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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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die Sache mit diesem Mann zu Ende. Und vielleicht rufen Sie mal bei den FBI-Leuten an, während mein Lieutenant mich ausquetscht.«
    »Und wie haben Sie sich aufs Ausgequetscht-Werden vorbereitet?«
    »Normalerweise reicht es bei Lieutenant Eckels schon, Flann McIlroy zu sein.« Sie blickten hinüber zu dem Mann im Glaskasten, der eine Seite des Detective-Büros einnahm. Daran, dass das grau gesprenkelte Haupt des Lieutenants kaum über die Sessellehne hinausragte, sah Ellie, dass er klein war. Und trotzdem groß. Bedeutend. Sie dachte an das, was Flann ihr erzählt hatte. Dass Eckels von der Entscheidung des Stellvertretenden Polizeipräsidenten, wie diese Untersuchung zu führen sei, wenig begeistert war.
    »Sollten wir da nicht beide hingehen?«, fragte sie.
    »Man muss nicht bei einer Eckels-Ausquetsch-Sitzung gewesen sein, um sich so zu fühlen, als wäre man dagewesen. Stellen Sie sich einfach den gemeinsten, unfreundlichsten Chef vor, den Sie je in einem Polizeistreifen gesehen haben. Er wird mich unter Druck setzen, mich zum hundertsten Mal daran erinnern, dass wir nicht die Kapazitäten haben, um Hirngespinsten nachzujagen. Er wird meckern, wenn ich ihm sage, dass wir noch nichts Handfestes vorweisen können. Und dann wird er willkürlich eine Deadline festsetzen, bis zu der wir unseren Mann haben müssen – oder er dreht uns den Hahn ab. Verstehen Sie so ungefähr?«
    »Und Sie sind sicher, dass Sie den Zorn nicht auf zwei Personen verteilt haben wollen?«
    »Ach was. Er erwartet mich. Im Übrigen kann ich schlimmstenfalls den Umstand, dass die FBIler an der Sache interessiert sind, nutzen, um ein bisschen mehr Zeit für uns rauszuschinden. Eckels mag mich verabscheuen, aber gemessen an den Fibbies bin ich für ihn geradezu ein Kumpel. Rufen Sie im FBI-Büro an, und sehen Sie, was Sie in Erfahrung bringen können. Es sei denn natürlich, Sie brauchen noch ein bisschen Zeit, um ungestört mit Rick Newton zusammen zu sein.« Er zwinkerte ihr zu, bevor er sich auf den Weg zur Richtstätte machte.
     
    Ellie rief beim FBI an, aber es war ein kurzes Gespräch. Als sie dem Verantwortlichen Special Agent, Barry Mayfield, den Grund ihres Anrufs nannte, konnte sie förmlich hören, wie sie mit einem dumpfen Aufprall gegen eine Mauer rannte.
    »Entschuldigen Sie, Detective. Warum meinen Sie noch mal, dass unser Büro mit dieser genannten Firma etwas zu tun hätte?«
    Dass das FBI ihre Bemühungen um einen Gerichtsbeschluss für die FirstDate-Datenbanken torpediert hatte – davon durfte sie nichts wissen. Sie wollte Jeff Yong nicht schaden.
    »Man hört es hier und da – ich hatte keine Ahnung, dass es geheim ist.«
    »Ich weiß, an welchen Fällen meine Agenten dran sind, und das sagt mir gar nichts.«
    »Wir arbeiten an einem Mordfall. An drei Mordfällen, um genau zu sein. Tatiana Chekova. Caroline Hunter. Amy Davis. Es gibt da eine Verbindung zu einer Online-Kontaktbörse namens FirstDate. Der Geschäftsführer heißt Mark Stern.«
    »Das habe ich vorhin schon verstanden, Detective. Aber es klingt nicht so, als wäre es Sache der Bundesbehörde. Es sei denn natürlich, Sie bitten das FBI um Unterstützung, weil Sie einen Serienmörder vermuten. In dem Fall würde ich selbstverständlich Quantico hinzuziehen. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden hätten Sie nationale Experten an Ihrer Seite.«
    »Wir haben alles unter Kontrolle. Ich wollte nur kooperativ sein und sehen, ob es da irgendwo Überschneidungen gibt. Die Firma wird demnächst an die Börse gehen. Vielleicht ermitteln Sie wegen eines Verdachts auf Wirtschaftskriminalität? So was wie Betrug bei der ersten Aktienemission?«
    »Wie gesagt, Detective, ich kenne die Fälle, an denen in diesem Büro gearbeitet wird.«
    »Vielleicht ist es kein offizieller Fall? Vielleicht ist einer von Ihren Agenten mit Stern befreundet? Erkundigt sich für Stern ein bisschen nach dem Fortgang unserer Untersuchung? Wir würden es sehr begrüßen, über so etwas informiert zu werden.«
    »Solange sie keinen Anlass zur Beunruhigung bieten, interessieren mich die Freundschaften meiner Agenten nicht. Wenn Sie aber etwas Bestimmtes im Sinn haben, wenn bei einem von meinen Leuten etwas Unpassendes vorgekommen ist …«
    »Das habe ich mit keiner Silbe gesagt.«
    »So habe ich es auch verstanden. Also, danke für den Anruf, Detective. Viel Glück bei Ihrer Ermittlung. Scheint ja ein richtig heißes Eisen zu sein.«
    Eine junge Zivilangestellte strich mit einem braunen Kuvert um

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