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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Felswand, gesäumt von losem Schiefer und Felsbrocken.
Oberhalb der Böschung war die Felswand von Höhlen und dunklen Rissen zernarbt.
»Zurückbleiben!«, zischte Captain Waxman, worauf sie im dichten Unterholz am Rande der Böschung verharrten. Warczak bedeutete er vorzurücken.
Der Corporal schaltete seine Taschenlampe aus, setzte die Nachtsichtbrille auf und verschwand in geduckter Haltung und mit angelegter Waffe in der Dunkelheit.
Nate hockte sich hin. Die beiden Ranger nahmen Schusspositionen ein und sicherten nach hinten. Nate hielt seine Schrotflinte schussbereit. Auch die meisten anderen waren bewaffnet. Olin, Frank und sogar Kelly hatten Pistolen, während Manny eine Beretta in der einen und die Peitsche in der anderen Hand hielt. Tor-tor konnte notfalls auf seine körpereigenen Waffen zurückgreifen:
Zähne und Krallen. Nur Professor Kouwe und Anna Fong waren unbewaffnet.
Der Professor kroch zu Nate hinüber. »Das gefällt mir nicht«, sagte er.
»Meinen Sie die Höhlen?«
»Nein, die ganze Situation.«
»Worauf wollen Sie hinaus?«
Kouwe blickte Richtung Sumpf. Die beiden Flöße brannten noch immer. »Das Feuer hat nach Kerosin gerochen.«
»Ja, und? Das könnte Kopal-Öl gewesen sein. Das gibt es hier im Überfluss und riecht ähnlich wie Kerosin.«
Kouwe rieb sich das Kinn. »Ich weiß nicht. Das Feuer, das die Heuschrecken angelockt hat, ging von einem kunstvollen Ban-ali-Zeichen aus. Dieser Überfall war eher plump.«
»Aber wir waren auf der Hut. Die Indianer standen unter Zeitdruck. Wahrscheinlich ging es nicht anders.«
Kouwe sah Nate an. »Das waren keine Indianer.«
»Aber wer dann?«
»Wer immer uns verfolgt.« Kouwe beugte sich näher an Nate heran und flüsterte ihm ins Ohr. »Die Leute, die das Zeichen angezündet haben, haben sich bei Tageslicht an unser Lager angeschlichen. Sie haben keine Spuren hinterlassen, nicht mal ein geknickter Zweig war zu finden. Die waren verdammt geschickt. Ich bezweifle, dass ich das fertig gebracht hätte.«
Das leuchtete Nate ein. »Und die, die uns verfolgt haben, sind plump vorgegangen.«
Kouwe wies mit dem Kinn Richtung Sumpf. »Das zeigt dieses Feuer.«
Nate erinnerte sich an den Lichtreflex, den er gestern Nachmittag in einem Baumwipfel bemerkt hatte. »Was schlagen Sie vor?«
»Wir haben es hier nicht nur mit einer Bedrohung zu tun«, antwortete Kouwe mit zusammengebissenen Zähnen. »Was immer hier im Dschungel verborgen sein mag – eine Substanz mit regenerativen Eigenschaften, ein Heilmittel für die Seuche –, es wäre Milliarden wert. Bestimmte Leute wären bereit, für dieses Wissen ein Vermögen zu zahlen.«
Nate runzelte die Stirn. »Und Sie glauben, die andere Gruppe hat das Feuer gelegt? Warum?«
»Um uns in Panik zu versetzen, wie es ihnen ja auch gelungen ist. Sie wollten verhindern, dass wir Verstärkung bekommen. Wahrscheinlich dienen wir ihnen als menschlicher Schutzschild gegen die von den Ban-ali aufgestellten Raubtierfallen. Wir sind nichts weiter als Kanonenfutter. Sie werden uns so lange bluten lassen, bis wir entweder aufgerieben sind oder die Ban-ali erreicht haben. Dann werden sie aus der Deckung kommen und den Preis einheimsen.«
Nate musterte den Professor. »Warum haben Sie das nicht schon eher gesagt?«
Kouwe fixierte Nate, bis diesem die Antwort von selbst dämmerte. »Ein Verräter«, flüsterte Nate. »Einer von uns arbeitet mit der Verfolgergruppe zusammen.«
»Ich finde es sehr auffällig, dass unsere Satellitenverbindung gerade in dem Moment zusammenbrach, als wir uns dem Gebiet der Ban-ali näherten. Und obendrein haben wir ein falsches GPS-Signal übermittelt.«
Nate nickte. »Wodurch unsere Verstärkung auf eine falsche Fährte gelockt wurde.«
»So ist es.«
»Wer mag das sein?« Nate musterte die anderen Expeditionsteilnehmer, die im Unterholz hockten.
Kouwe zuckte die Schultern. »Da kommt jeder in Frage. Ganz oben auf der Liste steht wohl der Russe. Er kennt sich mit dem Computer aus. Für ihn wäre es kein Problem, einen Defekt zu simulieren. Andererseits waren auch Zane und Anna Fong in der Nähe des Computers, als Olin weg war. Und die O’Briens stehen mit der CIA in Verbindung, von der man weiß, dass sie gern ein doppeltes Spiel treibt, um ihre Ziele durchzusetzen. Auch die Ranger können wir nicht ausschließen.«
»Sie scherzen.«
»Wo es um viel Geld geht, ist beinahe jeder käuflich, Nate. Und Army Ranger kennen sich mit Funkgeräten gut aus.«
Nate wandte sich wieder Kouwe zu. »Dann können wir

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