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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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näherte.
Knapp zwanzig Meter vom Ufer entfernt verkündete Captain Waxman einen Halt. »Wir werden das Ufer nach weiteren Zeichen absuchen, zunächst aber sollten wir uns vergewissern, ob man sich dem Wasser gefahrlos nähern kann. Unliebsame Überraschungen möchte ich vermeiden.«
Nate trat vor. »Eigentlich dürfte uns hier keine Gefahr drohen. Manny zufolge waren diese Raubtiere teilweise Piranhas. Und diese Fische mögen keine stehenden Gewässer. Sie ziehen Fließgewässer vor.«
Captain Waxman blickte ihn an. »Bis vor kurzem haben Piranhas ihre Beute auch noch nicht bis an Land verfolgt.«
Nate erbleichte ein wenig, dann nickte er.
Waxman schickte Corporal Yamir ans Ufer vor. »Dann wollen wir doch mal sehen, ob sich hier etwas regt.«
Der Ranger pakistanischer Abstammung hob das M-16 und feuerte aus der daran angebrachten Abschussvorrichtung eine Granate ins flache Wasser. Eine Wasserfontäne schoss hoch in die Luft und schreckte Vögel und Affen auf. Wasser und zerfetzte Seerosenblätter regneten auf den Wald herab.
Sie warteten zehn Minuten, ohne dass etwas geschah. Keine giftigen Raubtiere ergriffen die Flucht oder stürzten sich auf sie.
Sodann befahl Captain Waxman seinen Männern, die Bäume nach weiteren Markierungen abzusuchen. »Seien Sie vorsichtig. Bleiben Sie vom Ufer weg und halten Sie die Augen offen!«
Die Suche währte nicht lange, da ließ sich wiederum Corporal Warczak, der Spurenleser des Teams, vernehmen. »Gefunden!« Er stand nur zehn Meter zur Rechten, gar nicht weit vom schlammigen Wasser entfernt.
An einer übers Wasser geneigten Palme war mit einem Dorn der mittlerweile schon wohl bekannte Polyesterstreifen befestigt. Die in den Stamm geritzten Zeichen waren fast identisch mit ihrem vorherigen Fund: Clarks Initialen und ein Pfeil, der nach Westen wies, geradewegs in den Sumpf hinein. Bloß das Datum war ein anderes. »Fünfter Mai«, las Olin vor. »Zwei Tage vor der letzten Markierung angebracht.«
Warczak stand ein paar Schritte neben ihm. »Scheint so, als wäre Clark von hier gekommen.«
»Aber der Pfeil zeigt aufs Wasser«, sagte Frank. Er legte die Hand an den Schirm seiner Baseballkappe und blickte übers Wasser. In der Ferne, jenseits des Sumpfes, konnte er das Hochland erkennen, das Captain Waxman ihm auf der topographischen Karte gezeigt hatte: mehrere rote Felswände, durchbrochen von zugewucherten Schluchten und untergliedert von hohen, Urwald gekrönten Tafelbergen.
Corporal Okamoto reichte ihm ein Fernglas. »Versuchen Sie’s mal damit.«
»Danke.« Frank hob das Fernglas an die Augen. Auch Nate bot man eins an. Jetzt konnte er die Felswände und Tafelberge viel deutlicher erkennen. Kleine Wasserfälle ergossen sich aufs Sumpfland herab, in der Tiefe hing dichter Nebel, der die Urwaldschluchten verdeckte, die vom Sumpf ins Hochland führten.
»Die Bäche und Wasserfälle speisen den Sumpf und verhindern, dass das Gebiet austrocknet«, sagte Nate.
Frank setzte das Fernglas ab und bemerkte, dass Captain Waxman den Kompass zu Rate zog.
Nate zeigte auf die Palme. »Ich vermute, dass der Pfeil die Richtung zu Clarks nächstem Zeichen weist. Den Sumpf hat er aller Wahrscheinlichkeit nach umgangen.« Nate musterte die gewaltige Wasserfläche. »Dazu muss er Wochen gebraucht haben.«
Frank hörte die Verzweiflung aus Dr. Rands Stimme heraus. Sie würden nicht minder lange brauchen, um den Sumpf zu umgehen.
Captain Waxman schaute vom Kompass hoch und blickte blinzelnd auf den Sumpf hinaus. »Wenn das nächste Zeichen unmittelbar vor uns liegt, nehmen wir den kürzesten Weg.« Er hob den Arm. »Wenn wir rüberfahren, brauchen wir bloß einen Tag.«
»Aber wir haben keine Schlauchboote mehr«, wandte Frank ein.
Waxman musterte ihn herablassend. »Wir sind Army Ranger, keine Pfadfinder.« Er deutete in den Wald. »Hier gibt es jede Menge umgestürzte Bäume, massenweise Bambus, und mit den mitgeführten Seilen und ein paar Lianen sollten wir zwei Flöße zusammenzimmern können. Darin wurden wir ausgebildet – mit den vorhandenen Mitteln zu improvisieren.« Er blickte zum fernen Ufer. »Bis dorthin sind es bloß ein paar Meilen.«
Nate nickte. »Na schön. Dann sparen wir ein paar Tage ein.«
»Also an die Arbeit! Ich möchte bis Sonnenuntergang fertig sein, dann können wir morgen früh ausgeruht aufbrechen.« Waxman bildete mehrere Arbeitsgruppen: Die einen rollten und schleppten Baumstämme ans Ufer, die anderen hackten mit Äxten Bambusstangen oder Lianen ab.
Frank packte

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