, wie du immer versuchst es runter zu spielen.«
Er lächelte herzerweichend und errötete leicht.
»Und dann platzt du doch irgendwann.«
»Miriam!«, mahnte mich mein Mann mit weit aufgerissenen Augen und gerunzelter Stirn. Er legte seine Hände zwischen seine Beine. »In diesem Zusammenhang möchte ich das Wort platzen nicht hören.«
Calimero gab mir einen Tritt in die Seite.
»Aua, du Sohn eines Vampirs!«
Eine Augenbraue hochgezogen, sah mich Elias fragend an.
»Der hat angefangen!« Ich zeigte auf meinen Kullerbauch.
»Wohl kaum!«
Pfff! Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. »Halt doch zu deinem Sohn!«
Lachend rutschte Elias zu mir und kuschelte sich an meinen runden, warmen Körper. Sein Duft legte meine Sinne lahm und entführte mich schon fast ins Reich der Träume. Da fiel mir plötzlich etwas ein.
»Weißt du, dass ich keine richtigen Tagträume mehr hatte,
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