Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
können mir ja drohen, daß Sie den Kerl auf mich hetzen, aber die Polizei können Sie nicht abhalten. Die wird das Benzin finden und den Verbrecher ins Gefängnis bringen, wohin er gehört.«
    Weg war er, und Judy sah ihm bleich vor Zorn nach. Natürlich ließ sie ihre Wut an der Ursache allen Ärgers aus, als diese mit einschmeichelndem Lächeln aus den Tiefen des Wagens auftauchte. In Wirklichkeit war Terry verlegen. Er kannte Judys Temperament und sah sie reumütig an. »Der glaubt wohl, alle Verbrecher sind taub. Ich hoffte schon, er würde bleiben und mir die Möglichkeit geben, ihn Mores zu lehren — aber es ist vielleicht ganz gut, daß er gegangen ist. Ich habe immer versucht, meiner Beurteilung durch den Richter nachzuleben, der gesagt hat: >Wir dürfen nicht vergessen, daß der Angeklagte nie gewalttätig geworden ist...<«
    Robert hätte erkannt, daß Terry so viel redete, weil er sich schämte, aber Judy nahm nur die unglaubliche Zungenfertigkeit Terrys wahr und sagte: »Natürlich mußt du jetzt angeben. Wahrscheinlich fühlst du dich sogar wie ein Held.«
    Das wollte er mit einem Lachen überspielen, bemerkte aber, daß sie zitterte, und war sofort vollkommen ruhig, wie ein kleiner Junge, der entdeckt, daß ihn niemand komisch findet. Ehrlich besorgt sagte er: »Reg dich nicht auf, Judy. Das war nur Rederei. Ich habe das Benzin genommen, und die Polizei wird kommen und mir unangenehme Fragen stellen, aber Fragen sind nicht weiter schlimm und beweisen noch lange nichts. Bleib ruhig und überlaß alles mir.«
    »Ich hasse dich, wenn du so daherredest. Das ist kein Spaß mehr. Die Polizei ist doch nicht dumm. Sie werden dir zwar schwerlich etwas nachweisen können, riechen aber sicher Lunte. Wie steht es übrigens mit Fingerabdrücken?«
    Er versuchte es wieder mit Liebenswürdigkeit. »Du mußt mir schon ein wenig Verstand zutrauen. Heutzutage hinterläßt kein Verbrecher, der seinem Ruf etwas schuldig ist, Fingerabdrücke. Deine Gartenhandschuhe waren genau richtig.«
    Sie starrte ihn an und wandte sich dann ab. »Ach, es hat keinen Zweck, mit dir zu reden. Meine Mutter tut mir leid. Ihr wird es schrecklich nahegehen.«
    Auf diese Worte hin war sein Übermut wie weggeblasen. In ganz verändertem Ton sagte er: »Du wirst es ihr doch nicht etwa sagen?«
    »Bemühe doch einmal deinen Verstand! Sie trägt die Verantwortung für dich. Die Polizei wird sich an sie wenden. Und wenn du glaubst, ich werde meine Mutter anlügen, irrst du dich.«
    »Dann bringe ich das Dreckzeug zurück.« Jetzt meinte er es ganz ehrlich.
    »Sei nicht verrückt. Wie denn?«
    »Ganz einfach. So wie ich es geholt habe. Während der Nacht.«
    »Und wenn man dich erwischt? Nein. Laß mich überlegen... Ich muß es zurückbringen, es bleibt nichts anderes übrig.«
    Jetzt war er es, der beunruhigt war. »Du? Nur über meine Leiche... Ich werde die Sache selber einrenken.«
    Sie hörte die Eitelkeit in seiner Stimme und sagte wütend: »Du hältst dich wohl für superklug? Ich werde das Zeug zurückbringen, du halte dich heraus — und wenn man mich erwischt, ist es deine Schuld.«
    Mit Genugtuung beobachtete sie, wie die Arroganz aus seinem hübschen Gesicht schwand. Onkel Robert hat ganz recht, dachte sie. Nur nicht wieder auf die Tränendrüsen drücken!
    Er wollte Einwände machen, doch sie spielte jetzt ihren letzten Trumpf aus: »Gut. Dann sage ich es meiner Mutter, augenblicklich. Ja, jetzt gleich, es sei denn, du versprichst mir, das Benzin heute abend in den Wagen zu stellen. Wenn nicht, erzähle ich es meiner Mutter und Onkel Robert!«
    »Wie willst du es denn zurückbringen? Sei vernünftig, Judy!«
    Er mußte zu seiner Bestürzung erkennen, daß sie nicht ansprechbar und zu dieser Wahnsinnstat fest entschlossen war.
    »Wenn Fenton mich sieht, kann er nicht viel tun, wenn er aber dich sieht, wanderst du in den Knast zurück, und das bricht meiner Mutter das Herz.«
    »Wie kann jemand von deiner Größe und Statur zwei Benzinkanister schleppen? Und wie kommst du durch ein Tor, vor dem ein Vorhängeschloß hängt?«
    Judy hielt inne. Das klang nach echten Schwierigkeiten. Dann sagte sie: »Wenn du ein Schloß knacken kannst, kann ich es auch. Du mußt es mir zeigen. Und was das Schleppen betrifft — nun, ich trage nur einen Kanister und gehe zweimal.«
    Er lächelte. »Gut! Ich gebe mich geschlagen. Es bleibt mir nur eines übrig: ein Geständnis. Nein, nicht deiner Mutter gegenüber, sondern vor Onkel Robert. Ich trete dem

Weitere Kostenlose Bücher