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Operation Amazonas

Titel: Operation Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Unebenheit und überschlug sich. Seine Waffe flog durch die Luft, und er landete im Fluss.
Zwei Ranger – Warczak und Graves – eilten ihm zu Hilfe.
Er tauchte auf und hustete Wasser aus. »Verdammt noch mal!« Er klammerte sich am Ufer fest. »Scheißdschungel!« Während er sich den Helm richtete, stieß er weitere Verwünschungen aus, anschließend kletterte er ans Ufer.
»Gut gemacht, Jones – ausgezeichnet«, sagte Warczak und leuchtete den klitschnassen Mann von oben bis unten ab. »In der Disziplin Dschungelslalom bekämst du von mir die Bestnote.«
»Du kannst mich mal«, sagte Jones, bückte sich und zupfte klebige Algen vom Hosenbein. »Äh.«
Corporal Graves bemerkte es als Erster; etwas bewegte sich auf dem Rucksack des gestürzten Rangers. »Jones …«
Der Mann schaute in gebückter Haltung hoch. »Was ist denn?«
Das Tier schnellte vor und heftete sich an die weiche Haut unter Jones’ Kinn. Der Ranger zuckte zusammen. »Verdammt noch mal!« Er riss das Wesen von seinem Hals ab. Blut spritzte aus der Wunde. »Ahhhh …«
Auf einmal brodelte die Wasseroberfläche, dann schnellten ein Dutzend weitere Tiere ans Ufer. Sie fielen über Jones’ Beine her. Er kippte mit schmerzverzerrtem Gesicht hintüber und landete mit einem lauten Klatschen im Fluss.
»Jones!« Warczak trat näher.
Ein weiteres Tier sprang aus dem Wasser, landete mit vibrierenden Kiemen vor den Füßen des Corporals im weichen Schlamm. Warczak und Graves wichen zurück.
Jones krümmte sich in Ufernähe. Es sah aus, als ob das Wasser kochte. Er zuckte am ganzen Leib.
»Zurück!«, brüllte Waxman. »Wir ziehen uns auf den Hügel zurück!«
Warczak und Graves nahmen bereits die Beine in die Hand. Immer mehr Tiere sprangen ans Ufer und nahmen die Verfolgung auf.
Die Flüchtenden warfen alle Vorsicht über Bord und rannten den Hang hinauf. Auf einmal rutschte Kelly aus. Ihre nasse Hand entglitt dem Griff ihres Bruders. Sie begann eine Rutschpartie, die nur tödlich enden konnte.
»Kelly!«, schrie Frank.
Nate aber war nur wenige Meter hinter ihr. Er packte sie mit einer Hand an der Hüfte und warf sich auf sie, das Gewehr mit der anderen Hand umklammernd. Manny kam ihnen zu Hilfe und zog sie beide wieder auf die Beine. Tor-tor schnürte hinter ihnen unruhig auf und ab.
Der Brasilianer bedeutete dem Jaguar, voranzugehen. »Beweg deinen pelzigen Arsch.«
Mittlerweile bildeten sie zu dritt die Nachhut. Frank wartete ein paar Meter weiter oben.
Nur Private Carrera war noch bei ihnen. Hinter ihnen schwenkte sie den dumpf röhrenden Flammenwerfer. »Wir sollten machen, dass wir weiterkommen«, sagte sie gepresst, rückwärts den Hang hochsteigend.
»Danke«, sagte Kelly, an die ganze Gruppe gewandt.
Frank kam ihnen entgegen und reichte seiner Schwester die Hand. »Tu das nie wieder.«
»War keine Absicht.«
Nate hielt ihnen den Rücken frei. Er begegnete Carreras Blick und sah die Angst in ihren Augen. Dieser Moment der Ablenkung reichte aus. Eins der Wesen sprang die Rangerin aus dem Unterholz an. Es war der Feuerwand entkommen.
Carrera kippte hintüber, eine Flammenzunge stieg in den Himmel.
Das Tier klammerte sich an ihrem Gürtel fest, suchte jedoch bereits nach einem fleischigeren Halt.
Ehe jemand reagieren konnte, ertönte ein scharfer Knall. Das Tier wurde weggeschleudert, der in zwei Hälften geteilte Körper flog in hohem Bogen durch die Luft. Als Carrera und Nate den Kopf wandten, sahen sie, wie Manny den Ochsenziemer wieder am Gürtel befestigte.
»Wie lange wollt ihr eigentlich noch Maulaffen feilbieten?«, fragte Manny.
Carrera rappelte sich mit Nates Hilfe auf. Sie kletterten weiter den Hang hoch. Schließlich erreichten sie die Kuppe. Nate hoffte, dass sie auf der Erhebung vor den Amphibien sicher waren.
Die anderen hatten sich bereits auf der Hügelkuppe versammelt.
»Wir dürfen nicht stehen bleiben«, sagte Nate. »Wir sollten einen möglichst großen Abstand zwischen uns und die Viecher bringen.«
»Die Theorie klingt vernünftig«, meinte Kouwe. »Sie in die Praxis umzusetzen, dürfte weit schwieriger sein.« Der Schamane deutete zur anderen Seite des Hügels.
Nathan drehte sich um. Der Fluss glitzerte im Mondschein. Es war derselbe Fluss, dem sie die ganze Zeit ausgewichen waren. Nate drehte sich langsam im Kreis. Sie hatten einen fatalen Fehler begangen.
Der kleine Wasserlauf, den sie eben durchquert hatten, war kein Zulauf eines größeren Flusses, sondern bloß ein Nebenarm.
»Wir befinden uns auf einer Insel«, sagte

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