Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Oneway to Montréal - Roman (German Edition)

Titel: Oneway to Montréal - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie S. Farrell
Vom Netzwerk:
ich ihn dann auch nicht mehr in meinem Bett sehen will!“
    Sammy war entsetzt. So harte Worte hätte sie Jeannie niemals zugetraut.
    „Jeannie, nein! Das war wohl doch etwas stark, oder? Du kannst doch sonst immer alle einfach um den Finger wickeln. Das hättest du doch auch anders hinbekommen!“
    „Wahrscheinlich. Aber ich war so wütend! Alle meine Träume lösen sich in Nichts auf. Ich soll weg von zuhause – keine Kinder, kein Beruf und einen Mann, der sich langsam zum Arbeitstier mausert. Ich hatte mich einfach nicht mehr unter Kontrolle!“
    „Dann rede jetzt mit ihm, man konnte in Ruhe immer mit Dan reden!“
    „Ja, früher. Aber seit dem Artikel über dich gar nicht mehr. Ich glaube, er denkt, er wäre mit dir viel besser gefahren. Mama glaubt, dass du sogar dein Studium an seine Zukunft angepasst hast, stimmt das?“
    „Jein. Zuerst war es schon der Anstoß. Ich habe ja mit Politik angefangen. Aber am meisten hat mich Kanadas Politik interessiert.
    Deswegen habe ich mich auf die hier ansässigen Dialekte und Problematiken spezialisiert. Gut, aber ich beherrsche genug Fremdsprachen, um eine gute Diplomatenfrau abzugeben. Das war mir schon immer bewusst.
    Aber sei es, wie es sei! Das Thema ist abgehakt!“
    „Wirklich, ist Dan für dich abgehakt? Ich glaube, er ist eifersüchtig auf deinen Chef und deshalb ungenießbar.“
    „Warum hat er dann eine Geliebte in Kingston und taucht nicht dauernd hier auf?“
    Jeannie schluckte bei der Vorstellung, dass Dan sich auf den Weg zu Sammy machen könnte.
    „Wenn er sich Chancen ausrechnen könnte, käme er vermutlich. Hat er Chancen, Sammy?“
     
    Sie sahen sich lange ernst an.
    Dann antwortete Sammy entschiedener, als ihr tatsächlich zu Mute war:
    „Nein, Jeannie, die hat er nicht mehr! Solange du ihn noch willst, auf keinen Fall! Und vermutlich auch sonst nicht! Ich glaube, er wäre für mich zu anstrengend.
    Ich will keinen Mann mehr, der von allen im Raum anwesenden Frauen begehrt wird. Ich habe dich beneidet, aber ich denke, ich werde meinen eigenen Weg finden, glücklich zu werden.“
    „Mit diesem Alexandre Duralde?“ fragte Jeannie neugierig.
    Sammy stutzte und begann zu überlegen.
    Lag es an Alex, dass sie sich vor Dan sicher fühlte? Vor ihren eigenen Gefühlen?
    „Ich weiß nicht so recht! Ich mag ihn sehr, ich fühle mich in seiner Gegenwart wohl. Aber ob es mehr ist?
    Ich bin gerade erst dabei, es herauszufinden. Wir unternehmen ab und zu was zusammen und er ist sehr aufmerksam, aber irgendetwas fehlt!“
    „Wie klappt es denn im Bett?“
    Sammy sah sie schockiert an.
    „Jeannie, so weit sind wir noch nicht!“
    „Nach einem halben Jahr? Sammy, das kann doch nicht wahr sein! Das kann keine Liebe sein, sonst würdest du das nie so lange aushalten ohne körperliche Nähe und Leidenschaft!“
    Sammy sah ihre Freundin beinahe ehrfürchtig an.
    Jeannie hatte ihre eigenen Zweifel mal wieder in Worte fassen können.
    „Denkst du, ich sollte mit ihm schlafen, um es herauszufinden?“
    Aber bei dem Gedanken stiegen keine warmen Gefühle in Sammy auf, wie bei ihrem Intermezzo mit Larry.
    Sie verspürte kein bisschen Verlangen nach Alex, allein bei dem Gedanken an Sex mit ihm fühlte sie nur eher leichtes Unbehagen.
    Was Jeannie wohl gesagt hätte, wenn sie das mit Larry gewusst hätte? Jeannie hatte sie beobachtet und stellte eine Gegenfrage.
    „Denkst du, du solltest?“
    „Nein! Nein, ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen!“
    „Dann gib ihm den Laufpass, du vergeudest nur euer beider Zeit!“
    Und Sammy konnte nicht umhin, Jeannie Rec ht zu geben.
    Der Gesprächston zwischen ihnen wurde langsam lockerer und sie plauderten noch bis tief in die Nacht und gaben sich gegenseitig kluge Ratschläge.
    Dann fielen sie todmüde in Sammys französisches Bett und schliefen bis zum nächsten Mittag.
     
    Nach einem ausgedehnten Sektfrühstück und vielen Ermahnungen auf beiden Seiten machte sich Jeannie getröstet auf den Heimweg.
    Sammy genoss ein ruhiges Wochenende, denn sie wusste die nächste Zeit würde wegen der anstehenden Senatorenwahlen anstrengend werden.
     
    Seit Wochen jagte sie nun schon von einer Wahlveranstaltung zur nächsten.
    Die Siegeschancen standen zugunsten der Liberalen unter Lucien Bouchard – allerdings sehr knapp! Es würde bis zuletzt spannend bleiben. In Montréal schlugen die Emotionen hohe Wellen, denn viele Einwohner der Provinz Québec plädierten für eine Unabhängigkeit von Kanada.
    Da die Anglokanadier aber

Weitere Kostenlose Bücher