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Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
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gönnte.
    „Ach, Chef, bevor ich es vergesse. Erste Rechercheergebnisse über Darwin Inc. findest du in deinen Mails. Ist nur eine grobe Zusammenstellung anhand dessen, was man auf die Schnelle im Internet findet. Aber es reicht aus, um einen kleinen Vorgeschmack darauf zu bekommen, mit wem wir es hier zu tun haben. Und ich habe Rudee kontaktiert und ihm gesagt, er soll sich breithalten für einen kleinen Hackerangriff auf Darwin Inc., falls wir diesen benötigen.“
    „Gute Arbeit, Charlize.“
    „ Domo arigato gozaimashita .“Sie verneigte sich leicht nach Väter Sitte, und Ondragon hätte ihr am liebsten ihr entzückendes japanisches Näschen geküsst, riss sich aber in letzter Sekunde von dieser Dummheit los und griff nach seiner Sonnenbrille.
    „Nun, dann wollen wir dich mal zum Flughafen bringen. Auf dem Rückweg kann ich den Proviant besorgen und wenn ich heute Nacht die Waffen aus Sterns Haus hole, nehme ich Madame Tombeau mit, dann kann sie gleich mal zeigen, was in ihr steckt.“
    Charlize ging zu dem Stuhl, auf dem ihre Reisetasche stand. „Und wann gedenkt ihr, nach Haiti aufbrechen?“
    „Wahrscheinlich morgen Mittag. Das Flugzeug muss erst noch beladen werden. Die Route habe ich schon berechnet. Ich schätze, wir werden roundabout vierundzwanzig Stunden unterwegs sein.“
    Charlize stieß einen theatralischen Seufzer aus. „Was würde ich darum geben, auch in die Karibik zu fliegen. Strand, Cocktails, hübsche Jungs … stattdessen schickt mich mein Boss nach Portland, Oregon. Toll! Regen, schlechtgelaunte Eingeborene und schauderhaften Clamchowder.“ Sie verzog das Gesicht. „Aber dafür bin ich wenigstens in der Zivilisation und nicht wie ihr im karibischen Chaos.“ Belustigt zwinkere sie ihm zu und schulterte ihre Tasche. „Von mir aus können wir los.“
    „ Okey-dokey , Miss Moneypenny!“ Grinsend öffnete Ondragon ihr die Tür.

    Nachdem Ondragon vom Flughafen und dem Einkauf des Proviants wieder zurück im Hotel war, untersuchte er sein Zimmer auf ein Neues nach Wanzen, denn es war möglich, dass es jemand während seiner Abwesenheit betreten hatte. Glücklicherweise war alles clean.
    Beruhigt setzte Ondragon sich auf das Bett und sah sich auf seinem iPhone an, was Charlize über Darwin Inc. zusammengetragen hatte. Die wichtigsten Eckdaten hatte sie ihm schon im Auto erzählt, doch auch das Kleingedruckte machte deutlich, dass der neue Spieler auf dem Feld nicht zu unterschätzen war.
    Darwin Incorporated – ein multinationaler Unternehmenskoloss. Gegründet in den Fünfzigern hatte er sich über die Jahre zu einem wahren Schwergewicht entwickelt, und das nicht nur in der amerikanischen Industrie. Umso seltsamer mutete es an, dass Ondragon zuvor noch nichts von ihm gehört hatte, aber den Grund dafür fand er schnell beim Weiterlesen. Darwin Inc. war nur der Name für den relativ kleinen Bereich der Agrartechnologie, der aber gleichzeitig den Hauptzweig des Konzerns bildete. Alle anderen Firmenableger und Tochtergesellschaften hatten andere große Namen, darunter bekannte Chemieunternehmen, Erdölraffinerien, Produktionsstätten für Halbleitertechnologie, ein Pharmariese und unzählige Zulieferer aus der Auto-, Flugzeugbau- und Energiebranche – um nur die wichtigsten Zweige zu nennen, denn in einer Börsenzeitschrift hieß es, dass sich das Konglomerat aus über 50 eigenständigen Unternehmen und noch einmal so vielen Partnern zusammensetzte. Was für ein Todesstern von einem Konzern, dachte Ondragon zynisch.
    Besonders auffällig an der Firmenhistorie war, dass die meisten Aufkäufe von anderen Unternehmen durch Darwin Inc. erst in den letzten zehn Jahren stattgefunden hatten und das klammheimlich hinter dem Rücken der Öffentlichkeit. In nahezu jedem Sektor der amerikanischen Industrie hatte Darwin Inc. seine Finger im Spiel und mit seinen 73 Standorten im Ausland einen gigantischen Fuß in der Tür zur Welt. Dass die Firma mit dem harmlos klingenden Namen der Kopf des Imperiums war, wusste hingegen kaum jemand.
    Das haben die mit Sicherheit auch so gewollt, vermutete Ondragon, der in Charlizes provisorischem Portfolio zwar eine Werbebroschüre mit dem markigen Slogan „ We don’t make Evolution, we ARE Evolution! “ finden konnte, aber leider nichts über die Beteiligung von Darwin Inc. an der Herstellung von chemischen oder biologischen Waffen. Was nicht viel zu bedeuten hatte, denn diesen Produktzweig konnte der Konzern durchaus geheimhalten, erst recht wenn er mit der

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