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Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Nullpunkt: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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Mann recht behalten. Aber Yaqub war nicht mehr, wie auch sein geheimer Schatz zu einem einzigen Klumpen Metall eingeschmolzen worden war. Und auf schicksalshafte Weise hatte sich der Daseinszweck der Sator-Bruderschaft dann doch erfüllt: Sie hatte die Menschheit vor einer großen Dummheit bewahrt. Sator opera tenet – der Schöpfer bewahrt seine Schöpfung.
    Als Ondragons Bewusstsein aus diesen Gedanken auftauchte, waren sie schon weit in die Wüste hinausgeflogen. Unter ihnen erstreckte sich nichts als Sand.
    Erschöpft lehnte er sich zurück und legte seine bandagierten Hände in den Schoß. Mehr als das Vibrieren der Maschine spürte er die Müdigkeit, die ihn zu überwältigen drohte, jetzt, da er alles hinter sich ließ. Doch kurz bevor er seine Augen schloss und sich der Erschöpfung hingab, fing sein Geist noch etwas auf. Eine winzige Störung im Muster. Die Zentrifuge in seinem Kopf zuckte und sandte eine letzte Botschaft. Dort unten im Sand war etwas gewesen. Etwas, das nicht dorthin passte. Ein Gefährt. Ein sehr merkwürdiges Gefährt.
    Der Snake?
    Nur wer fuhr ihn? Clandestin? War es dem jungen Mann gelungen, zu ihrem verlassenen Camp zu finden? Hatte er den Snake genommen und war damit hinaus in die Wüste gefahren? Ein unbewusstes Lächeln legte sich auf Ondragons Lippen. Natürlich war er es. Clandestin. Guter Junge! Nun würde wenigstens ein Teil des Wissens der Sator-Bruderschaft weiterleben … und auch der Schatz würde im gewissen Sinne weiterleben.
    Mit dieser tröstlichen Gewissheit kippte Ondragons Kopf zur Seite, und er schlief ein.

64. Kapitel

    08. Juni 2011
Berlin 10.30 Uhr

    Der Verkehr an diesem sonnigen Berliner Morgen war mäßig. Ondragon bog mit dem Mietwagen von der Viktoriastraße auf die Einfahrt der BND-Zentrale ab und zeigte am Kontrollposten seinen Ausweis vor. Der Sicherheitsmann öffnete ihm den Schlagbaum, und Ondragon fuhr weiter zum Parkplatz, wo er das Auto abstellte und zum Hauptgebäude hinüberging. Allmählich fühlte er sich wieder ganz hergestellt. Nachdem er Achille in Marrakesch abgesetzt hatte, war er weiter nach Casablanca geflogen und hatte sich dort in einem Krankenhaus gründlich durchchecken lassen. Die giftigen Phosphorgase hatten ihm einfach keine Ruhe gelassen. Doch als sich herausgestellt hatte, dass seine Lunge nur leicht verätzt worden war und er keine weiteren Schäden davontragen würde, war er sehr erleichtert gewesen. Er hatte viel Glück gehabt. Wieder einmal.
    Mit einem leichten Lächeln betrat Ondragon den Eingangsbereich der BND-Zentrale. Dort musste er seinen Pass ein weiteres Mal vorzeigen und sein Anliegen äußern. Nachdem er die Sicherheitsschleuse passiert hatte, wurde er von einem Mann in Empfang genommen, der dort auf ihn gewartet hatte.
    „Guten Tag, mein Name ist Schröder. Herr Kubicki hat mich über alles informiert. Bitte folgen Sie mir, Herr Ondragon.“ Er reichte ihm weder die Hand noch lächelte er. Dafür hatte er seinen Namen richtig ausgesprochen, was Ondragon wohlwollend quittierte. Doch da war etwas in seinen Augen gewesen, ein abschätzender Blick, der ihn irgendwie irritierte. Kubicki hatte dem Mann bestimmt erzählt, wer er war und was er tat, da war ein gewisses Misstrauen nicht ungewöhnlich.
    Ondragon folgte dem Mann, der mit beinahe militärischem Schritt die Gänge durchmaß. Sie stiegen eine Treppe in den ersten Stock empor und marschierten durch einen weiteren trostlosen Korridor, bis sie vor einer unscheinbaren Tür Halt machten.
    Ondragon straffte seinen Körper. Dahinter war sie also, dachte er und wurde von jäher Aufregung gepackt. Die Akte, seine Akte. Was würde er daraus erfahren? Dinge über sich und seine Familie? Über seinen Bruder? Kurz dachte er daran, dass er seinen Eltern einen Besuch abstatten könnte, wenn er schon mal in Berlin war, verwarf diesen Gedanken aber rasch wieder. Er hatte keine Lust, seinem Vater zu begegnen.
    Der Mann namens Schröder hob eine Hand und sah ihn auffordernd an. Ondragon nickte. Er umfasste die Klinke, drückte sie herunter und öffnete die Tür. Der Raum dahinter war groß. In der Mitte stand ein Tisch, an dem ein grauhaariger Mann saß. Er wandte ihm den Rücken zu. Auf dem Tisch vor ihm lag ein Dokument.
    „Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie fertig sind, Herr Ondragon“, sagte Schröder und schloss die Tür.
    Unschlüssig stand Ondragon da. Wer war der Kerl dort drüben am Tisch? Nur ein weiterer Aufpasser? Plötzlich hob der Mann die Hand, und Ondragon konnte

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