Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Ondragon: Totenernte: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anette Strohmeyer
Vom Netzwerk:
Monsieur Ondragon, dass die Menschen in meinem Land sehr misstrauisch sind, erst recht gegenüber Weißen. Einige von ihnen zu behandeln, würde Vertrauen schaffen und ihre Zunge lockern. Und außerdem …“ Die Madame zog ebenfalls ihre Tasche unter dem Sitz hervor, holte einen weißen Kittel hervor und zog ihn an. „… mache ich mich nicht schlecht in diesem Kostüm.“ Mit einer preziösen Geste schob sie sich ihre Brille auf der Nase zurecht und warf ihm ein schelmisches Lächeln zu.
    Ondragon hob die Augenbrauen, als er das Schildchen las, das über ihrer linken Brust an den Kittel gesteckt war. „Dr. Mari Tombeau – Médecins Sans Frontières .“
    „Das ist …“
    „Das ist genial, Madame!“, rief Rod erfreut aus. „Damit bekommen wir wahrscheinlich tatsächlich mehr aus den Dorfleuten heraus.“
    „Und wie soll sie damit ihre schusssichere Weste tragen?“, wand Ondragon ein.
    „Na, unter dem Pulli und dem Kittel. Ist doch kein Problem.“
    Ondragon überlegte. Die Idee der Madame war tatsächlich nicht schlecht, es ärgerte ihn nur, dass er sie nicht selbst hatte. „In Ordnung, da Sie sich offensichtlich schon so gut auf Ihre Rolle vorbereitet haben.“ Er räusperte sich, um zu verdeutlichen, dass er keine weitere Unterbrechung wünschte, und fuhr fort.
    „Vor Ort besteht unsere Aufgabe darin, jeden noch so kleinen Hinweis zu sammeln und herauszufinden, welchem Zeck dieses geheime Labor gedient und in welcher Hinsicht es mit dem Verschwinden, beziehungsweise mit dem Tod, der Mailmen zu tun hat.“
    „Vielleicht sollten wir eine ganze Nacht in dem Dorf einplanen“, unterbrach ihn die Madame erneut.
    Ondragon atmete tief durch, um nicht laut zu schreien. Einerseits musste er der Madame ihre Fragen nachsehen, weil sie noch nie an einer paramilitärischen Aktion teilgenommen hatte, anderseits wollte er die Einsatzbesprechung so schnell wie möglich abhaken, damit er noch ein wenig Schlaf bekam, bevor es ernst wurde. Er merkte, wie Rod und die Madame ihn erwartungsvoll anblickten.
    „Wir werden sehen, wie sich unser Vorankommen entwickelt. Jeder schedule ist nur ein Leitfaden und flexibel abwandelbar. Muss er sogar sein, denn selten läuft eine Operation wie geplant.“ Er warf einen kurzen Blick zu Rod. „So, und nun noch einiges zum Procedere.“ Er erklärte der Madame einige Handzeichen zur nonverbalen Kommunikation und wies sie in die Benutzung des Sprechfunks und ein Dutzend verkürzter Begriffe für operative Einsätze ein, wobei er die allgemein gültigen Termini benutzte und nicht die DeForce-Formeln. Danach bat er Rod, die Verbindung zum Satelliten herzustellen, ihn mit den Koordinaten zu füttern und ein Bild vom Einsatzort zu liefern.
    Der erste Ausschnitt, den sie bekamen, war viel zu grob, und Rod gab den Befehl ein, näher heranzuzoomen. Das Bild wurde klarer, und aus den gefleckten Brauntönen trat bergiges Gelände hervor, an einigen Stellen gesprenkelt mit mehr oder weniger dichtem Baumbewuchs, der sich als unregelmäßige grüne Flecken darstellte. Nach wenigen Justierungen fanden sie das Gelände mit der Darwin-Einrichtung und der Mine. Deutlich konnten sie das H des Heliports, das zerstörte Gebäude und den verschütteten Minenschacht sehen. Sogar der Zaun war zu erkennen, der in einem perfekten Viereck das baumbewachsene Gelände umschloss.
    „Wenn wir nur schon mehr Informationen über die Mine hätten und wüssten, ob es vielleicht noch weitere Eingänge gibt. Leider kann man auf dem Satellitenbild nichts dergleichen erkennen“, murmelte Rod nachdenklich.
    „Das wird Madame Tombeau für uns herausfinden. Ich setze all meine Hoffnung auf einen zweiten Eingang, denn falls deine Männer so gut gearbeitet haben, wie ich glaube, Rod, dann ist der Hauptschacht unpassierbar. Zumindest für uns mit unserem kleinen Gerät.“
    „Aber wenn ein zweiter Eingang bekannt wäre, hätte Darwin Inc. dann nicht auch diesen von uns versiegeln lassen?“, fragte Rod.
    „Das stimmt. Ich hoffe ja auch, dass wir uns von dem zweiten Schacht einen Weg in den Hauptschacht oder die unterirdischen Laborräume sprengen können.“
    Rod nickte, und Ondragon fuhr den Rechner runter. „Gut, dann hätten wir alles soweit besprochen. Eine weitere Einsatzbesprechung folgt auf dem Boot. Ich werde mich jetzt ein wenig aufs Ohr hauen, falls ihr nichts dagegen habt.“ Er ging in die Sitzreihe hinter den beiden und ließ sich dort am Fenster nieder. Eine Weile kreisten seine Gedanken noch um die

Weitere Kostenlose Bücher