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Onkel Schwein (German Edition)

Onkel Schwein (German Edition)

Titel: Onkel Schwein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frans Brood
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Dalarna?“
    Ellen antwortet wie aus der Pistole geschossen. „Sandröhrling!“
    „Blume von Dalsland?“
    Sie dachte einen Moment nach, sagte dann: „ Vergissmeinnicht.“
    „Fisch von Värmland?“
    „Stint.“
    Teever schwieg.
    „Stimmt es?“
    „Ich habe keine Ahnung“, grinste er sie an.
    Ellen lächelte. Sie wurde weicher, wenn sie fröhlich war. Ihm gefiel das. Und er fand es schön, mit einer Frau einmal ganz ohne sexuelle Hintergedanken sprechen zu können. Ihre Ausrichtung war fest und eindeutig und weil das Teever klar war, konnte er ihr ganz unbefangen begegnen. Irgendwann sagte Ellen dann auch:
    „Es ist schön, dass du keiner von diesen Typen bist, die glaubten, eine Lesbe mit einem guten Fick bekehren zu können.“
    Teever musste lächeln, als er an seinen Ex-Kollegen Przybilski dachte. Der hätte seinen Spaß mit Ellen Ammann.
    Sie plauderten noch eine ganze Weile über Schweden, Politik und über Hunde.
    „Es ist schön, mit dir über solche unwichtigen Dinge zu reden“, fand Ellen. Politiker mochten darüber anders denken. Teever aber empfand das genau so und freute sich über die Ablenkung, ehe er ihr ein Bett in einem der leer stehenden Gästezimmer bezog.
    „Wo sind deine Sachen?“ fragte er.
    Sie wies auf einen abgewetzten braunen Koffer.
    „Hier. Hier drin ist mein ganzes Hab und Gut.“
    Und ich jammere, dachte Teever, nachdem er sich spät am Abend für eine weitere schlaflose Nacht hingelegt hatte.

22. Dezember: Jonathan
    Es dauerte eine Weile, ehe Teever begriff, dass der Hund nicht in seinem Traum bellte, sondern ganz real irgendwo im Garten.
    Schlaftrunken schlug er die Bettdecke zurück und ging zum Fenster, doch er konnte das Tier nirgends sehen. Er verließ sein Schlafzimmer. Erst als er an dem alten, hohen Spiegel mit dem vergoldeten Rahmen vorbeiging, der dem Flur eine enorme Größe verlieh, bemerkte er seine Erektion. Er griff kurz nach seinem Glied. In diesem Moment klapperte unten eine Tür.
    Ellen, fiel es ihm siedend heiß ein. Seinen Schlafgast hatte er völlig vergessen. Er griff nach seinem T-Shirt und freute sich, ein besonders großes und ausgeleiertes zu tragen. Obwohl er seine sich spannende Hose so gut es ging verdeckte, war er sich sicher, dass sie seine Erektion gesehen haben musste. Doch wenn, ließ sie sich nichts anmerken, sondern wünschte ihm fröhlich „Guten Morgen“ und fragte, ob er immer so lange schlafen würde.
    „Hallo. Ja. Nein. Wie spät ist es denn?“ stotterte er.
    Er war schlagartig wach geworden.
    „Ich habe gar keine Uhr um“, stellte er fadenscheinig fest und eilte zurück ins Schlafzimmer.
    Wenig später stand er mit hektischen Flecken in der Küche. Ellen grinste ihn an.
    Sie hat bestimmt etwas gesehen, dachte Teever. Es war ihm unendlich peinlich. Was sollte sie denken?
    Ihr Hund stand auf und beroch Teevers Schritt. Er zuckte unwillkürlich zurück und verschüttete etwas Kaffee.
    „Keine Angst“, sagte Ellen, „ der beißt dir schon nichts ab.“
    Teever stieg die Röte ins Gesicht.
    Plötzlich brach es aus ihr hervor. „Er hat schon eins von den dicken Würstchen aus dem Kühlschrank gehabt.“
    Sie lachte glucksend. „Sie sahen so prall und lecker aus.“
    Und zu seiner Verwunderung lachte Teever mit. Die Peinlichkeit, die ihm so zu schaffen gemacht hatte, löste sich im Nichts auf.
    „Ich bin Besuch wohl doch nicht so gewohnt“, sagte er nur. „Tut mir leid.“
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Ich habe mal mit drei sehr aktiven jungen Männern zusammengewohnt. Mich kann nichts mehr schrecken.“
    „Ich glaube, ich gehe jetzt mal duschen“, sagte Teever und stand auf.
    „Aber bitte kalt“, neckte ihn Ellen und bekam postwendend einen Topflappen ins Gesicht geworfen.
    Während Teever duschte, hörte er es an der Tür klingeln. Er fragte sich, wer ihn so früh am Sonntag besuchen würde, als sein Blick auf einen kleinen Wecker fiel. Es war bereits kurz vor zehn! Er hatte so lange geschlafen wie seit Jahren nicht mehr. Ein schönes Gefühl. Er rasierte sich unter dem endlich wieder warmen Wasserstrahl, seifte sich gründlich ab und putzte die Zähne gleich noch mit.
    „Fehlt noch, dass ich ein Lied pfeife“, sagte er zu sich selbst.
    Als er ein paar Minuten später zurück nach unten kam, saß Ellen immer noch am Küchentisch und blätterte in einem Kochbuch.
    Vor ihr stand eine braune Papiertüte.
    „Was ist das den?“ fragte Teever.
    „Hat eben eine Frau für dich vorbeigebracht.“
    Er

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