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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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der Zeit wurde mir klar, dass ich insgeheim viel mehr Polizistin war, als ich bis dahin geahnt hatte. Wenn in der Toilette irgendeines Clubs Drogen verkauft wurden, habe ich sehr viel mehr mitbekommen als andere Leute. Und Tag für Tag habe ich auf der Straße Dinge gesehen, die mir keine Ruhe ließen. Bis ich schließlich eines Abends mitbekommen habe, wie ein junges Mädchen – viel zu jung, um so spätabends überhaupt noch unterwegs zu sein – nach Kneipenschluss mit so einem Wall-Street-Kokser in den Washington Square Park ging. Plötzlich wollte ich nichts anderes, als diesen Kerl von ihr fernzuhalten.«
    »Klar.«
    »Ich habe ihn sogar direkt angesprochen – ganz plump, weißt du? So was wie: He, ist sie nicht ein bisschen zu jung für dich? Er meinte, ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern, und sie hat steif und fest behauptet, sie sei achtzehn. Ich habe ihnen nachgeschaut und genau gewusst, was da lief, was für ein Leben dieses Mädchen vor sich hatte. Da ist bei mir etwas eingerastet. Plötzlich wusste ich, was ich machen wollte, und ich wusste, dass ich gut sein würde darin. Am nächsten Morgen habe ich mich am John Jay eingeschrieben.«
    »Klingt fast, als hättest du keine Wahl gehabt.«
    »War wohl so. Während der Ausbildung hat einer der Sergeants immer gesagt: Zum Cop muss man berufen sein. Wenn man das nur als Job auffasst, kann man ebenso gut Wohnmobile verkaufen oder Tennisschläger. – Wie auch immer, ich habe es nie bereut.«
    »Auch nicht an einem Tag wie heute?«
    »Nie. Wie ist es mit dem Reporterjob? Ist das deine Berufung ?«, fragte sie dramatisch.
    Er überlegte einen Augenblick. »Nein. Das Schreiben vielleicht, ja, aber die journalistische Arbeit ist nur ein Teil davon. Ich würde gern mehr machen. An meinem Roman arbeite ich nun schon seit ein paar Jahren, aber ich komme nie an den Punkt, an dem ich ihn als fertig betrachte. Das ist wohl eine tief sitzende Angst vorm Scheitern, und die verdanke ich zweifellos meinen Eltern. Wenn ich die eines Tages mal überwunden haben sollte, möchte ich sagen können: Ich bin Autor – und nicht nur Reporter. Aber das heißt nicht, dass ich meine journalistische Arbeit bereue. Sie soll mir nur keine Freundschaft stören, niemandem schaden, der mir am Herzen liegt.«
    Ellie erkannte den Versuch, ihre Ängste zu beschwichtigen, aber sie musste auf einmal lachen. Ein paar Tropfen Whiskey rannen ihr übers Kinn. »Entschuldige«, sagte sie und wischte sie mit der Serviette fort. »Sehr anziehend, was?«
    »Wirklich reizvoll. Aber eher muss ich mich wohl entschuldigen. Kam dir das übertrieben vor?«
    »Nein, überhaupt nicht. Es war unglaublich süß.«
    »Und wenn es süß wird, spuckst du Whiskey?«
    »Nein. Ich fand es so komisch.«
    »Sehr gut. Komisch wollte ich sein.«
    »Ich finde einfach … wir sitzen jetzt hier zusammen und erzählen uns, dass wir vielleicht mal gute Freunde werden, und dabei haben wir schon zusammen geschlafen. Das ist bestimmt etwas völlig Normales, aber du ahnst ja nicht, was für ein klösterliches Leben ich geführt habe. Diese verrückte Idee, mir eine anonyme leidenschaftliche Nacht zu gestatten – plötzlich sehe ich, wie albern das ist.«
    Sie konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. Der Stress der Ermittlungen, die Nervosität vor dem Wiedersehen mit Peter und das Gefühl von leiser Absurdität bei diesem zweiten Treffen – das alles brach sich jetzt Bahn. Und es war eine unglaubliche Erleichterung, zu sehen, dass Peter in ihr Gelächter einfiel.
    Zwei Stunden später lagen sie dicht beieinander in Ellies Bett und lächelten immer noch. Da klingelte ihr Handy.
    »Geh nicht ran.« Peter strich ihr eine schweißnasse Strähne aus der Stirn und küsste die freigelegte Stelle. Einen Moment lang zögerte Ellie tatsächlich. Sie konnte so tun, als sei sie Ally, die bei einem Immobilienanwalt arbeitete und nicht mitten in einer Mordermittlung steckte. Aber das ging schnell vorbei. Beim dritten Klingeln klappte sie ihr Handy auf.
    »Hatcher.«
    »Detective Hatcher, hier spricht Officer Griffin Connelly vom Zehnten Revier. Tut mir leid, dass ich so spät noch störe.«
    »Kein Problem.« Ellie setzte sich auf und zog ein Laken über ihren nackten Körper. Grinsend streifte Peter es mit einem Finger zurück.
    »Du wirst am Telefon nicht gesehen«, flüsterte er.
    Ellie war so abgelenkt von dem, was er mit ihrem Bauch machte, dass sie beinahe nicht mitbekommen hätte, was der Officer sagte.
    »Ich

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