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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Schamane lag auf der Seite und hielt sich keuchend den Bauch. Blut quoll zwischen seinen Fingern hindurch.
Nate wandte sich wutentbrannt zu Zane um. »Sie Arschloch. Er hat Sie nicht einmal verstanden.«
Die Pistole zielte auf sie. Zane schlug langsam einen Bogen, ohne die Waffe auch nur einen Moment zu senken. Zu Franks Hängematte behielt er einen Sicherheitsabstand bei, denn er wollte nicht das geringste Risiko eingehen. »Sie sind ein Einfaltspinsel«, sagte der Tellux-Mann. »Genau wie Ihr Vater. Von Geld und Macht verstehen Sie nichts.«
»Für wen arbeiten Sie?«, fauchte Nate.
Zane wandte dem Ausgang mittlerweile den Rücken zu. Der Schamane hatte sich stöhnend zusammengekrümmt. Zane blieb stehen und ruckte mit der Pistole. »Werfen Sie Ihre Waffen durch den Fensterschlitz. Eine nach der anderen.«
Nate rührte sich nicht. Er bebte vor Wut. Zane feuerte. Vor Nates Fußspitze wurden Holzspäne hochgeschleudert.
»Tut, was er sagt!«, zischte Frank.
Kelly gehorchte widerstrebend. Sie nahm die Pistole aus dem Halfter und schleuderte sie aus einem der Fensterschlitze.
Nate zögerte noch immer.
Zane lächelte kühl. »Die nächste Kugel trifft das Herz Ihrer Freundin.«
»Nate …«, meinte Frank warnend.
Mit zusammengebissenen Zähnen trat Nate zur Wand und überlegte, ob es sich lohnte, auf Zane zu schießen. Die Chancen standen jedoch nicht gut; Kellys Leben wollte er auf keinen Fall in Gefahr bringen. Er nahm die Schrotflinte von der Schulter und warf sie aus einem der Fensterschlitze.
Zane nickte zufrieden und wich rückwärts zum Eingang zurück. »Sie müssen mich entschuldigen, denn ich habe eine Verabredung. Ich schlage vor, dass Sie einstweilen hier bleiben. Das ist gegenwärtig der sicherste Ort im ganzen Tal.«
Mit dieser höhnischen Bemerkung schlüpfte Zane durch den Ausgang und verschwand in der Gangmündung.
       
    8.12 Uhr
    Tief im Dschungel rannte Manny neben Private Carrera her. Tor-tor lief mit angelegten Ohren an ihrer Seite. Explosionen krachten, Rauchschwaden hingen zwischen den Bäumen.
    Vor ihnen rannte Kostos und schrie ins Funkgerät. »Alle zurück zum Baumhaus! Beeilung!«
»Könnten das unsere Leute sein?«, fragte Manny. »Vielleicht haben sie ja unser GPS-Signal empfangen.«
Carrera blickte sich stirnrunzelnd zu ihm um. »So schnell können sie nicht reagiert haben. Das ist ein Angriff.«
Wie zur Bestätigung kamen auf einmal drei mit AK-47 und Granatwerfern bewaffnete Männer in Tarnanzügen in ihr Blickfeld getrabt.
Kostos zischte eine Warnung und zeigte auf den Boden.
Sie ließen sich auf den Bauch fallen.
Ein Indianer rannte mit angelegtem Speer auf die Gruppe zu. Er wurde vom Feuer der Automatikwaffe nahezu in zwei Hälften zerteilt.
Der vom Gewehrgeknatter in Panik versetzte Tor-tor machte einen Satz nach vorn.
»Tor-tor!«, zischte Manny, erhob sich auf ein Knie und streckte den Arm aus.
Der Jaguar jagte auf die Lichtung hinaus, den Schützen entgegen.
Einer von ihnen rief etwas auf Spanisch und zeigte auf die Raubkatze. Ein anderer Mann hob grinsend das Gewehr und zielte am Lauf entlang.
Manny hob die Pistole. Ehe er feuern konnte, richtete sich vor ihm Kostos mit angelegtem M-16 auf und drückte ab. Drei Schüsse knallten: Bäng-bäng-bäng.
Die Köpfe der drei Angreifer explodierten wie Melonen.
Manny starrte die Bescherung entgeistert an.
»Kommen Sie. Wir müssen zurück zum Baum.« Kostos musterte finster den Dschungel. »Warum zum Teufel hört man eigentlich nichts von den anderen?«
       
    8.22 Uhr
    Kouwe versteckte sich mit Anna hinter einem buschigen Farn. Dakii, der Fährtensucher, hockte neben ihm. Die vier Söldner waren nur sechs Meter von ihnen entfernt und ahnten nicht, dass sie beobachtet wurden. Kouwe hatte die Aufforderung des Sergeants, sich bei der Nightcap-Eiche zu sammeln, zwar mitbekommen, wagte aber nicht, eine Bestätigung durchzugeben. Die Söldner versperrten ihnen den Weg zum Baumhaus. Es war ausgeschlossen, unbemerkt an ihnen vorbeizukommen.
    Dakii war vollkommen reglos, die Anspannung aber war ihm deutlich anzumerken. Mittlerweile hatte er mitangesehen, wie mehr als ein Dutzend seiner Stammesgenossen – Männer, Frauen und Kinder – von dieser Gruppe niedergemäht worden waren.
    Tiefer im Wald dröhnten Explosionen. Aus den Baumkronen waren Schreie und das Krachen einstürzender Hütten zu vernehmen. Die Angreifer arbeiteten sich durchs Dorf vor. Die einzige Chance für Kouwes Gruppe bestand darin, in einem abgeschiedenen Winkel des

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