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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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dass es der Mutter wichtig war. Evelyn wollte vertraulich über Amy sprechen. Den Detectives von der Zeit erzählen, in der sie die Ängste ihrer Tochter noch gekannt und selbst über die daraus erwachsenen Untaten Bescheid gewusst hatte. Um sich ihr nahe zu fühlen, musste Evelyn sich die Highschool-Zeit in Erinnerung rufen; offenbar hatte Amy damals zugelassen, dass ein verstörter Junge ihr Zeugnis manipulierte, nur damit sie dem Bayou entfliehen konnte.
    Als seine Frau geendet hatte, räusperte sich Hampton Davis. »Sie müssen verzeihen, dass wir so an der Vergangenheit kleben«, sagte er und sah Evelyn an. »Aber die Zeit, von der meine Frau spricht, war schrecklich. Am Ende musste ich bei Gericht eine einstweilige Verfügung erwirken. Nach dem Vorkommnis im Einkaufszentrum wurde der Junge sogar festgenommen, und dann – na ja, danach ist es noch schlimmer gekommen. Amy hat sich jahrelang Vorwürfe gemacht.«
    »Worauf wir hinauswollen«, wiederholte Evelyn beharrlich, »ist, dass unsere Tochter sich auf Verabredungen mit Fremden nicht eingelassen hätte.«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte McIlroy, »aber wir haben zweifelsfrei festgestellt, dass Amy sich bei diesem Service angemeldet hatte. An jenem Abend hat sie sich mit einem Mann getroffen, den sie online kennengelernt hatte.«
    »Gut, dann müssen Sie sich diesen Mann vorknöpfen«, gab Hampton zurück.
    »Das war das Erste, was wir getan haben«, fuhr McIlroy geduldig fort. »Sein Alibi ist überprüft und bestätigt, aber wir setzen natürlich alles daran …«
    »Nein«, rief Hampton und schlug auf den Tisch. »Sie müssen den Mann noch mal überprüfen. Ich weigere mich zu glauben, dass Amy freiwillig auf diese Art Männerbekanntschaften geschlossen hat.«
    Ellie versuchte zu helfen, indem sie erzählte, wie selbstverständlich es für Frauen in Amys Alter sei, Dienste wie FirstDate zu nutzen, aber ihre Bemühungen führten nur dazu, dass die beiden sich noch mehr aufregten.
    Schließlich beendete Hampton das Gespräch abrupt. »Wenn Sie uns nicht mehr brauchen, Detectives, bedanken wir uns jetzt für das Gespräch und lassen Sie Ihre Arbeit an Amys Fall fortsetzen.«
    Sie begleiteten das Ehepaar Davis zum Ausgang. Vor der Männer-Umkleide blieben sie kurz stehen, und McIlroy holte den provisorischen Transportbehälter, den er für Chowhound gebastelt hatte. Als Ellie sah, wie Hampton den mickrigen Pappkarton entgegennahm, empfand sie überdeutlich, dass diese Leute etwas anderes verdient hatten.
    Die Worte kamen über ihre Lippen, noch bevor sie sich entschieden hatte, sie auszusprechen. »Wir finden ihn.«
     
    »Johnny’s Bar« an der Greenwich Avenue hat ungefähr die Größe einer typischen Vorstadt-Abstellkammer – begehbar und gerade groß genug, um einen typischen Vorstadt-Kleiderschrank darin unterzubringen. In Greenwich Village sind aber die Leute untypisch, und deshalb hat »Johnny’s Bar« genau die richtigen Dimensionen für eine angesagte Kneipe.
    Ellie war nicht einmal sicher, ob sie den Namen richtig in Erinnerung hatte. Auf dem Schild draußen stand »Bar«. Sie kam eine Dreiviertelstunde nach dem Zeitpunkt, den sie Jess genannt hatte. Bei den Gepflogenheiten ihres Bruders bedeutete das nicht, dass sie eine Dreiviertelstunde zu spät kam. Es bedeutete, dass sie noch eine weitere Viertelstunde allein dasitzen würde. Aber im Laufe der Jahre hatte sie gelernt, dass sie auf jeden Fall zuerst da sein musste. Darauf, dass Jess wartete, war kein Verlass. Auf Jess war in keiner Hinsicht Verlass.
    Die Frau hinter der Theke wurde Josie genannt. Josie hatte langes, gelocktes, schwarzes Haar, das oben auf dem Kopf zu einem lockeren Knoten aufgesteckt war. Sie trug ein schwarzes Muskelshirt und Jeans, war gepierct und hatte diverse Tattoos. Sie saß, die Füße auf den Schanktisch gestützt, auf dem Tresen und kriegte es hin, so auszusehen, als sei das bequem. Im Moment diskutierte sie mit einem Stammgast darüber, ob Steinbrenner endlich mal abtreten sollte oder nicht. »Johnny’s« war einer jener Läden, in denen die Leute selbst dann noch über Baseball redeten, wenn draußen Schnee lag.
    Und es war einer jener Läden, in denen sich eine Barfrau wie Josie an einen gelegentlichen Gast wie Ellie – und ihr Getränk – erinnerte.
    »Johnny Walker, richtig?«
    »Black. On the Rocks.«
    Josie hüpfte vom Tresen und angelte nach einer Flasche auf dem obersten Bord. »Das gute Zeug verlangen hier nicht so viele. Hey, Frank, Hatcher ist

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