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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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gemeinen Mitarbeiter, und jeder Ehemann, der online versucht, jemanden aufzureißen, würde erpresst. Ich kann mir nur von einigen wenigen vorstellen, dass sie da rankommen, aber um ehrlich zu sein: Ich schätze, wenn Mark da ein Machtwort gesprochen hat, verhalten sie sich linientreu.«
    »Das hat er«, sagte Ellie. »Sie haben wohl nicht noch ein magisches Passwort, mit dem Sie sich in das System einloggen könnten?«
    Lächelnd schüttelte Jason noch einmal den Kopf. »Tut mir leid. Ich fürchte, so funktioniert es nicht.«
    »Dachte ich mir. Sonst hätten Sie es wahrscheinlich längst gesagt.«
    »Ich habe eine Frage«, mischte Flann sich ein. »Wie ist es möglich, dass jemand an die FirstDate-E-Mails einer Frau herankommt und einige davon ausdrucken kann?« Er erzählte, dass sie einen solchen Schriftwechsel gefunden hatten, der offensichtlich nicht vom Opfer selbst ausgedruckt worden war. Dazu stellte er den Laptop, den er mitgebracht hatte, auf Jasons Schreibtisch und klappte ihn auf. »Der hat einem von unseren Opfern gehört, falls Sie sich ihn mal anschauen wollen.«
    »Okay, fangen wir mit dem Einfachen an. Sie haben gesagt, Sie hätten eine Liste mit FirstDate-Kontakten. Das heißt, Sie sind an den Account dieser Frau herangekommen. Wie haben Sie das geschafft?«
    Ellie erzählte, wie sie auf der FirstDate-Seite die sogenannten Sicherheitsfragen beantwortet und sich das »vergessene« Passwort hatte zuschicken lassen. Jason nickte.
    »Okay, einen Weg gibt es also. Sie wissen genug über das Opfer, um sich das Passwort direkt vom Provider der Seite zuschicken lassen zu können. Eine technisch etwas aufwendigere Möglichkeit wäre, sich die Cookies der fraglichen Person anzuschauen.«
    »Die was?«, sagte Flann.
    »Ein Cookie ist ein kleines Datenpaket, das ein Web-Server an einen Web-Browser schickt. Wenn Sie zum Beispiel einen Browser wie den Internet Explorer nutzen, um zum Beispiel auf die Seite von eBay zu gehen, schickt eBay Ihrem Browser ein Cookie. Das wird auf Ihrem Rechner abgelegt, und dann erkennt eBay Sie das nächste Mal, wenn Sie vom selben Rechner aus auf die eBay-Seite gehen. Was die Leute immer nicht verstehen, ist, dass ein Computer nicht nur das speichert, was sie wollen. Der Computer behält alles – zumindest vorübergehend. Hier, sehen Sie sich das mal an.«
    Er hatte Amys Computer im W-LAN-Netzwerk der Kanzlei angemeldet und die Google-Startseite aufgerufen. Dort klickte er das Fenster für die Suchanfrage an. Ein paar Textzeilen erschienen.
    »Mit einem einzigen Klick auf ein leeres Feld können wir sehen, was sie, seit sie das letzte Mal die Verläufe gelöscht hat, alles so im Netz gesucht hat.«
    Er scrollte auf der alphabetisch geordneten Liste nach unten. Die Fernsehshow American Idol. Schwarze Stiefel mit Keilabsatz. Katzenspielzeug. Den Fernsehdetektiv Dwight Schrute.
    »Das alles wird für eine gewisse Zeit auf dem Computer gespeichert. Und beim Internet-Browser ist es das Gleiche.« Er klickte ein anderes Feld an, um Amy Davis’ Internet-Explorer-Geschichte anzeigen zu lassen, und scrollte durch die Namen aller Webseiten, die sie in letzter Zeit aufgerufen hatte.
    »Man kann diese Daten verschwinden lassen, indem man einfach ›Verläufe löschen‹ anklickt oder seinen Rechner so einstellt, dass er das täglich automatisch tut. Genauso funktioniert es mit den ganzen Cookies, die von Web-Servern auf den Computer geschickt werden. Ein Cookie-Jäger schickt sein Opfer also zu einem Link, der als legitime Website getarnt ist. Aber statt das zu sein, was die Seite zu sein vorgibt – was auch immer das ist –, macht der Link es dem Übeltäter möglich, sich die Cookies vom Rechner des Opfers zu holen.«
    »Und es bringt was, diese Cookies zu haben?«
    »Aber sicher, sofern sie Dinge enthalten, die für den Dieb von Interesse sind – Passwörter zum Beispiel, Benutzernamen, Namen häufig besuchter Seiten, frühere Suchanfragen. Ein guter Hacker kommt über Cookies an so ziemlich jede Information. Cookies können auch dazu benutzt werden, eine Person auszuspionieren – zu beobachten, auf welche Webseiten sie geht, und so weiter – und dann ein Profil über sie zu erstellen. Es ist, als würde Ihnen jemand nachstellen.«
    »Können Sie sehen, ob jemand das mit Amy Davis’ Laptop gemacht hat?«
    »Nein, aber solche Rechner sind bei Hackern äußerst beliebt. Sie hat sich um Sicherheit nicht viel geschert; das Programm, das vorm Ausspioniert-Werden schützt, ist vor über

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