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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hatte, jemand seinen Forderungen nicht schnell genug nachkam oder er einfach eine Stadt für sich haben wollte, würde er Arctander seinen Stein wegnehmen und ihn im Zentrum einer Stadt einschlafen lassen.
Die Opferzahlen gingen in die Millionen.
    »Konstantin?«
    »Ja, ja, ich … musste nur überlegen, wie schnell ich Arctander finde.« Er sah auf die Uhr, auf der 11.32 AM stand. Wenn er Pech hatte, war Arctander bereits abgereist. Konstantin hielt den Hörer zu. »Frau … Marna … Herbst«, sagte er, und es kam ihm seltsam vor, sie mit ihrem Nachnamen anzusprechen.
Ich bin zu durcheinander.
»Geh zu Arctander und halte ihn fest. Wir brauchen ihn.«
    »Alles klar, Korff.« Sie verschwand aus dem Türrahmen.
    »Glänzend, alter Knabe! Ich sehe, wir verstehen uns doch noch.« Jester lachte. »Ich bin, wie du dir denken kannst, mit meinen Leuten in Barcelona. Wir treffen uns …«
    »Ich muss Arctander erst noch holen. Er ist schon abgereist«, fiel Konstantin ihm hastig ins Wort. »Aber ich weiß, wohin er will.«
    »Das ist außerordentlich erfreulich. Ich gebe dir Zeit bis heute Abend. Zwanzig Uhr, auf der Plaça de Catalunya. Du und Arctander, sonst niemand. Sollte ich bemerken, dass du ein doppeltes Spiel treibst, werde ich zwei meiner Leute in Schlaf versinken lassen. Wäre schade um die ganzen Unschuldigen. Wie Iva. Und die Ärztin.«
    Wenn Jester den Treffpunkt aussucht, sind wir geliefert. Der Bunker wäre perfekt. Vielleicht …
»Nein, ich sage, wo wir uns …«
    Es knallte laut, und Iva schrie gellend vor Schmerzen.
    »Hoppla! Da ist mir doch ein Schuss losgegangen. Sieht aber nicht so schlimm aus, Stan. Nur eine Fleischwunde im rechten Oberschenkel. Gut, dass die gute Doktor Sastre da ist«, sagte Jester, während Iva schluchzte und darum flehte, dass man sie nicht tötete. »Verzeihung, hattest du mir widersprochen?«
    »Nein«, gab er zurück und schlug mit der Faust gegen die Duschabdeckung, die augenblicklich viele Risse erhielt.
Ich bringe ihn um, und wenn ich Jahre darauf warten muss.
    »Wiederholst du zur Sicherheit Uhrzeit und Treffpunkt, alter Knabe?«
    Konstantin schluckte, sah auf die aufgesprungene Haut an seiner Hand. Blut rann daran hinab und tropfte auf die Fliesen. »Zwanzig Uhr, Plaça de Catalunya.«
Mieses Schwein!
Innerlich kochte er vor Wut und Hass. Derart war er niemals im Leben betrogen und hintergangen worden.
    »Well, well. Dann bis heute Abend. Ich freue mich darauf, dich wiederzusehen. Iva bestimmt auch.« Jester legte auf.
    Die Hotelzimmertür öffnete sich. »Wir sind’s«, rief Marna. »Ich habe ihn aus dem Taxi gezogen.«
    »Danke auch. Ich könnte schon auf dem Weg zum Flughafen sein«, murrte Arctander. Rumpelnd stellte er seine Tasche ab. »Was ist denn los?«
    »Bin sofort da.« Konstantin schlüpfte in einen Bademantel und wickelte sich ein Handtuch um seine blutende Hand. Er musste sein Telefon im besoffenen Zustand angeschaltet haben, irgendwann nach dem Sex mit Marna. Um Iva anzurufen und sich zu entschuldigen? Um Fotos zu machen?
Nie wieder Rioja!
    Er kam ins Zimmer. Arctander sah ihm mit abweisendem Gesicht entgegen. Marna trug nur Bluse und Hose, sie war barfuß unterwegs gewesen. Er bemerkte, dass es im Raum nach Sex und Rotwein roch. Unter seinen Zehen knisterten zwei leere Kondompackungen, die er rasch unters Bett schob. »Wir haben ein Problem«, eröffnete er. »Darling.«
    Arctanders Miene änderte sich sofort, er wurde ängstlich. »Ist er hier?«
    »Er ist in Barcelona, ja. Er rief mich eben an, um mir zu sagen, dass er Sastre und eine weitere Geisel genommen hat. Er will einen Austausch.«
    »Vergiss es!«, rief Arctander empört. »Ich gehe sicher nicht zurück zu diesem Arschloch!« Er klopfte sich gegen die Hosentasche. »Er wird mir den Stein abnehmen, und dann ist … alles sinnlos gewesen, was wir … was ich …« Er wurde immer aufgeregter, immer verzweifelter. Er schüttelte den Kopf und hob seine Reisetasche auf. »Tut mir leid um Sastre und die Geisel«, sprach er leise und schlug die Augen nieder. »Aber das mache ich nicht mit.« Er wandte sich zur Tür und ging an Marna vorbei.
    Konstantin sah ihm nach.
Ich habe vielleicht eine Idee. Aber dafür brauche ich ihn auf alle Fälle. Andernfalls kann ich Jester unmöglich täuschen.
»Bent, du verdankst es dieser Frau, dass du überhaupt eine Chance auf ein normales Leben hast!«
    »Aber wenn ich zu Darling gehe, werden Tausende sterben. Außerdem bringt er sie sowieso um. Ich glaube

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