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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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Tatianas Akte noch mal vorgeholt?«
    Ellie begriff, dass Dixon nichts von der Waffe wusste, die das Bindeglied zwischen Chekova und Hunter darstellte. Er war arrogant genug, Flann und sie für Volltrottel zu halten, aber seine Quelle im NYPD – wer auch immer das sein mochte – war noch nicht mal in der Lage gewesen, ihm das mit der Waffe zu stecken. Sie warf ihm den Brocken hin – dass beide Frauen mit derselben Waffe erschossen worden waren –, und er reagierte sichtlich frustriert.
    »Dass die Verbindung so unmittelbar ist, hätten Sie nicht gedacht, was?«
    »Ich wusste nicht, was Sie haben. Wie gesagt, deshalb bin ich hier.« Er tat cool, aber Ellie spürte, wie sehr ihm die Information zu schaffen machte. Er schien nicht nur frustriert, sondern regelrecht traurig, so als fühle er sich hintergangen. Sie verkniff sich den Hinweis, dass er das auch schon früher hätte erfahren können, wenn Mayfield sich bei ihrem Anruf etwas entgegenkommender gezeigt hätte.
    »So, ich habe nun einiges erzählt«, sagte sie. »Sie sollten vielleicht damit anfangen, warum Sie die Staatsanwaltschaft davon abgehalten haben, einen Gerichtsbeschluss gegen FirstDate auszustellen.«
    »Ich beobachte die Firma jetzt seit zwei Jahren. Ein Informant hat mich darauf hingewiesen, dass dort irgendwas nicht stimmt. Sie haben etwas von Verbindungen der Firma zu russischen Kriminellen gemunkelt.« Ellie registrierte seinen grammatikalisch fragwürdigen Gebrauch des geschlechtsneutralen Pluralpronomens »sie« als Bezeichnung für einen einzelnen Informanten. »Das hat nicht für einen Durchsuchungsbefehl oder das Anbringen von Wanzen gereicht – aber geglaubt habe ich es. Das tue ich heute noch.«
    »Welcher Art sollen denn diese Verbindungen sein?«
    »Wie gesagt, Einzelheiten weiß ich nicht – es war nur von einer dunklen Verbindung zwischen der Firma und kriminellen Elementen die Rede. Meine Theorie ist, dass es um Geldwäsche geht – dass Wertpapiere gekauft und weiterverkauft werden, wobei die Geschäfte so abgewickelt werden, dass die Quelle, aus der das Geld stammt, nicht mehr zu erkennen ist. In zwei Wochen wird die Firma an die Börse gehen – eine öffentliche Erstemission und die Vergabe von Aktienoptionen bieten hervorragende Möglichkeiten, um Geld zu waschen.«
    »Und warum wird dann die Aufsichtsbehörde für den Finanz- und Wertpapiersektor nicht eingeschaltet?«
    »Wir haben nicht genug beisammen, damit die ein richtiges Verfahren eröffnen könnten.«
    Aber, dachte Ellie, ihr habt genug, um die Firma zwei Jahre lang zu beobachten, und rechtfertigt damit, dass ihr das NYPD von eurem Terrain fernhaltet.
    »Und wie passt Tatiana Chekova da hinein?«
    Dixon trank noch einen Schluck Kaffee. Er nahm sich die Zeit, ausgiebig zu pusten, obwohl er kurz zuvor noch ohne das geringste Zögern von der heißen Flüssigkeit genippt hatte.
    »Sie war Ihre Informantin«, setzte Ellie nach.
    Er nickte. »Wir haben sie noch nicht mal offiziell registriert – zu ihrem Schutz natürlich. Sie hat uns hin und wieder einen kleineren Fisch geliefert, aber nie jemanden, der FirstDate hätte anzählen können. Uns war immer klar, dass sie zu große Angst hatte, um uns jemanden zu nennen, der konkret von dieser Verbindung wusste.«
    »Dass sie mit Ihnen kooperiert hat – hatte das mit ihrer Festnahme zu tun?« Das konnte eine Erklärung dafür sein, dass die zuständigen Instanzen ein Verfahren mit ziemlich klarem Ausgang einfach eingestellt hatten – eine Tatsache, die Ellie von Anfang an befremdlich gefunden hatte.
    Wieder nickte Dixon. »Sie hat dem Officer, der sie verhaftet hat, erzählt, sie habe wichtige Informationen, wolle aber nur mit dem FBI zusammenarbeiten und nicht mit dem NYPD.«
    »Haben Sie rausgekriegt, warum?«
    »Später hat sie mir mal erzählt, die Leute, die sie kenne, hätten alle den einen oder anderen Cop in der Tasche.«
    »Aber diese Cops hat sie Ihnen nicht genannt. Ebenso wenig wie jemanden, der dafür hätte sorgen können, dass FirstDate auffliegt. Ist Ihnen je in den Sinn gekommen, dass sie vielleicht gelogen hat? Es ist doch bekannt, dass Verdächtige, die keine echten Informationen zu bieten haben, anfangen, welche zu erfinden, wenn es nötig ist.«
    »Okay, wenn Sie meinen, dass sie gelogen hat, ist wohl nichts von dem, was ich zu sagen hätte, für Ihre Ermittlungen relevant. Tut mir leid, dass ich Sie aufgehalten habe.« Er griff nach seinem Hut, doch sie bremste ihn.
    »Kommen Sie, so habe ich das

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