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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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Verstärkung. Sie haben getrunken. Ihr Urteilsvermögen war beeinträchtigt, und Ihr Partner ist vor Ihren Augen ermordet worden. Gar nicht zu reden davon, dass Sie von ein paar Dämonen aus Ihrer Vergangenheit gejagt werden, die es Ihnen schwermachen, das Ergebnis zu akzeptieren, zu dem das Department gelangt ist: nämlich, dass Ihr Freund Ed Becker sich das Leben genommen hat.«
    »Das ist ein Tiefschlag«, sagte Ellie leise.
    »Und genau das wird durch die Medien gehen, falls Sie verhindern wollen, dass das Department den Fall abschließt. Es gibt keinen einarmigen Mann, den wir noch jagen müssten, Detective. Ed Becker hat diese Frauen umgebracht, und er hat Flann McIlroy umgebracht.«
    »Sind wir jetzt fertig?«
    »Der Stellvertretende rechnet bei der Pressekonferenz mit Ihnen.«
    »Nein, danke.« Ellie stand auf und wandte sich zum Gehen.
    »Wie sehen Ihre Pläne bezüglich dieses Departments aus, Detective?«
    »Bin ich verpflichtet, diese Frage jetzt zu beantworten?« Sie sah Randy Jenkins an.
    »Nein«, antwortete der Lieutenant ruhig. »Ihnen steht eine bezahlte Freistellung zu – unabhängig davon, was Sie danach vorhaben. Und Sie können nicht gezwungen werden, an einer Pressekonferenz teilzunehmen.«
    »Gut. Wenn meine Auszeit endet, werden Sie vermutlich von mir hören, Lieutenant Jenkins. Und danke, dass Sie an diesem Gespräch teilgenommen haben. Ich weiß das zu schätzen.«
    Jenkins versuchte, sie zum Bleiben zu bewegen, aber Eckels unterbrach ihn. »Sie verschwenden Ihre Zeit, Randy.«
    »Das nenne ich Führungsstärke, Lieutenant Eckels. So deutlich haben Sie die den ganzen Morgen über nicht bewiesen.« Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ Ellie Eckels Büro und das Dreizehnte Revier. Auf der 21. Straße standen bereits die Fahrzeuge der Medienleute aufgereiht, die sich anhören wollten, was der Stellvertretende Polizeipräsident mitzuteilen hatte. Sie musste sich entscheiden.
    Aber sie hatte sich bereits sechs Jahre zuvor entschieden, an jenem Abend am Washington Square. Sie hatte entschieden, dass es nicht ihre Art war, das Leben aus dem Abseits zu beobachten und vor allem Möglichen die Augen zu verschließen. Sie hatte sich entschieden, Polizistin zu werden. Während der vergangenen drei Tage hatte sie sich angestrengt, gegen ihre Natur zu leben; sie hatte sich in eine Unmenge von Beschäftigungen gestürzt in dem Versuch, die Fragen zu ignorieren, die an ihr fraßen wie ein Krebsgeschwür. Sie hatte abgewartet, zu welchen Schlüssen das Department kommen würde. Nun, da sie sie gehört hatte, wurde es Zeit, ihrem Gespür zu folgen. Das war sie Flann schuldig – und sich selbst. Sie würde herausfinden, was wirklich geschehen war.
    Die Kapuze ins Gesicht gezogen und in ihren Schal gehüllt, eilte sie an den Medienfahrzeugen vorbei, weg von den Kameras, und wählte noch im Gehen die Nummer des FBI.
     

36
    »Sie wissen schon, dass das Erpressung ist, oder?« Die Arme verschränkt, stand Charlie Dixon hinter seinem Schreibtisch und blickte nach draußen auf Lower Manhattan.
    Ellie, die auf dem Besucherstuhl vor dem Schreibtisch saß, nahm das übergeschlagene Bein herunter, schüttelte den Kopf und gab sich enttäuscht. »Hat sich das FBI schon so weit von seinen ursprünglichen Zielen der Verbrechensbekämpfung entfernt? Sie halten es für Erpressung, wenn ein Cop, der zu Ihnen kommt und Ihnen Informationen über kriminelle Aktivitäten bringt, Sie um ein Minimum an Kooperation bittet?«
    Dixon wandte sich zu ihr um. »Wenn das Ganze von Drohungen begleitet wird für den Fall, dass ich ablehne, dann nenne ich das Erpressung, ja.«
    »Ich habe doch nur gesagt, dass ich, wenn Sie mir nicht helfen können, mir jemanden suchen muss, der es kann. Und dass die Tatsache relevant werden könnte, dass Sie einige Male im ›Vibrations‹ gesehen worden sind, mit Tatiana Chekova – einer sehr attraktiven FBI-Informantin übrigens.«
    »Sie erpressen mich.«
    »Nennen Sie’s, wie Sie wollen.«
    »Und wie genau soll ich Ihnen dabei helfen, die Wahrheit über Ed Becker herauszufinden, wenn das NYPD daran gar nicht interessiert ist?«
    »Ich brauche zweierlei. Das eine ist ein FBI-Haftbefehl für Vitali Rostov, den Schwager von Tatiana Chekova. Mein Bruder ist am Freitagabend auf dem ›Vibrations‹-Parkplatz von zwei Männern überfallen worden. Er kann Rostov als einen der Angreifer identifizieren. Rostovs Ziel war es, mich zu erschrecken; ich sollte keine weiteren Nachforschungen zu Lev

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