Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Ausgang!«
    Konstantin fuhr herum und musste mitansehen, wie das Schott sich fugenlos schloss. Klickend verriegelte es sich. Das Geräusch eines Lüftungssystems zischte ganz leise in der Stille, sonst war nichts zu hören, gar nichts. Die Motorengeräusche des Defenders durchdrangen weder Stahl noch Beton.
Was soll der Mist?
    Arctander kam an seine Seite, rüttelte an dem Handgriff des Tors. »Scheiße!«
    »Bist du dir sicher, dass es keinen Ausgang gibt?«
    »Natürlich bin ich mir sicher! Ich kann doch …« Er verdrehte die Augen und brach zusammen, steif wie ein Brett.
    Ein narkoleptischer Anfall?
Doch das Knistern blieb aus. Daher schloss Konstantin auf Kataplexie, die Arctander lähmte und in eine Starre verfallen ließ, die sich erst nach Minuten wieder löste. Dagegen konnte er nichts tun.
    Er begab sich in den hinteren Teil der Röhre und sah vier Betten, mehrere Spinde in verschiedenen Größen und einen Fernseher mit Kabelanschluss. Rechts von ihm befand sich eine Tür mit dem Wort TOILETTE in verschiedenen Sprachen. Einen Ausgang gab es nicht.
    Empfang werde ich keinen haben, oder?
Konstantin langte in seine Tasche.
    Sein Smartphone fehlte. Sastre hatte bei ihrer Umarmung mehr getan, als ihn aufmunternd zu drücken.
    Eine rasche Untersuchung der unverschlossenen Spinde zeigte ihm, dass die Professorin insofern nicht gelogen hatte, als dass er und Arctander genügend Essens- und Getränkevorräte besaßen.
    Was Konstantin nicht gefiel, war der Umstand, dass sie für mehr als sieben Tage ausreichten.
    Was hat sie mit uns vor?
    Roccastrada, Italien
    Wenn die Carabinieri mit einer Sache nicht gerechnet hatten, dann damit, dass Martin Thielke ohne Vorwarnung abdrückte: Mit einem lauten Krachen raste die Schrotladung aus dem Revolver.
    Die Kügelchen jagten auf die Polizisten zu, rissen Holzstückchen aus dem Türrahmen und zerfetzten den Rauhputz an der Wand. Die Frau stieß einen hohen Schrei aus.
    Die Carabinieri feuerten zurück, verfehlten ihn und gingen zu Boden, aus vielen kleinen Wunden blutend. Die Schutzwesten hatten ihnen sicherlich tödliche Verletzungen erspart, aber der Schock der vielen kleinen Einschläge reichte aus, um sie niederzustrecken.
    Thielke hielt den LeMat auf die Polizisten gerichtet, sah nach der Frau, die eben aus dem Fenster des Nachbarraums steigen wollte. »Zurückkommen«, schnauzte er sie an und versetzte den liegenden Polizisten je einen kräftigen Tritt gegen den Kopf, damit sie ohnmächtig wurden. »Ich habe kein Problem damit, Ihnen in den Rücken zu schießen.«
    Sie blieb stehen, ein Bein bereits auf dem Fenstersims.
    »Ich will die Zahlenkombination des Tresors«, sagte er. »Ich verspreche Ihnen, dass ich mich nur für bestimmte Dinge darin interessiere. Wenn Sie Glück haben, vielleicht für nichts von dem, was Sie haben wollen.«
    Sie wandte sich zu ihm um und nahm langsam einen Zettel aus der Tasche. »Die Kombination lautet …«
    Thielke zeigte auf den Tresor. »Machen Sie mal. Reinlegen lasse ich mich nicht so gern, wissen Sie.«
    Sie ging an ihm vorbei, musterte ihn dabei eindringlich, stieg über die bewusstlosen, verwundeten Carabinieri hinweg und blieb vor dem Safe sehen. Sie drückte auf dem Tastenfeld herum, es piepste und klickte verheißungsvoll.
    »Jetzt Finger weg und zur Seite treten«, befahl er und humpelte näher. Viel Zeit konnte er sich nicht lassen. In einem kleinen italienischen Dörfchen wie diesem hatte vermutlich jeder Einwohner sein eigenes Gewehr im Schrank, entweder für die Jagd, das Wildern oder weil sie zur Mafia gehörten. Er wollte weg sein, bevor sich die Nachbarschaftshilfe formierte.
    Er öffnete das zweite, massivere Türchen des Wandtresors und blickte hinein, mit dem LeMat auf die Frau zielend.
    Papiere, vertrauliche Unterlagen, ein paar Briefe.
    Na ja. Mal abwarten, was ich darin finde.
Die Briefe stopfte er sich in die Jacke.
    Da entdeckte er das kleine Kästchen, ganz hinten im Panzerfach.
    Er nahm es heraus und schüttete den Inhalt auf den Schreibtisch.
    Edelsteine kullerten über die Holzplatte, in geschliffener Form, als Rohmaterial, sowie zwei Ringe mit großen und kleinen Opalen.
    Thielke sah, wie sich die Frau anspannte. »Aha. Deswegen sind Sie hier.« Er nahm den ersten Ring in die Hand, den ein stilisierter Totenkopf in Silber mit Diamantsplittern zierte. »Sieht teuer aus. In letzter Zeit sind alle verrückt nach diesen Todesringen.« Er lachte leise. Er war auf der richtigen Spur. Massimo Auro teilte das

Weitere Kostenlose Bücher