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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kurve bogen.
Sie wird nichts Langsames fahren, schätze ich.
    »Wer war das?«, fragte Marna erneut.
    Der TT raste den Hang hinunter in die Innenstadt und dort auf die breite Straße, die durch Idar-Oberstein führte.
    Konstantin war überrascht, wie sicher sie bei dieser Geschwindigkeit fuhr. »Es hat mit dem Ring zu tun.« Und das war nicht mal richtig gelogen, wie er fand. Indirekt ging es um Todesschläfer. »Sie hätte ihn gerne, aber ich war schneller.«
    »Sie brauchten lange in der Küche.«
    »Es wurde handfest.«
    Sie sah kurz zu ihm hinüber, während sie den sportlichen Audi in eine Kurve schießen ließ. »Haben Sie was abbekommen?«
    »Nein. Die
Achatkammer
wird allerdings Einstellungsgespräche führen müssen. Wir haben leider Verletzte hinterlassen.«
    »Schlimm?«
    »Ich denke, sie überleben es.«
    Marna schüttelte den Kopf. »Da kann ich nie wieder essen gehen, ist Ihnen das klar?«
    »Sie können sagen, dass ich eine Ex hatte, die verrückt ist oder so. Das wird Sie rehabilitieren.« Konstantin sah in den Außenspiegel. Ein Scheinwerferpaar näherte sich sehr rasch.
    »Schon bemerkt«, sagte Marna. »Da will jemand den Ring aber wirklich dringend.« Sie beschleunigte.
    »Wundert Sie das? Bei dem Sammlerwert?«
    Die Lampen wurden größer, dahinter wurde kurz eine hohe, eckige Schnauze sichtbar, bevor sie dem TT ins Heck rauschte.
    Metall kreischte, Glas und Plastik splitterten. Der dumpfe Schlag schüttelte Konstantin und Marna durch, der Wagen schlingerte, doch es gelang ihr, das Schleudern abzufangen, indem sie aufs Gas trat und sich ans Steuer klammerte.
    Konstantin sah ihr an, dass sie nun doch Angst bekam. Ob er besser gefahren wäre, wusste er nicht.
    »Haben Sie bestimmt keine Pistole dabei?«, rief sie aufgeregt.
    »Nein. Ich bin kein guter Schütze.« Konstantin sah sich um. Er suchte nach etwas Schwerem, einem Wagenheber oder einem gefüllten Ersatzkanister, den er nach ihrer Verfolgerin werfen konnte. Er kletterte auf die Rückbank und klappte den Sitz um, tastete im Kofferraum herum. Der Aufprall hatte das Heck des Audi schwer beschädigt, die Scheibe fehlte, und es roch nach Benzin.
Bitte nicht den Tank.
»Ich dachte, der TT ist ein Sportwagen?«
    »Irgendwas stimmt nicht mit dem Motor. Hätte ich gewusst, dass Sie mich zu einer Verfolgungs… Achtung! Sie kommt wieder!«
    Konstantin hob den Kopf. Er sah einen hellgrauen Mercedes Geländewagen herandonnern, der seine verbeulte Front wieder in sie bohren wollte. Mit diesem Modell war Kristin ihnen an PS und strapazierbarem Material eindeutig überlegen.
    Der Mercedes rammte sie.
    Erneut schaffte es Marna, den TT in der Spur zu halten, obwohl sie die Leitplanke touchierte, was eine Funkenfontäne auslöste, die den nachfolgenden Geländewagen einhüllte. »Scheiße«, schrie sie. »Die will nicht den Ring. Die will Sie umbringen!«
    Konstantin sparte sich den Kommentar, dass Kristin vielmehr Marna umbringen wollte, da sie ihn noch benötigte. Lebend. Oder zumindest intakt.
Für was auch immer.
    Hupend wich Marna langsameren Fahrzeugen aus, fuhr Slalom. Auf der B 41 war zum Glück nicht viel los, sonst hätten sie bestimmt schon einen Unfall verursacht. Selbst mehrere rote Ampeln hatten sie ohne Konsequenzen überquert – bislang. »Hoffentlich überlebe ich das«, hörte er sie murmeln.
    »Werden Sie.«
Zumindest, wenn ich etwas dazu zu sagen habe.
Er bekam beim Suchen etwas Größeres in die Finger, der Geruch nach Benzin wurde intensiver.
Ein Ersatzkanister.
Er zerrte ihn zu sich, zog sein Taschenmesser und schlitzte das Plastik auf, so dass ein großes Loch und Risse entstanden. »Fahren Sie langsamer und, wenn ich es sage, wieder gegen die Leitplanke.«
    »Wieso?«
    »Machen Sie es einfach.« Konstantin sah den Mercedes heranschießen.
    Kristin saß hinter dem Lenker und machte eine wütende Geste, damit sie zur Seite ranfuhren und anhielten.
    Stattdessen schleuderte er den angeschnittenen Kanister nach ihr.
    Der Behälter flog durch die Luft, prallte auf die Motorhaube des Geländewagens, wo er zerplatzte und seinen Inhalt verteilte, bevor er an der Frontscheibe nach oben rutschte und über das Dach verschwand.
    »Jetzt!«, rief er und hielt sich fest.
    Marna riss den TT nach rechts, das Blech gab ein grelles Schleifgeräusch von sich.
    Die Funken jagten in die Nacht und trafen erneut den Mercedes. Das darauf schwimmende Benzin fing sofort Feuer. Haube, Scheibe, das Dach, die Kotflügel loderten auf, der Fahrtwind drückte die

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