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Online Wartet Der Tod

Titel: Online Wartet Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alafair Burke
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einfach dankbar dafür, dass Antoine so schnell geschaltet hatte.
    »Ich schätze, wir sollten uns Greg vornehmen. Uns seine Geschichte anhören«, sagte Ellie. Flann nickte, aber sie ahnten beide, was sie erwartete. GregUK würde ein angenehmer Mann sein, der mit der ganzen Sache nichts weiter zu tun hatte, als dass er es unfreiwillig einem Mörder ermöglicht hatte, an eine Frau heranzukommen, die er selbst gern kennengelernt hätte.
    Flann ging schnurstracks auf den gut aussehenden Schwarzen mit kurzem Haar und gepflegtem Ziegenbärtchen zu, der neben der Toten stand. »Antoine Williams, das ist Ellie Hatcher. Hatcher, Williams. Was haben wir?«
    Megan trug ein graues Lycra-Muskelshirt und eine schwarze Yogahose. In ihren Augen, auf den Wangen und am Hals waren winzige rote Flecken zu sehen, punktförmige Einblutungen unter der Haut.
    »Wir warten noch auf den Gerichtsmediziner, aber es sieht nach Sauerstoffmangel aus. Keine Druckstellen oder Würgemale am Hals, deshalb nehme ich an, dass wir es mit Ersticken zu tun haben. Auf der Couch haben wir ein Kissen mit Flecken von ihrer Mascara und ihrem Lippenstift gefunden. Unheimlich. Sah aus wie eine Totenmaske. Ich bin sicher, dass wir da auch Speichelspuren mit ihrer DNA entdecken.«
    »Was für ein Kissen?«, fragte Ellie.
    »Genauso eins wie das da.« Er zeigte auf ein weich aussehendes moosgrünes Kissen, das auf der schick bezogenen Couch lag.
    Ellie sah sich den Leichnam genauer an. »Keine Kratzer. Keine Schnittverletzungen. Keine Druckstellen. Nur die Einblutungen. Er hat ihr einfach ein Kissen aufs Gesicht gedrückt und sie erstickt.«
    »Tut mir leid«, sagte Williams und hörte sich kein bisschen so an, als tue ihm etwas leid, »aber ich dachte, das hätte ich gerade gesagt.«
    »Ja, ich weiß, dass Sie das gerade gesagt haben. Es kommt mir nur so verrückt vor. Das ist das vierte Opfer, und er ändert von Mal zu Mal seine Methode. Die erste Frau, Tatiana …«
    Williams fiel ihr ins Wort. »Ich sehe, du hast die richtige Partnerin gefunden, Flann. Wenn das hier ein Austausch über das Große und Ganze wird, muss ich euch ja nicht in die Quere kommen. Ich habe erst mal nur den Tatort überprüft. Alles klar?«
    Flann bejahte und dankte Williams noch einmal dafür, dass er ihn so schnell verständigt hatte.
    Ellie hielt sich nicht mit einer umständlichen Verabschiedung auf. »Also, Tatiana. Sie unterscheidet sich allein durch ihren Status von den anderen dreien. Erschossen auf dem Parkplatz des ›Vibrations‹. Mit einer.380 Halbautomatik. Zwei Kugeln in den Hinterkopf. Caroline Hunter stand sozial besser da, wurde aber auf die gleiche Art ermordet. Zwei Schüsse in den Hinterkopf, dieselbe Waffe.«
    »So weit, so gut«, sagte Flann.
    »Ja. Und genau ein Jahr nach Caroline wird Amy Davis ermordet. Das Profil des Opfers gleicht dem von Hunter, und Sie sind auf die Verbindung mit FirstDate gestoßen, aber bedenken Sie die Vorgehensweise. Keine Waffe. Stattdessen hatte sie überall im Gesicht und am Hals diese schrecklichen schwarzen Druckstellen. Er hat sie mit bloßen Händen erwürgt. Er hat ihren Kehlkopf zerquetscht. Er hat buchstäblich das Leben aus ihr herausgepresst.«
    »Er hat die Schusswaffe vielleicht weggeworfen, aus Vorsicht, und dann, als er wieder den Drang verspürte zu töten, hat er sich entschieden, etwas Neues auszuprobieren.«
    Das fand Ellie nicht überzeugend. Sie schüttelte den Kopf. »Nein! Dieser Mann plant seine Taten. Er wählt sein Opfer aus. Er verfolgt es. Das wissen wir. Er dringt in die E-Mail-Accounts der Frauen ein. Und Taylor Gottman sagt, er habe einen Mann gesehen, der Amy beobachtet hat. Er ist kein impulsiver Mörder. Wenn er gern Leute erschießt, hätte er sich eine andere Waffe besorgt. Wenn nach Amy Davis Schluss gewesen wäre, hätte ich gesagt, er hat irgendwann eine persönlichere Art des Tötens gesucht. Am Anfang hat es ihm genügt, den Abzug zu betätigen und schnell wegzulaufen – im Gefühl der Macht, in dem Wissen, dass er dem Leben eines anderen Menschen ein Ende gesetzt hat. Davis aber kommt er viel näher. Er dehnt es aus. Es ist viel körperlicher. Intimer. Er will den Moment, in dem es passiert, auskosten und buchstäblich selbst spüren.«
    »Und jetzt haben wir hier die arme Megan.«
    »Genau. Sie wissen, worauf ich hinauswill. Er ist am Doorman vorbeigekommen. Er ist in die Wohnung gelangt. Er hatte direkten Zugang. Warum dann so unpersönlich? Warum verbirgt er ihr Gesicht unter einem

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