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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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in das beschauliche italienische Dorf hinein, gerade als die Sonne unterging. Hier befand sich die Kurklinik des unglücklichen Professore Massimo Auro, der den Fehler begangen hatte, sich zu nahe an einen Todesschläfer heranzuwagen. Weil man eine Gefahr kannte, war man deswegen nicht automatisch dagegen immun.
    Nett hier. Gar nicht schlecht für einen Urlaub.
Das GPS verriet ihm, wo die Via Balzina zu finden war. Dort, das hatte er rasch herausgefunden, besaß Auro eine Wohnung.
    Thielke befolgte sämtliche Verkehrsregeln, um nicht aufzufallen, hielt vor dem Haus an, in dem der Professore gelebt hatte, und stieg aus.
Ich hoffe, es gibt was zu entdecken.
    Die neue Prothese, eine Übergangslösung, drückte und fühlte sich falsch an, was seine alte nicht getan hatte. Doch er wollte nicht erst nach Deutschland fliegen, um sich ein neues Kunstbein anpassen zu lassen. Die Billigvariante aus einem italienischen Sanitätshaus musste vorerst genügen.
    Thielke humpelte an einer Männergruppe vorbei, die sich auf Stühlen vor einer Trattoria niedergelassen hatte. Er als Fremder fiel hier ohne Zweifel auf.
Ich sollte mich bei meinem Einbruch beeilen.
    Thielke betrat das Mehrparteienhaus, klapperte Stockwerk um Stockwerk ab und sah auf die Klingelschilder, bis er Auros Appartement gefunden hatte.
    Das Schloss saß fest in der Tür, keine Versiegelung, keine Aufbruchspuren. Die Polizei hatte die Wohnung nach ihren Ermittlungen freigegeben. Die Erben waren sicherlich auch schon hier gewesen, um sich ihren Anteil zu sichern.
    Von mir aus können sie die teuren Vasen und den ganzen Krempel mitgenommen haben.
Thielke suchte lediglich nach Informationen. Er zückte den elektrischen Schlossknacker, fädelte die dünne Spitze in das Schlüsselloch und betätigte den Anschaltknopf.
    Es summte, nach Sekunden klickte es, und die Wohnung stand ihm offen.
    Er schob sich hinein und nahm eine kleine Taschenlampe aus der Jacke.
    Es roch nach Sauberkeit, nach einem schwachen Rest Aftershave. Irgendwo tickte eine Uhr. Im feinen Lichtstrahl der Taschenlampe sah er Bilder und Drucke an den Wänden, die der Professore anscheinend gesammelt hatte. Originale, wie es den Anschein hatte.
Die glücklichen Erben waren doch noch nicht zugange. Oder sie sind sich nicht einig geworden.
    Was genau er suchte, würde sich zeigen, sobald er es gefunden hatte. Klang paradox, war aber so.
    Es ging ihm um einen wie auch immer gearteten Hinweis auf einen möglichen Aufenthaltsort des Todesschläfers. Da Arctander bei Auro gewesen war, sah er die Wahrscheinlichkeit als recht hoch an, etwas zu entdecken, was Aufschluss über seine Pläne geben könnte.
    Thielke hatte es nicht fertiggebracht, in einem Hotel auf die nächste Horrormeldung über ein Massensterben zu warten, für das eine unheimliche Terrorgruppe und ihr Anführer Igor verantwortlich gemacht wurden. Er musste handeln, um sein Gewissen zu beruhigen. Um das Gefühl zu haben, etwas zu tun.
    Er begann seine Durchsuchung im Arbeitszimmer.
    Thielke brach Schubladen auf, wühlte in Blättern, schraffierte Notizzettel und durchforstete jeden Winkel des Arbeitszimmers, ohne Informationen zu entdecken, die ihm weiterhalfen. Gelegentlich blickte er aus dem Fenster auf die Trattoria. Die Männer davor schienen ihn vergessen zu haben. Sie redeten, rauchten und spielten ein Brettspiel, das er nicht kannte.
    Als er die Gemälde und Drucke von der Wand nahm, entdeckte er hinter einer Landschaftsskizze einen verborgenen Safe.
    Na also.
    Es war ein kleiner, in die Mauer eingelassener Geldschrank, der nicht viel Volumen besaß. Anstelle eines Zahnrädchens hatte er ein Schloss, wenn auch ein kompliziertes.
    Wird mich mindestens eine Stunde kosten, um es zu knacken.
    »Habe ja sonst nichts anderes vor heute«, brummelte er und machte sich an die Arbeit. Zwischendurch steckte er sich eine Zigarre an, schob sich einen Kaugummi in den Mund, tauschte Nikotinpflaster aus und suchte in der Küche vergeblich nach zuckerhaltigen Getränken.
    Thielke stocherte mit seinem Einbrecherwerkzeug, drückte und drehte, führte den elektrischen Schlossknacker mit ein und bearbeitete den Safe synchron.
    Nach vierzig Minuten machte es
klack.
    »Mein Fresse, das hat gedauert«, murrte er und öffnete die Klappe – um dahinter eine weitere zu entdecken, die ein modernes Nummerntastenfeld aufwies. Massimo Auro war offensichtlich ein Mensch gewesen, der gern auf Nummer sicher ging.
    »Ja, da leck mich doch …« Thielke paffte schnell an der

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