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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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verschiedenfarbigen Pflastersteinen prangte. Sie hatten in einem Elektronikladen Prepaid-Handys erstanden, dazu kleine Bluetooth-Ohrenstöpsel, so dass er, Marna und Thielke in permanentem Kontakt standen. Die Stecker waren nur zu erkennen, wenn man genau hinsah.
    In dem Gepäckstück neben ihm befand sich der gefesselte Bent Arctander, der auch nach einer langen Diskussion und inständigen Bitten nicht bereit gewesen war, freiwillig an Ivas und Sastres Rettung mitzuwirken. Konstantin hatte ihn zu seiner Hilfsbereitschaft gezwungen. Luftlöcher in der Aluminiumwand des Koffers verhinderten, dass der Narkoleptiker erstickte.
    Der Plan, den Konstantin ersonnen hatte, bedeutete die Steigerung von riskant.
    Der Ort, an dem der Austausch stattfinden sollte, lag im Zentrum von Barcelona. Abgesehen von dem immensen Verkehr um den Platz herum, wo Autos und Busse Stoßstange an Stoßstange fuhren, sowie den vielen Häusern, den Cafés, Bars und Restaurants, verliefen unmittelbar darunter die Linien von Metro und Schnellbahn. Zwei Metrolinien kreuzten sich hier sogar.
    Niemand kannte die Ausmaße von Arctanders Fluch, vor allem jetzt, da sie den Tod betrogen, wenn er seinen Ring abnahm. Selbst ein normaler Todesschläfer konnte an diesem Ort für ein ungeheures Unglück sorgen.
    Darling wusste genau, dass sich Konstantin vor der Übergabe über die Plaça de Catalunya informierte und das Pozential dieses Treffpunkts erkannte.
    Er wird denken, dass ich mich nicht traue, Widerstand zu leisten.
Konstantin schob den Koffer weiter und folgte einer roten breiten Linie, die zu dem Stern in der Mitte führte.
Er irrt sich.
    Jester stand dort, als Fremdenführer verkleidet, zusammen mit einer kleinen Gruppe. Es sah so aus, als hätten ein paar befreundete Paare eine private Tour gebucht. Neben Iva und Sastre zählte er fünf Leute, die zu Darling und seinem Projekt Oneiros gehörten. »Ah!«, rief der MI 6 -Commander quer über den Platz. »Wir haben schon auf Sie gewartet, Señor. Kommen Sie. Wir wollen doch anfangen.«
    Niemand nahm Notiz von ihnen, nichts war normaler als dieses Bild. Die Menschen schlenderten umher, saßen an den Brunnen, redeten, joggten, fotografierten, Kinder planschten an Brunnen, Eltern versuchten zu verhindern, dass sie zu nass wurden. Ein normaler Abend an einem beliebten Touristenziel.
    »Es geht los«, sagte Konstantin zu Marna und Thielke.
    »Alles klar«, meldete sie. »Ich sehe sonst niemanden, der sich irgendwie auffällig verhält.«
    »Bei mir ebenso«, ergänzte Thielke. Er hatte sich bei einem der Brunnen in Stellung gebracht. Die neue Nikon-Kamera mit dem Zoom verschaffte ihm einen genauen Einblick über die Ereignisse, dank des Lippenlesens würde er wissen, worüber sie sprachen. Der LeMat konnte durchaus von Nutzen sein.
    Es darf nichts schiefgehen.
Konstantin schob das Gepäckstück vorwärts und erreichte die Gruppe.
    Er nickte Iva zu, die ihn ängstlich anschaute. Sie hatte rote Augen vom Weinen. Ihr Wiedersehen hatte er sich anders vorgestellt. Romantisch, intensiv, nur sie beide. Stattdessen befanden sie sich in Todesgefahr, und er hatte sie im Suff mit Marna betrogen, was die ganze Situation nur umso furchtbarer machte. Seine Gefühle für sie fühlten sich verändert an, zäher und zögerlicher, vermutlich die Auswirkungen des schlechten Gewissens.
Ich mache es wieder gut, ich schwöre es!
Sastre wirkte noch verhärmter als gestern Abend.
    »Hier bin ich«, sagte er zu Jester und legte eine Hand auf den Koffer. »Arctander ist da drin.«
    »Dachte ich mir, alter Knabe.« Jester sah zufrieden aus und fuhr sich mit den Fingerkuppen über die gestylten Haare. »Welch herrlicher Abend! Schau dir die vielen Menschen an, die friedlich um uns versammelt sind.«
    »Du bringst sie mit diesem Treffen alle in Gefahr.«
    »Ich?«, fragte Jester und tat gespielt überrascht. »Nein, ich habe mich unter Kontrolle. Ich fände es schrecklich, wenn den Leuten etwas geschähe. Schließlich möchte ich nichts anderes, als dass sie in besseren Verhältnissen leben.«
    »Was bist du für ein Gutmensch.« Konstantin konnte nicht verhindern, dass sich Verachtung in seine Stimme schlich.
    Jester ignorierte es. »Nicht wahr, alter Knabe? Ein neues Zeitalter bricht an: Die Welt wird in absehbarer Zeit von ehrlichen Politikern geleitet werden. Dank mir und Oneiros.« Er lächelte selbstgefällig. »Meine Partner und ich werden genügsam sein, was unsere Entlohnung angeht. Tatsächlich ist unser Einsatz mit Geld

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