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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dass ich ihn nicht leben lassen durfte.« Er sah sich demonstrativ um. »Das hier wäre allerdings eine angemessene Unterbringung, bei der ich eine Ausnahme machen würde. Hier kann nichts geschehen. Aber würde er sich freiwillig einsperren lassen?« Er richtete den Blick auf den Narkoleptiker. »Ich weiß, Sie sind ein armes Schwein. Vor allem aber sind Sie eine Waffe, die niemandem in die Hände fallen darf.« Er legte den Schlagbolzen nach hinten.
    »Nein«, stammelte Arctander. »Korff, lassen Sie das nicht zu! Sie wissen, dass ich …«
    Das schaffe ich nicht.
Konstantin würde die Distanz nicht schnell genug überbrücken können, um sich auf Thielke zu werfen. Erst würde der alte Mann auf ihn schießen und vermutlich treffen, danach auf Arctander. »Warten Sie! Ich muss Ihnen etwas über Arctander und Timothy Darling erzählen! Er hat ihn …«
    »Ich habe Sie gefunden, Narko. Eigentlich würde Ihre Flucht an dieser Stelle mit einem Schuss enden«, unterbrach ihn Thielke. »Aber nachdem mir die Professorin erzählte, was man mit den Todessteinen erreichen kann, habe ich mich entschlossen, Sie
nicht
zu töten, sondern erst mal abzuwarten.« Er sah zu Konstantin. »Jetzt können Sie mir von Darling berichten. Was hat er damit zu tun?«
    Konstantin atmete auf. »Danke«, sagte er. »Ich fände es mehr als ungerecht. Bent kann nichts dafür.« Er erzählte Thielke von seinem Gespräch mit Arctander, von den Experimenten des MI 6 und dass Chester die Anfälle des unscheinbaren Todesschläfers forciert hatte. Er fühlte dabei Wut in sich aufsteigen. Der Mann, den er für seinen Freund gehalten hatte, benutzte ihn aufs schäbigste und jagte ihn.
    Als er seinen Bericht beendete, sah Thielke sehr nachdenklich aus. »Darling hat sich eine Massenvernichtungswaffe gebaut«, fasste er zusammen. »Es passt zu seiner Hinterfotzigkeit. Jetzt erzähle ich Ihnen, was ich von dem Commander gehört habe, als mich seine MI 6 -Idioten abzuknallen versuchten.« Er schilderte Konstantin den Funkspruch, in dem er deutlich Darlings Stimme vernommen hatte. »Das schwöre ich bei der Asche meines amputierten Unterschenkels: nichts erfunden.«
    Konstantin ballte die Fäuste.
Jester, du Schwein.
»Lassen Sie ihn mir, Thielke«, bat er heiser vor Wut.
    Er senkte den Revolver und steckte ihn ein. »Gut, dass wir uns austauschen. Niemand hat erst einmal etwas von mir zu befürchten. Das schwöre ich.«
    »Was«, flüsterte Arctander ängstlich, »geschieht, wenn der Stein bei mir nicht wirkt?«
    Thielke schürzte die Lippen und entgegnete nichts.
    Konstantin schluckte und überlegte, wie er den Schweden beruhigen konnte, aber Sastre legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte: »Es wird wirken. Das verspreche ich.«
    »Das hoffe ich«, setzte Thielke hinzu. »Schön. Fangen wir an. Wo sind die Steine?« Er sah gespannt von einem zum nächsten. »Was muss man damit machen?«
    Konstantin wies auf Sastre. »Sie ist unsere Expertin.«
    »Ja. Aber …« Sie schnalzte missmutig mit der Zunge. »Meine Freunde hatten keine passenden Steine.«
    »Was?« Arctander riss die Augen auf und sah zu Thielke, als fürchtete er, dass der Mann sofort seinen LeMat zog und losfeuerte.
    »Wieso haben Sie mir das nicht gesagt, bevor wir losfuhren?«, fragte Thielke.
    »Sie hatten eine Waffe und den Wunsch, die beiden zu sehen. Ich wollte Ihnen in dieser Situation nicht unbedingt widersprechen«, gab sie zurück. »Mein Leben mag kürzer sein als manch anderes, aber ich hänge daran.«
    Thielke dachte nach. »Als ich bei Auro in Roccastrada eingebrochen bin, lagen im Tresor ein paar Steine. Geschliffene und rohe.« Er schien sich zu ärgern.
    »Aber Sie haben sie nicht mitgenommen?« Konstantin fluchte. Die Vermutung war richtig gewesen: Massimo Auro hatte diejenigen Steine besessen, die Arctander halfen, und war vom Tod geholt worden, bevor er sie ihm geben und ihn zu Sastre schicken konnte.
    »Nein, ich habe mich dagegen entschieden. Tja, jetzt kann ich nichts mehr dran ändern. Eine Dame namens …« Er zog sein Handy aus der Jacke und drückte darauf herum. »Marna Philomena Herbst war mit zwei Carabinieri dort und nahm die Steine für die Edelstein- und Diamantbörse in Idar-Oberstein mit. Auro hatte seine Schulden nicht bezahlt.« Er wedelte mit dem Smartphone. »Ich habe ihre Adresse. Vielleicht …«
    Konstantin unterdrückte jede verräterische Reaktion. Wenn Thielke sie verletzt hatte … »Oh, das klingt, als hätten Sie sich in Freundschaft

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