Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
denn?«, fauchte ein breit gebauter Mann mit fleckiger Kochschürze, der einen Fleischklopfer in den Händen hielt. »Ist Tag der offenen Tür, oder was?« Er zeigte auf den Ausgang. »Raus, aber flott!«
    In Kristins rechter Hand baumelte plötzlich ein fast unsichtbarer Draht, an dessen Ende ein abgerundeter, fingerlanger Metallstift hing.
    Eine Art Garotte, mit der sie auch schlagen kann.
Konstantin machte sich bereit, auf ihre Attacke zu reagieren.
    »Raus, ihr beiden!«, herrschte sie der Küchenbulle an und kam auf Konstantin zu, streckte den Arm aus, um ihn zu packen.
    Er konterte den Angriff, lenkte dessen Kraft in einen simplen Aikido-Wurf und schleuderte den schweren Mann über die Hüfte auf die Arbeitsplatte, wo er auf einem Haufen aus geschnippeltem Gemüse ächzend aufschlug und in die Neonlampen über sich blinzelte.
    »Sie wollten es so, Korff.« Kristin schnellte vorwärts und schlug zu. Der Metallstift sirrte heran, genau auf Höhe von Konstantins Schläfe.
    Mit einem Sprung nach hinten entging er dem Angriff, dem nahtlos weitere folgten. Kristin beherrschte den Umgang mit ihrer garotteähnlichen Waffe und zwang ihn immer weiter rückwärts, bis er gegen eine Tischkante stieß.
    Konstantin sah aus den Augenwinkeln eine Suppenkelle und schnappte sie. Als das Metallende wieder heransurrte, blockte er damit die Attacke.
    Der Draht wickelte sich unverzüglich mehrmals um die Kelle und verhedderte sich. Zwar entriss Kristin ihm seine improvisierte Verteidigung, aber die Garotte war bis auf weiteres für einen Angriff untauglich geworden.
    Zwei Kellner stürmten in die Küche, einer mit einem Baseballschläger, auf dem
Hausmacht
stand, der andere mit dem Schürhaken des Kaminbestecks bewaffnet. »Das reicht«, rief der vordere. »Sie beide bleiben und bezahlen den Schaden!«
    Vier Gegner gegen die Baronesse.
    Kristin wandte sich ihnen sofort zu, ließ die Garotte fallen, flankte über den Tisch mit dem Fleisch und langte dabei nach einer Bratpfanne, in der heißes Öl siedete.
    Sie haben keine Chance.
    Konstantin, der sich auf dem Weg zur Tür befunden hatte, kehrte mit einem Sprung zurück, um die Kellner vor schweren Verbrennungen oder Schlimmerem zu bewahren. Er trat gegen den Alutisch mit den geklopften Schnitzeln, die Kante prallte der Todesschläferin daraufhin gegen die Hüfte. Das Öl schwappte harmlos auf den Boden.
    Kristin knurrte, schleuderte die leere Pfanne gegen den Azubi und attackierte die Kellner waffenlos.
    Jetzt müssen sie selbst mir ihr fertig werden. Herbst wartet nicht mehr lange auf mich.
Konstantin wollte verschwinden, doch der noch etwas benommene Küchenbulle baute sich vor ihm auf. Er schwang seinen Schnitzelhammer.
    Wieder kam das Aikido zum Einsatz, das auch auf engstem Raum wie in einer Küche nutzbar war – wenn man wusste wie und ein wenig improvisierte.
    Konstantin fasste das kräftige Handgelenk des Kochs mit seiner Linken und zog, um die Schwungbewegung weiter fortzuführen, als sein Gegner beabsichtigt hatte, dabei drehte er sich in den Mann und riss den rechten Ellbogen nach oben. Diese Bewegung war zwar kein Aikido, aber effektiv.
    Das spitze Gelenk krachte seitlich gegen die Wange des Mannes und warf ihn nach rechts, als wäre er von einem Auto angefahren worden. Der Schlag holte ihn von den Beinen und ließ ihn gegen den Tisch mit dem Gemüse fallen. Umgeben von geschnippelten Karotten und Zucchini schlug der Küchenchef auf dem Boden auf.
    »Das hätte nicht sein müssen.« Konstantin sah nach seiner Gegnerin.
    Um Kristin verteilt lagen die beiden bewusstlosen Kellner und der Azubi. Dem letzten Koch versetzte sie soeben einen harten Kick: Ihr rechtes Bein schoss kerzengerade in die Höhe und sauste senkrecht gegen die Stirn des Heranstürmenden, der aufschnaufend zu Boden ging. Sie wich seinem Sturz mit einer Drehbewegung aus, nahm ihre Garotte auf und befreite den Draht von der Suppenkelle.
    Ich hoffe, Herbst ist noch da!
Konstantin rannte aus der Küche der
Achatkammer
auf den Parkplatz.
    Marna wartete tatsächlich hinter dem Steuer ihres Audi TT vor der Tür, der Motor schnurrte. Sie hatte ihre Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und sah damit sehr sportlich aus. Wie geschaffen für ein Abenteuer.
Wer illegal historischen Schmuck vertickt, ist sicherlich abgehärtet.
    Er stieg ein, Marna gab Gas.
    Kristin kam aus der Tür, sah den Flüchtenden nach und hetzte über den Parkplatz. In welches Auto sie stieg, konnte Konstantin nicht mehr sehen, da sie um eine

Weitere Kostenlose Bücher