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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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schließen, doch einer der Aufpasser drückte ihn wieder zu Boden.
    „Eh! Was soll das?“, protestierte Achille. „Ich habe euch doch schon gesagt, dass das dort mein Chef ist.“
    Derweil richtete Malin ihren Schwall wüster Beschimpfungen an Kubicki: „Ich habe Ihnen doch bereits alles erzählt. Was wollen Sie denn noch von mir? Wie oft muss ich wiederholen, dass ich diesen Kerl dort rein zufällig kennengelernt habe. Und rein zufällig haben wir uns auch hier in der Wüste wiedergetroffen.“ Sie deutete auf Ondragon.
    „Okay, es klingt komisch“, bestätigte er erschöpft. „Aber es ist so, wie sie sagt. Die Begegnungen waren rein zufällig.“
    „Sehen Sie“, fuhr Malin fort. „Der Herr hat mir gesagt, dass er nach einem verschollenen Flugzeug sucht, und ich hab mir nichts dabei gedacht und ihm ein wenig bei der Suche geholfen, mehr nicht. Was ist denn, bitte schön, so Verbotenes daran, ein Flugzeug zu suchen? Und wie hätte ich ahnen sollen, dass hier in der Wüste der Punk abgeht und dieser Scheißberg in die Luft fliegt?!“
    Kubicki sah sie überhaupt nicht an. Er schien mit seinen Gedanken vollkommen woanders zu sein. Währenddessen war Ondragon heilfroh, Malin die Geschichte mit dem Flugzeug aufgetischt zu haben. Das würde sie jetzt vielleicht mit einem blauen Auge aus der Sache rausbringen. Hoffentlich.
    „Hallo, Sie?“ Malin hob eine Hand und winkte, um Kubickis Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. „Verstehen Sie mich? Ich nix wissen. Ich nur Jägerin, ich haben Auftrag, capito ?“
    „Das stimmt, das haben wir überprüft“, entgegnete Kubicki schließlich trocken. „Sie können gehen und nehmen Sie ihren Piloten mit. Gehen Sie und jagen Sie ihr Kamel oder was auch immer, und wenn Sie es haben, dann verschwinden Sie! Aber halten Sie sich von dem Berg fern, sonst sehen wir uns schneller wieder, als Ihnen lieb ist.“
    Malin sprang auf und trat auf Kubicki zu, bis sie dicht vor ihm stand. „Sie, Herr Oberkommandeur von was auch immer, haben mir gar nichts zu befehlen. Fuck you! “ Sie drückte ihm ihren Mittelfinger fast ins Gesicht, und Ondragon kam nicht umhin, ihren Schneid zu bewundern. Sie hatte wirklich vor nichts Angst! Weder vor irgendwelchen dubiosen Männern mit Waffen noch vor geheimdienstlichen Organisationen. Er spürte, wie ihr brennender Blick auf ihn sprang, und versuchte, ihm standzuhalten. Malin wollte eine Erklärung von ihm, das ahnte er, doch offenbarbar erkannte sie auch, dass sie diese von ihm nicht bekommen würde. Schweigend sah Ondragon zu Boden, und enttäuscht wandte Malin sich ab. So lief es immer mit den Frauen. Am Ende hassten sie ihn.
    Mit einer knappen Handbewegung gab Malin Pelle zu verstehen, dass er aufstehen solle, und der junge Pilot erhob sich. Er warf Ondragon ein leicht spöttisches Gewinnerlächeln zu und folgte seiner Chefin aus dem Zelt. Resigniert sah er auf den Ausgang. Am Ende ist immer einer der Loser, dachte er. Doch leider hatte er das starke Gefühl, dass diesmal er das war.
    „Und wann können wir hier raus?“, fragte er an Kubicki gerichtet. Er hatte keine Lust, noch länger an diesem unerfreulichen Ort zu bleiben.
    „Sie können sofort mit der nächsten Maschine raus“, entgegnete der BND-Führungsoffizier. „Unser Pilot fliegt Sie nach Casablanca oder Marrakesch. Je nachdem, wo Sie hin wollen.“
    „Und was ist mit meiner Bezahlung?“, wollte Ondragon wissen.
    „Wenn Sie Ihre Akte meinen, die liegt in Berlin bereit. Sie können jederzeit Einsicht erhalten. Und das Geld – nun wir wollen mal nicht so sein, schließlich haben Sie sich ja alle Mühe gegeben, den Auftrag zu erfüllen – es wird sich in wenigen Tagen auf Ihrem Konto befinden.“
    Ondragon nickte, dann wandte er sich an Achille. „Komm, wir hauen ab!“

    Als sie wenig später im Flugzeug des BND saßen und nach unten auf den rauchenden Berg schauten, spürte Ondragon ein ungewohntes Gefühlschaos in seinem Inneren toben. Auf der einen Seite war er froh, wieder einmal davongekommen zu sein, und fühlte sogar ein wenig Schadenfreude darüber, dass Pandora zerstört und der BND absolut leer ausgegangen war. Doch auf der anderen Seite – und das brachte ihn zum unteren Ende seiner Gefühlsskala – erfüllte es ihn mit tiefer Traurigkeit zu sehen, wie Teslas Traum in Flammen stand und damit unwiederbringlich verloren war. Und mit einem Mal verstand er sogar Meister Yaqubs Dilemma. Teslas Erfindungen waren ein Fluch und ein Segen zugleich. Darin hatte der alte

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