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Oneiros: Tödlicher Fluch

Oneiros: Tödlicher Fluch

Titel: Oneiros: Tödlicher Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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überhaupt nicht zu bezahlen.« Er lachte leise. »Weißt du eigentlich, weswegen dich von Windau damals in Leipzig entführen wollte?«
    »Nein.« Konstantin konnte seine Ungeduld kaum mehr zügeln.
Dieses selbstverliebte Arschloch!
    »Stell dir vor: Sie ist auf der Suche nach echter Unsterblichkeit für uns. Sie reißt Todesschläfern die Hirne aus dem Schädel und setzt sie in neue Körper ein.« Jester pochte mit dem Ringfinger gegen seinen dunklen Haaransatz. »Hört sich verrückt an, oder? Aber die Fortschritte, die sie macht, sind imposant. Da steige ich natürlich mit ein, um sie voranzubringen. Ich will die Welt ja möglichst lange mit meiner Anwesenheit beglücken.«
    Konstantin lachte ungläubig, doch gleichzeitig drehte sich ihm der Magen um.
Hoffentlich ist das nicht mehr als eine verrückte Spinnerei. Die Vorstellung, dass …
»Ich habe deine Stimme lange genug ertragen«, sagte er finster. »Ich will Iva und Sastre, und dann nichts wie weg von hier.«
    »Ich will meinen Narkoleptiker. Schön, dass wir alles zu einem guten Ende bringen können.«
    »Tun wir das? Oder bringst du uns um, sobald du Arctander hast?«
    Jester lächelte gütig wie ein Vater, doch in seinen Augen blitzte es tückisch. »Wozu? Ich habe alles, was ich will. Oneiros richtet sich nicht gegen dich oder diejenigen, die Opfer sind.«
    Ich darf keinen Fehler begehen.
Konstantin setzte sich auf das Gepäckstück. »Welche Garantien bekomme ich?«
    »Mein Wort. Mehr kann ich dir nicht bieten. Habe ich mich beschwert, dass du eine Frau auf dem Dach des Kaufhauses postiert hast und Thielke gegenüber am Brunnen lauert? Wie hast du ihn überhaupt dazu gebracht mitzumachen?«
    »War nicht weiter schwer. Er hasst dich und freut sich darauf, dich zur Rechenschaft zu ziehen.«
    »Meine Furcht vor einem einbeinigen Halbblinden hält sich in Grenzen.« Jesters Lächeln erstarb. »Mir entgeht nichts, Stan. Und jetzt runter vom Koffer und aufmachen!«
    Die Gruppe formierte sich um und bildete einen runden Schutzschirm gegen die zahlreichen Passanten.
    Er hat Marna und Thielke schnell entdeckt. Einen Tick zu schnell.
Konstantin erhob sich und kippte den Koffer zur Seite, öffnete die Schlösser, klappte den Deckel hoch. Darin lag Arctander, gefesselt und geknebelt, der Blick eine einzige Anklage. »Da ist er.« Langsam steckte er die Hände in die Taschen. Er sah zu Sastre und versuchte, ihr durch einen Blick begreiflich zu machen, dass gleich etwas geschah.
    Sie nickte unmerklich, ihr Blick fiel auf seine Finger – und sie erbleichte. Sastre hatte bemerkt, dass er Harlekin’s Death nicht mehr trug. Sie schüttelte den Kopf, doch diesmal war er es, der nickte, ganz leicht nur.
    Jester beugte sich nach vorne, prüfte die Fesseln des Narkoleptikers. »Waren das mal Bettlaken?«, fragte er amüsiert. »Du kannst noch immer improvisieren. Glänzend.«
    »Er wollte nicht mitkommen«, gab Konstantin gleichgültig zurück. Seine rechte Hand schloss sich um die Tüte mit dem Pulver in seiner Tasche, die linke nahm Thielkes Störsender heraus.
    »Nein, Korff«, flüsterte die verängstigte Sastre. »Nein, tun Sie das nicht.«
    Jester sah alarmiert zu Konstantin, dann auf das Kästchen. »
Was
sollst du nicht tun?«
    »Arctander dir überlassen. Sie weiß, wie gefährlich er ist«, log er. »Ich habe dem Narko einen Sprengsatz unter das Hemd geschoben. Solltest du versuchen, mich zu linken, während ich mit Sastre und Iva verschwinde, geht er hoch. Mit dir und deinen Freunden.«
    Jester verzog anerkennend das Gesicht. »Ah, jetzt verstehe ich, was die Kleine auf dem Dach soll. Sie hat den Auslöser. Clever.«
    Arctander stieß ein Stöhnen aus und zerrte an seinen Fesseln. Einige Fasern rissen hörbar, der Stoff hielt aber. Er versuchte aufgeregt, etwas zu sagen.
    »In meiner Hand halte ich außerdem einen Zünder mit Totmannschaltung. Sollte ich den Finger wegnehmen, wird aus Bent sofort ein rotes Feuerwerk.« Konstantin sah zu dem Schweden. »Sorry, aber du hättest freiwillig mitkommen sollen.« Er machte einen Schritt zurück. »Die Damen zu mir, wenn ich bitten darf.«
    Jester richtete sich langsam auf und gab seinen Begleitern ein Zeichen. Die beiden Frauen wurden losgelassen.
    Iva, die Konstantin nicht anschaute, sondern auf den Boden vor sich starrte, und Sastre gingen zu ihm. Jesters Leute rückten zur Seite, bis der MI 6 -Commander und seine Agenten dicht nebeneinanderstanden.
    Konstantin warf Iva einen langen Blick zu, doch sie hob die Augen

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