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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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offenbar doch noch nicht überall zum Erliegen gekommen.
Im Schutz des Lärms kroch Nate auf allen vieren am Baumstamm entlang. Schließlich machte er vor sich die hohen Stützwurzeln aus, die den Eingang flankierten. Ein Uhr. Nate lehnte sich an den Stamm. Zane befand sich unmittelbar dahinter … An ihn heranzukommen aber war gar nicht so leicht. Ein weiterer Pistolenschuss dröhnte in Zanes Bunker.
Nate blickte stirnrunzelnd auf seine leeren Hände nieder. Wie geht es jetzt weiter, du Held?
       
    9.34 Uhr
    Zane hatte sich auf ein Knie niedergelassen und zielte mit der Pistole. Da sein Arm allmählich müde wurde, stützte er ihn. Jetzt, da der Sieg so nahe war, wollte er sich keine Blöße geben. Er brauchte nur noch ein wenig durchzuhalten, dann hätte er seine Mission erfüllt.
    Er warf einen Blick auf die Nuss mit dem geheimnisvollen Saft. Der Saft war bestimmt Milliarden wert. Obwohl die St. Savin Pharmaceuticals bereits eine beträchtliche Geldsumme auf sein Schweizer Konto überwiesen hatten, um sich seiner Mitarbeit zu versichern, hatte ihn doch letztlich der versprochene Bonus von einem Viertelprozentanteil am Umsatz zu dem Verrat bewogen. In Anbetracht des Potenzials, das im Saft der Yagga schlummerte, konnte er mit nahezu grenzenlosem Reichtum rechnen.
    Zane leckte sich die Lippen. Er hatte seinen Auftrag so gut wie ausgeführt. Vor einigen Tagen hatte er erfolgreich das Computervirus in die Funkanlage eingeschleust. Jetzt brauchte er nur noch das Endspiel zu meistern.
    In der Nacht hatte Favre ihn angewiesen, sich eine Probe des Safts anzueignen und sie unter Einsatz seines Lebens zu schützen. »Sollten die verdammten Eingeborenen irgendeine Schweinerei abziehen«, hatte Louis ihn gewarnt, »und zum Beispiel ihren kostbaren Baum in Brand setzen, um das Geheimnis zu wahren, dann wären Sie mit der Probe auf der sicheren Seite.«
    Zane hatte natürlich eingewilligt, sich aber insgeheim einen eigenen Ausweichplan zurechtgelegt. Als er sich im Ausgang verschanzte, hatte er eine kleine Probe des Safts in ein LatexKondom geschüttet, das Kondom zugebunden und es verschluckt. Dies war seine zusätzliche Absicherung. Sollte man ihn übers Ohr hauen wollen, dann würde St. Savin in die Röhre gucken und die geheimnisvolle Substanz in den Besitz einer Konkurrenzfirma wie zum Beispiel Tellux übergehen.
    Aus dem Wald drang gedämpftes Gewehrfeuer. Hin und wieder machte er Mündungsfeuer aus. Favres Männer zogen die Schlinge enger. Es würde nicht mehr lange dauern.
    Wie zur Bestätigung explodierte am Rand der Lichtung eine Granate. Ein Baumhaus flog in die Luft, Laubwerk und Äststücke wurden emporgeschleudert. Zane lächelte – dann durchdrang eine Stimme den Explosionslärm. Sie kam ganz aus der Nähe.
    »Achtung! Granate!«
Ein Gegenstand flog über seinem Kopf gegen den Stamm, prallte davon ab und traf eine Stützwurzel. Granate!, hallte es in seinem Kopf nach.
    Mit einem Aufschrei hechtete er vom Eingang weg und rollte sich in den Gang hinein, die Arme schützend um den Kopf gelegt. Die Nerven zum Zerreißen gespannt, wartete er einige Sekunden ab und dann noch ein paar. Er atmete keuchend, durch sein knappes Entkommen aus dem Gleichgewicht gebracht. Die erwartete Explosion blieb jedoch aus. Vorsichtig hob er den Kopf, biss die Zähne zusammen. Noch immer keine Detonation.
    Er setzte sich auf, kroch langsam zurück zum Eingang und spähte um die Ecke, wo er im Dreck den kleinen kokosnussförmigen Gegenstand sah. Es war bloß eine unreife Nuss, wie sie haufenweise im Baum hingen! Offenbar war sie von einem Ast abgefallen.
    »Verdammt noch mal!« Auf einmal kam er sich töricht vor.
    Er richtete sich auf, hob die Waffe und machte Anstalten, wieder am Eingang Posten zu beziehen. Ich bin einfach zu schreckhaft …
    Eine schemenhafte Bewegung.
Ein Schlag traf sein Handgelenk. Die Pistole flog in hohem Bogen davon, in seinem Handgelenk flammte ein durchdringender Schmerz auf. Er kippte nach hinten – da wurde sein Arm auf einmal von der nicht einsehbaren Seite des Eingangs her gepackt. Er wurde aus dem Eingang gerissen und nach vorn geschleudert.
Er prallte mit der Schulter auf, rollte sich ab und blickte sich dann um. Er traute seinen Augen kaum. »Rand? Wie kommen Sie denn hierher?«
Im Eingang stand Nathan Rand, in der Hand ein langes, dickes Aststück, das er drohend erhoben hatte.
Zane kroch rückwärts.
»Wie ich das geschafft habe?«, wiederholte Nate. »Ein Trick unserer Indianerfreunde. Die

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