One Night Wonder
schüttelt den Kopf. Also beuge ich mich über ihn und suche eins in den Taschen meines Parkas. Neugierig werfe ich einen Blick nach unten. Sein Schwanz ist ganz okay, der Umfang gefällt mir. Er stülpt sich sofort das Gummi über. Ich ziehe mein T-Shirt über den Kopf, zusammen mit dem eh schon losen BH fliegt es zu dem Parka auf den Spülkasten. Sein Blick klebt an meinen nackten Brüsten.
»Ich habe immer noch mein Höschen an«, flüstere ich und stelle mich breitbeinig über seine Knie. Er fackelt nicht lange, schiebt meinen Mini ein Stück hoch und zupft dann den Rand des Strings in Richtung meiner Knie. Ich schlüpfe so elegant wie möglich heraus, und er zieht mich zu sich hinunter. Ich lasse mein Becken kreisen, lande auf seinem Schoß, und schon ist er in mir drin. Jetzt keucht er zum dritten Mal.
»Warte«, flüstert er und hält mich an den Beckenknochen fest, denn mein Minirock ist bis zur Taille hochgeschoben. Er lächelt entschuldigend, und ich küsse ihn, weil er so hübsch ist und so nervös. Sein Griff lockert sich wieder, und ich fange an, mich zu bewegen. Dies ist eine meiner Lieblingsstellungen. Man muss einfach immer nur den Bauch rauf- und runterrutschen, und dann kommt man wie von selbst. Ich biege seinen Kopf in den Nacken und küsse ihn wieder.
»Du darfst nicht so schnell machen, sonst komme ich gleich«, nuschelt er zwischen meinen Lippen.
»Ist doch egal, ich auch.« Ich reibe mich weiter an ihm. Meine Finger kralle ich in seine immer noch feuchten Haare. Er legt seine Hände um meine Hüften und presst mich noch näher an seinen Bauch. Als ich merke, dass ich kommen werde, schließe ich die Augen und vergrabe mein Gesicht in seinen weichen Haaren. Lukas seufzt zwischen meinen Brüsten, und auch er ist kurz davor zu kommen.
»Jetzt«, flüstere ich und merke, wie die Anspannung von ihm abfällt.
Er kommt fast gleichzeitig mit mir, und danach lässt er mich gar nicht mehr los. Ich atme den Geruch seiner Haut ein und will ihn eigentlich auch nicht loslassen.
»Du musst langsam das Gummi abmachen«, flüstere ich.
»Noch nicht«, sagt er leise. Ich warte noch eine Minute, dann drücke ich mich hoch. Er hält das Gummi fest, und schon stehe ich wieder auf den Beinen. Zittrig sind sie immer noch.
»So was ist mir noch nie passiert«, sagt er und hat ganz rote Lippen vom Küssen.
»Ich hab auch noch nie auf ’ner Toilette gevögelt.«
Er steht etwas ungelenk auf, und es wird ein wenig eng in der Kabine. Wir sind beide verlegen und versuchen, uns anzuziehen, ohne den anderen dabei zu boxen oder zu treten. Endlich haben wir’s geschafft. Ich entriegele die Kabinentür, und wir purzeln in den Vorraum. Jetzt muss ich gehen, auch wenn es mir dieses Mal schwerfällt.
»Mach’s gut«, sage ich schnell und will mich umdrehen. Ich muss hier weg, solange er noch nicht wieder so klar im Kopf ist, dass er argumentieren kann. Aber eigentlich will ich gar nicht.
»Warte!« Er hält mich am Arm fest. »Wie jetzt, mach’s gut? Das verstehe ich nicht. Gib mir wenigstens deine Handynummer.«
Als ich entschlossen den Kopf schüttle, lässt er meinen Arm los. Der Ausdruck in seinen Augen ist so ratlos, dass ich mich schnell wegdrehen muss.
»Ich gehe jetzt, es war echt schön«, sage ich, obwohl meine Stimme nicht so ruhig klingt, wie sie sollte, und dann stürze ich hinaus. Fluchtartig verlasse ich den Club, ohne nach rechts und links zu sehen. Wo ist mein Auto? Ich will die Tür hinter mir zumachen und seinen Gesichtsausdruck vergessen. Es war richtig, dass ich gegangen bin, sage ich mir. Das ist der Plan. Ein Mal und erst recht keine Telefonnummern. Energisch drehe ich den Zündschlüssel im Schloss herum und fahre los.
*
Zu Hause ziehe ich mich in der dunklen Wohnung aus und lasse die Sachen achtlos auf den Boden gleiten. Dann krame ich meinen kalten Schlafanzug unterm Kopfkissen hervor und krieche unter die Decken. Eine Gänsehaut rast über meinen Körper. Also, dieser Lukas war die Konzertkarte echt wert. Nicht nur, dass er haargenau mein Typ ist, er ist auch noch hinreißend schüchtern. Schüchternheit ist so niedlich. Ich schwebe ein paar Zentimeter über der Matratze, und an Schlaf ist nicht zu denken. Schlaf, was ist das? Und wer braucht den schon?
*
Viel zu früh, nämlich genau um halb sieben, klingelt der Wecker. Beim ersten Kaffee überfällt mich ein kleiner Zweifel. Hätte ich ihm doch meine Nummer geben sollen? Nein, das Letzte, was ich will, sind sinnfreie SMS à la:
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