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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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erzählen habe“, sagte er beinahe verschwörerisch, „dann kommen Sie heute Abend um neun zum Hintereingang von China Jims Laden in der East Pikes Peak Avenue. Sie gehen jeden Morgen daran vorbei.“
    „Etwa der Laden mit dem chinesischen Tand, aus dem immer so ein parfümierter Duft weht?“
    „Ganz genau der. Sagen Sie dem Mann am Eingang folgende Losung: ‚Der träumende Buddha schaut durch das Tor der Ewigkeit‘. Dann wird man Sie einlassen.“
    „Was befindet sich dort?“
    „Das werden Sie schon sehen. Also dann, auf bald“, Herkimer zwinkerte ihm zu und ging gemütlich in Richtung Stadt zurück. Ratlos sah Philemon ihm nach. Was für ein komischer Kauz.
    Als er kurz darauf beim Labor ankam, herrschte dort rege Geschäftigkeit. Löwenstein und Tesla waren damit beschäftigt, die Kontakte an den Batterien zu erneuern und hatten die Hemdsärmel bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt, wobei Tesla noch immer seine Handschuhe trug. Czito war nirgendwo zu sehen, und Philemon vermutete nicht ohne gewisse Enttäuschung, dass der Serbe in diesem Augenblick gerade auf dem Pikes Peak herumkletterte.
    „Ah, da sind Sie ja, Mr. Ailey!“, rief Tesla, als er ihn bemerkte. „Ich hoffe, Sie haben wohl geruht.“
    Philemon, der das für einen versteckten Tadel hielt, kratzte sich verlegen am Kopf und trat zu den beiden schwitzenden Männern. Dass er jetzt nicht bei Czito sein konnte, war schon Strafe genug, und er hoffte, Dr. Tesla würde nicht noch einen oben draufsetzen. „Entschuldigen Sie meine Verspätung, Doktor“, sagte er etwas kleinlaut. „Ich verspreche Ihnen, dass das nicht wieder vorkommen wird. Sagen Sie mir, wo ich Ihnen zur Hand gehen kann, und ich mache mich sogleich an die Arbeit!“
    „Was soll nicht wieder vorkommen?“, fragte Tesla beiläufig, während er einen korrodierten Draht aus der Batterie zog und ihn begutachtete.
    Irritiert blickte Philemon ihn an. „Na, dass ich zu spät komme.“
    Tesla hob den Kopf und schaute ihn an. „Ach, das meinen Sie. Das ist schon in Ordnung. Sie hatten gestern schließlich einen anstrengenden Tag. Deshalb hatte ich Czito auch angewiesen, Sie schlafen zu lassen. Sie haben sich eine kleine Ruhepause verdient.“
    „Aber ich wäre gerne mit auf den Pikes Peak gefahren.“
    Tesla stieß ein belustigtes Lachen aus. „Dafür hätten Sie in der Tat früher aufstehen müssen.“
    Philemon verstand noch immer nicht ganz. Er wollte etwas darauf erwidern, doch in diesem Augenblick kam Czito zur Tür hereinspaziert. Verblüfft sah Philemon den Serben an. Wie konnte er so schnell wieder zurück sein?
    „Sind Sie zum Pikes Peak hinaufgeflogen?“, fragte er scherzhaft und eilte dem fröhlich pfeifenden Czito entgegen. „Was sagen die Aufzeichnungen? Darf ich sie sehen?“
    Verwundert blickte Czito von ihm zu Tesla. „Die Aufzeichnungen haben wir doch schon gestern ausgewertet.“
    Das erwartungsfrohe Lächeln fiel Philemon buchstäblich aus dem Gesicht. Fassungslos starrte er Czito an. „Gestern?“, hörte er sich sagen. „Aber wie kann das sein? Gestern haben wir doch das Experiment durchgeführt.“
    Die Miene des Serben blieb reglos. An seiner Stelle antwortete Löwenstein: „Gestern haben Sie den ganzen Tag geschlafen, Mr. Ailey!“ Der deutsche Ingenieur trat neben ihn und wischte sich seine ölverschmierten Hände an einem Lappen ab. Auch Dr. Tesla hatte aufgehört, sich mit der Batterie zu beschäftigen, und blickte zu ihnen herüber.
    „Den ganzen Tag geschlafen?“, wiederholte Philemon.
    „Ja doch“, bestätigte Löwenstein. „Mr. Czito hat versucht, Sie zu wecken, aber es war vergebens. Sie müssen von dem Experiment so erschöpft gewesen sein, dass Ihr Körper sich einen ganzen Tag lang freigenommen hat.“ Er verzog den Mund zu einem aufmunternden Lächeln. „Keine Sorge, das ist mir auch schon passiert. Das sind die Folgen von zu hohen Stromfrequenzen auf den menschlichen Organismus.“
    Philemon starrte noch immer begriffsstutzig in die Runde. „Und welchen Tag haben wir dann heute, wenn ich fragen darf?“
    „Den einundzwanzigsten August“, sagte Löwenstein.
    „Ah, so.“ Philemon fragte sich, was seine Taschenuhr wohl gerade anzeigen mochte. Leider lag sie wie vorgeschrieben im Hotelzimmer. „Einen ganzen Tag verschlafen“, murmelte er gedankenvoll, „unglaublich.“
    „Ich denke, dieses Phänomen ist leicht zu erklären“, entgegnete Tesla und gesellte sich zu ihnen. „Meine Herren, erinnern Sie sich noch an meinen

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