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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Dschungelplateaus Zuflucht zu finden und darauf zu hoffen, dass sie unbemerkt bleiben würden.
    Einer der Soldaten sprach auf Spanisch in ein Funkgerät. »Team Tango in Position. Säuberungszone vierzehn gesichert.«
Etwas streifte an Kouwes Knie. Er blickte sich um. Dakii bedeutete ihm wortlos, er solle sich nicht von der Stelle rühren. Kouwe nickte.
Dakii richtete sich lautlos und behende auf. Kein einziger Zweig knackte. Dakii war ein Teashari-rin , einer der Geisterkundschafter des Stammes. Auch ohne Tarnbemalung verschmolz der Indianer mit dem tiefen Schatten. Er rannte von Deckung zu Deckung, ein dunkler Schemen. Es war, als ob die Yagga ihn beschirmte. Dakii schlug einen Bogen um die Gruppe, dann verlor auch Kouwe ihn aus den Augen.
Anna ergriff seine Hand und drückte sie. Hat er uns eben im Stich gelassen?, schien sie wortlos zu fragen.
Auch Kouwe stellte sich diese Frage, bis er Dakii wieder sah. Der Indianer hockte auf der anderen Seite des Weges, Kouwe und Anna unmittelbar gegenüber, jedoch vor den vier Fremden verborgen.
Dakii wälzte sich auf dem Lehmboden auf den Rücken und richtete den kleinen Bogen, den er unterwegs gefunden hatte, hoch in die Luft. Dann zielte er wieder auf die Söldner.
Kouwe hatte ihn verstanden. Er bedeutete Anna, sie solle ihre Waffe bereit halten. Sie nickte, blickte in die Höhe, dann senkte sie den Blick wieder.
Kouwe gab Dakii ein Zeichen.
Der Indianer spannte den Bogen und gab den Pfeil frei. Mit einem leisen Schwirren schnellte er von der Sehne und durchteilte das Laubwerk. Die Söldner drehten sich mit angelegten Waffen zu Dakii um.
Kouwe blickte unentwegt in die Höhe. Hoch oben im Geäst befand sich eine aufgegebene Behausung, und dazu gehörte auch eine der kleinen Erfindungen der Ban-ali, ein primitiver Aufzug. Dakiis Pfeil durchtrennte das Seil, an dem das Gegengewicht befestigt war – ein großer Granitbrocken.
Der Felsbrocken krachte unmittelbar auf die Söldner nieder.
Einem wurde der Kopf zerschmettert, da er zu spät nach oben geschaut hatte.
Kouwe und Anna waren bereits auf den Beinen. Aus nächster Nähe schossen sie die Magazine ihrer Pistolen auf die verbliebenen drei Fremden leer, trafen sie in der Brust, an den Armen und im Bauch. Alle drei brachen zusammen. Dakii stürzte ins Freie, in der Hand einen Dolch aus Obsidian. Er rannte zu den Söldnern und schnitt denen, die sich noch rührten, die Kehle durch. Das blutige Werk war rasch vollendet.
Kouwe stützte Anna, die blass geworden war. »Wir müssen zurück zu den anderen.«
       
    9.05 Uhr
    Vom Plateau aus hatte Louis freie Sicht auf das isolierte Tal. Vor seiner Brust baumelte ein Fernglas, doch er beachtete es nicht. Im Dschungel stieg von zahllosen Feuern und Signalfackeln Qualm auf. In lediglich einer guten Stunde hatte sein Team das Dorf umzingelt und näherte sich nun allmählich dessen Mittelpunkt, dem Ziel der Unternehmung.
    Brail, der nach Jacques’ Verschwinden zum Lieutenant aufgerückt war, meldete sich vom Boden aus zu Wort. Der Fährtensucher kniete über einer Landkarte, auf der er gemäß den Meldungen der einzelnen Einheiten kleine Kreuze eintrug. »Das Netz ist geknüpft, Herr Doktor. Jetzt kommt niemand mehr heraus.«
    Louis konnte erkennen, dass er bereit war, sein Äußerstes zu geben.
»Und die Ranger? Die Amerikaner?«
»Werden in die Mitte getrieben, wie Sie es angeordnet haben.«
»Ausgezeichnet.« Louis nickte seiner Geliebten zu. Tshui war nackt und lediglich mit einem kleinen Blasrohr bewaffnet. Zwischen ihren Brüsten ruhte der Schrumpfkopf Corporal DeMartinis, der an der Halskette seiner Hundemarke befestigt war.
»Dann sollten wir uns allmählich an der Party beteiligen.« Er reckte seine beiden kurzläufigen Mini-Uzis. Macht strahlte von ihnen aus. »Es wird höchste Zeit, dass ich Nathan Rands Bekanntschaft mache.«
       
    9.12 Uhr
    »Du passt auf deinen Bruder und den Schamanen auf«, sagte Nathan, der spürte, dass die Zeit allmählich knapp wurde. »Ich verfolge Zane.«
    »Du bist unbewaffnet.« Kelly kniete neben dem Schamanen. Mit Nathans Hilfe hatten sie den Indianer in eine Hängematte gelegt. Kelly hatte ihm Morphium gespritzt, worauf er aufgehört hatte, um sich zu schlagen. Bauchverletzungen waren besonders schmerzhaft. Da ihr nichts Besseres einfiel, trug sie nun Yagga-Saft auf Ein- und Austrittswunde auf. »Was willst du mit ihm machen, wenn du ihn schnappst?«
    In Nathans Bauch brannte ein eben solches Feuer, als sei auch er von einer Kugel getroffen

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