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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Macht der Imagination.« Rand kickte Zane die unreife Nuss entgegen. »Man muss nur fest genug an etwas glauben, dann glauben es auch andere.«
Zane rappelte sich hoch.
Nate schwang den Ast wie einen Baseballschläger, traf Zane an der Schulter und warf ihn erneut von den Beinen. »Das war für den Schamanen, den Sie wie einen Hund niedergeknallt haben!« Nate holte erneut aus. »Und das ist für –«
Zane blickte über Nates Schulter hinweg. »Kelly! Gott sei Dank!«
Nate wandte sich halb um.
Zane nutzte die Gelegenheit, um aufzuspringen und wegzurennen. Mit drei Schritten hatte er die Wurzel hinter sich gelassen.
Als er hinter sich halblautes Gefluche vernahm, lächelte er.
Was bin ich doch …
    … bescheuert! Mit dem eigenen Trick aufs Kreuz gelegt! Im Tunneleingang war niemand, auch keine Kelly.
    Nate sah, wie Zane um die dicken Stützwurzeln herumrannte. »Damit kommst du mir nicht durch, du Bastard!« Mit dem Stock in der Hand nahm er die Verfolgung auf.
    Noch immer schäumend vor Wut rannte Nate um die Baumwurzel herum und erblickte Zane, der am Stamm entlang auf ein Wurzelgewirr zulief. Wenn er es erreichte, würde er womöglich entkommen. Nate überlegte, ob er kehrtmachen und die Pistole aufheben sollte, doch dazu war es zu spät. Er wagte nicht, den Mistkerl aus den Augen zu lassen.
    Zane duckte sich unter einer überhängenden Wurzel hindurch und wand sich behende durch die Öffnung. Dieser Hurensohn war ganz schön auf Zack. Seine geringe Körpergröße und sein leichterer Körperbau kamen ihm hier zustatten.
    Als ihm bewusst wurde, dass es nun Mann gegen Mann ging, warf Nathan den Stock weg und rannte Zane hinterher. Kriechend, kletternd, springend und sich windend kämpften sie sich durch das Wurzellabyrinth hindurch. Der Abstand hatte sich ein wenig vergrößert.
    Dann auf einmal traten die Wurzeln auseinander. Sie stolperten auf einen Pfad, der durch das Gewirr hindurchführte. Zane stürmte weiter. Nate folgte ihm fluchend.
    Vor ihnen glitzerte Wasser. Den gewundenen Pfad entlangrennend, sah Nate, dass der Weg vor einem breiten Tümpel endete. Eine Sackgasse.
    Nate lächelte. Hab ich dich, Zane!
Als sie sich dem Tümpel näherten, wurde auch Zane klar, dass er in eine Sackgasse geraten war. Er wurde langsamer – doch anstatt eines entmutigten Stöhnens vernahm Nate höhnisches Gelächter.
Zane sprang zur Seite und warf sich zu Boden.
Nate schloss zu ihm auf.
Zane schwenkte herum, in der Hand eine Waffe. Eine 9-mm-Beretta.
Nate konnte es zunächst gar nicht fassen. Dann sah er seine Schrotflinte, die ein paar Schritte zur Rechten am Schulterriemen von einer kleinen Wurzel hing. Das war die Pistole, die Kelly aus dem Fensterschlitz geworfen hatte!
Nate stöhnte. Die Götter waren ihm nicht gnädig gesonnen. Als er sich der Schrotflinte nähern wollte, schnalzte Zane mit der Zunge.
»Keinen Schritt weiter, oder ich verpasse Ihnen ein drittes Auge!«
       
    9.45 Uhr
    Kouwe ließ Anna vorangehen. Das Gewehrfeuer kam immer näher. Dakii hatte die Führung übernommen, mit ausdrucksloser Miene, in Späherhaltung. Mit ruhiger Gelassenheit suchte er sich einen Weg durch seinen Heimatwald und führte sie zurück zur Nightcap-Eiche. Sie mussten sich unbedingt mit den Rangern zusammenschließen und gemeinsam einen Plan fassen.
    Kouwe hatte über Funk mit Sergeant Kostos Kontakt aufgenommen und ihn über die Situation informiert. Außerdem hatte er von ihm erfahren, dass Olin, der im Baumhaus zurückgeblieben war, ebenfalls Meldung erstattet hatte. Der Russe hielt sich im Baum versteckt. Von Nates Gruppe lag bislang noch keine Meldung vor. Er konnte bloß hoffen, dass ihnen nichts zugestoßen war.
    Endlich wurde es vor Kouwe hell. Sie hatten die Lichtung erreicht! Sie hatten die Freifläche von Süden her im Schutz des Dschungels umgangen. Dem Sergeant zufolge näherten sich die Ranger von Norden her dem Baum.
    Dakii wurde langsamer und zeigte in geduckter Haltung nach vorn. Durch eine Lücke im Laubwerk machte Kouwe die kleine Blockhütte auf der Lichtung aus. Jetzt konnte er sich besser orientieren. Er blickte in die Richtung, in die der Indianer zeigte. Bis zur Nightcap-Eiche, ihrem Ziel, waren es noch fünfzig Meter. Doch nicht darauf zeigte Dakii. Hinter der Rieseneiche machte Kouwe Tor-tor aus. Der Jaguar preschte am Rand der Lichtung entlang. Dann bemerkte Kouwe auf einmal die Gestalten, die sich im Waldschatten bewegten.
    Die Ranger und Manny! Sie hatten es geschafft!
    Dakii setzte sich wieder in

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