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Onkel Robinson

Onkel Robinson

Titel: Onkel Robinson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jule Verne
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edulis,
die etwas bitter, aber würzig und gut schmecken und von den Japanern den Winter über verzehrt werden. Der Onkel erinnerte sich daran, in Yedo welche gegessen zu haben, und in der Tat waren sie ausgezeichnet.
    Dank der Ratschläge des Onkels, dem wieder einmal seine umfassende Lebenserfahrung zugute kam, konnte schließlich auch einer der heißesten Wünsche der Mutter erfüllt werden. An einem der ersten Novembertage sagte Harry Clifton zu seiner Frau: »Wärst du nicht entzückt, teure Freundin, wenn wir dir Zucker beschaffen könnten?«
    »Doch, natürlich«, antwortete Mrs. Clifton.
    »Nun, wir sind nämlich gerade dabei, welchen herzustellen.«
    »Habt ihr denn Zuckerrohr gefunden?«
    »Nein.«
    »Oder Zuckerrüben?«
    »Auch nicht, aber die Natur hat uns auf dieser Insel mit einem sehr gewöhnlichen und sehr wertvollen Baum bedacht, nämlich dem Ahorn.«
    »Und daraus wollt ihr Zucker gewinnen?«
    »Ja.« »Wo hat man denn so etwas schon gehört?«
    »Vom Onkel.«
    Und der Onkel täuschte sich durchaus nicht. Den Ahorn, einen der nützlichsten Bäume der Familie der Ahorngewächse, trifft man in gemäßigten Zonen an, in Europa, Asien, Nordindien und Nordamerika. Von den sechzig Arten dieser Familie ist die wertvollste der Zuckerahorn,
Acer saccharinum,
der so genannt wird, weil er große Mengen eines zuckerreichen Blutungssaftes enthält. Auf zahlreiche Ahornwäldchen waren Clifton und der Onkel gestoßen, als sie jenseits der Hügel, die den südlichen Teil der Insel abschlossen, auf einer Exkursion unterwegs gewesen waren.
    Gerade der Winter war die geeignetste Jahreszeit zur Gewinnung von Zucker aus dem
Acer saccharinum.
So beschlossen sie, die ersten Novembertage auf diese Arbeit zu verwenden. Der Vater, der Onkel, Marc und Robert gingen in den Ahornwald und ließen Elise-House unter der Obhut von Fido und Meister Jup.
    Als sie am Kaninchenrevier vorbeikamen, machte der Onkel einen kleinen Abstecher zur Bärengrube, die aber zu seiner großen Enttäuschung immer noch leer war.
    Bei ihrer Ankunft am Ahornwald lachte der unbesonnene Robert los, als er diese angeblichen Zuckerbäume erblickte. Die anderen kümmerten sich aber herzlich wenig um diese Spötteleien und begannen sogleich mit der Arbeit.
    Der Onkel hackte mit seiner Axt tiefe Einschnitte in zwölf Ahornbäume, aus denen sofort eine glasklare, süßliche Flüssigkeit herausströmte, die nur noch mit den mitgebrachten Gefäßen aufgefangen werden mußte. Das Anzapfen der Bäume an sich kostete also nicht viel Mühe. Als die Gefäße voll waren, verschloß der Onkel sie sorgfältig, und sie kehrten zu Elise-House zurück.
    Damit war es aber nicht getan. Von dem Moment an, wo die Ahornflüssigkeit abgezapft wurde, nahm sie eine immer weißlichere Färbung und eine saftartige Konsistenz an. Das war aber immer noch nicht der Kristallzucker, um den Mrs. Clifton gebeten hatte. Der Saft mußte in einer Art Raffiniervorgang gereinigt werden, der zum Glück sehr einfach war. Zum Verdampfen wurde der Saft übers Feuer gehängt, bis sich an der Oberfläche Schaum bildete. Wenn sich die Substanz zu verdicken begann, rührte der Onkel sie mit einem Holzlöffel um, damit die Verdampfung beschleunigt wurde und der Saft keinen verbrannten Geschmack annahm. So kochte die Flüssigkeit mehrere Stunden vor sich hin, bis sie sich in dicken Sirup verwandelt hatte. Diesen goß der Onkel in die Tonformen, die er eigens in unterschiedlichen Varianten angefertigt hatte. Am nächsten Morgen war der Sirup zu verschiedenförmigen, großen Zuckerstücken erkaltet. Sie waren etwas rötlich, aber fast durchsichtig und von hervorragendem Geschmack. Mrs. Clifton war begeistert, mehr noch aber Jack und Belle, die sich schon vorstellten, was für Süßspeisen und Kuchen es in Zukunft geben würde; entzückter noch als die beiden Kinder war Meister Jup, der sich als rechtes Leckermaul entpuppte. Das war sein einziger Fehler, und der wurde ihm verziehen.
    An Zucker würde es der kleinen Kolonie von nun an also nicht mehr fehlen, und als erstes wurde er zur Herstellung eines Getränks verwendet, das zu der vergorenen Kokosmilch eine willkommene Abwechslung bot. Damit verhielt es sich folgendermaßen.
    Clifton wußte darüber Bescheid, daß sich mit den jungen Trieben mancher Nadelbäume ein gegen Skorbut wirksames Getränk brauen ließ, das auf langen Schiffsfahrten verwendet wurde. Hauptsächlich dienten dazu die Triebe von
Abies canadiensis
und
Abies nigra,
die an den ersten

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