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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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dass Ihre Worte recht abenteuerlich klingen.“
    „Monsieur Ondragon, ich habe gleich gesehen, dass Sie zu der Sorte Mensch gehören, die an gar nichts glauben. Aber das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, darüber zu urteilen, was andere Menschen glauben. Schließlich tun sie das aus freiem Willen und die Religiosität, ganz egal welche, ist nichts Schlimmes. Da wir so etwas wie Kollegen sind, weil wir Menschen bei der Bewältigung ihrer Probleme helfen, bitte ich Sie, machen Sie sich nicht lustig über unseren Glauben!“
    Ondragon rutschte auf dem Stuhl hin und her und zwang sich, weniger zynisch dreinzuschauen, schließlich brauchte er ihre Hilfe. Er wollte zu einer Entschuldigung ansetzen, da kam sie ihm zuvor.
    „Wenn Sie sich nicht ein wenig für die Thematik öffnen, dann werden Sie das, was ich Ihnen noch über Ihre Fotos zu erzählen habe, für Humbug halten. Das wäre ein schwerer Fehler, denn in Wirklichkeit ist es tödlicher Ernst und Sie schweben vielleicht in Gefahr.“
    Er nickte und hob schuldbewusst beide Hände. „ Je suis desolé . Verzeihen Sie, Madame, ich wollte mich Ihnen gegenüber nicht ungebührlich verhalten. Bitte, fahren Sie fort.“
    Sie blickte ihn zweifelnd an. „ Eh bien , aber nur, damit Sie nachher nicht behaupten können, ich hätte Sie nicht vor möglichen Gefahren gewarnt.“ Sie hob einen Zeigefinger. „Kommen wir also zu dem Brief, von dem Sie ein Foto gemacht haben. Er beweist uns eindeutig die Absicht des Bokor.“
    „Ich habe ein merkwürdiges Pulver in dem Briefumschlag gefunden, das hatte ich ganz vergessen zu erwähnen“, warf Ondragon ein.
    „Ich weiß.“ Ihr Blick bekam eine beunruhigende Tiefe. „Sie sagen, dass Sie denjenigen, der diesen Brief erhalten hat, nicht finden können und dass ein anderer, der diesen Brief berührt hat, tot in seinem Hotelzimmer lag und nun fort ist?“
    „ Oui, c‘est ça! “ In Ondragon stieg ein ungutes Gefühl auf … langsam und unaufhaltsam wie ein mit Gas gefüllter Ballon.
    „Auch Sie haben den Brief berührt?“
    Ondragon nickte.
    „Fühlen sie etwas? Eine Taubheit in den Gliedern, ein Jucken an den Händen oder Kopfschmerzen?“
    „Ich hatte Kopfschmerzen, aber was soll das alles?“ Der Ballon seines Unbehagens hatte die Ionosphäre hinter sich gelassen und steuerte unkontrolliert ins All hinaus.
    Die Madame lehnte sich vor und sah ihn besorgt an. „Es ist so: In dem Brief war ein coup poudre . Ein Zombiepulver!“
    „Zombie-was?“ Hatte er das richtig verstanden? Zombie?
    Aber die Madame zeigte alles andere als ein Lächeln auf seine Reaktion. Allem Anschein nach war es kein Scherz gewesen. „Das Pulver in dem Brief“, sagte sie ernst, „ist ein Zaubermittel, mit dem der Schwarzmagier einen Menschen zum Zombie macht!“

8. Kapitel
    08. Februar 2010
    New Orleans, Louisiana
    11.45 Uhr

    Ondragon stand vor dem Laden und die Sonne schien ihm ins Gesicht. Er war irritiert. Nicht nur von der seltsamen Begegnung mit Madame Tombeau, sondern mehr noch von seinen eigenen Gefühlen. Seine vernunftbegabte Seite glaubte der Voodoo-Queen kein einziges Wort. Zombies! Das war der Gipfel der Lächerlichkeit! So etwas gab es nur in schlechten B-Movies. Aber da war auch noch sein Instinkt. Und der erinnerte ihn immer wieder an den toten Bolič und dessen rätselhaftes Verschwinden. War der Bosnier tatsächlich durch das Pulver in dem Brief zu einem wandelnden Leichnam geworden? Und wenn ja, wo war er hin?
    Ach, was!
    Ondragon setzte sich seine Sonnenbrille auf. Das war doch alles blanker Unsinn. Ein Toter war tot – außer man hieß vielleicht Jesus. Aber dabei hatte bekanntlich der Liebe Gott höchstpersönlich die Finger im Spiel gehabt und kein Schwarzmagier. Was natürlich nicht heißen sollte, dass Jesus ein Zombie war …
    Ondragon schüttelte energisch den Kopf. Zu welchen absurden Gedanken er sich hinreißen ließ! Eine geschlagene halbe Stunde lang hatte er sich mit Madame Tombeau darüber gestritten, ob es Zombies gab oder nicht. Dabei hatte sie ihm sogar erklärt, was es mit dem Brief auf sich hatte. Son corps doit être comme une bouteille vide . Das bedeutete angeblich, der Empfänger des Briefes hätte ein Urteil empfangen und würde in naher Zukunft von einem Schwarzmagier zu einem Zombie gemacht werden. Mit Magie und dem coup poudre würde sein Körper zu einem leeren Gefäß umgewandelt, in das der Bokor anschließend seinen eigenen Willen pflanzen könne. Nach der Zombifizierung sei das Opfer ein

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