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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Harbor seinen Ratskollegen an.
    »Meine eigenen Leute haben ebenfalls einige … Unregelmäßigkeiten entdeckt, was den Herzog betrifft«, erklärte Wave Thunder jetzt, und ihm war deutlich anzumerken, dass er sich äußerst unwohl in seiner Haut fühlte.
    »Was für ›Unregelmäßigkeiten‹?«, fragte Gray Harbor fassungslos nach.
    »Hauptsächlich Kleinigkeiten«, gab Wave Thunder zu. »Personen, mit denen er verkehrte, einige Fälle, in denen uns bekannte Agenten von Emerald durch die Finger geschlüpft sind, nachdem wir die dortige Obrigkeit angewiesen hatten, sie festzunehmen. Geschäfte, die für ihn ungewöhnlich profitabel waren – und in die Händler von Emerald involviert waren. Und die Tatsache, dass er einer von Lahangs besten Kunden ist. So weit wir wissen, kauft er fast alle seine Wyvern bei ihm.«
    »Machen Sie sich doch nicht lächerlich!«, erwiderte Gray Harbor kalt. »Der Herzog – mein Schwiegersohn, ich möchte das noch einmal betonen! – ist doch von der Jagd geradezu besessen. Sein Wyvernschlag ist der größte und kostspieligste im ganze Königreich! Natürlich ist er Lahangs ›bester Kunde‹! Im Namen Gottes, Bynzhamyn – wir wussten schon die ganze Zeit, dass Lahang sich diese Tarnung doch genau deshalb zugelegt hat – damit er überhaupt in Kontakt mit Leuten wie Kahlvyn kommen konnte! Wenn wir ihn nur anhand dieser Informationen des Hochverrats bezichtigen, dann müssen wir die Hälfte des ganzen Adels von Charis gleich mit anklagen!«
    »Genau deswegen habe ich ihn auch noch nicht des Hochverrats bezichtigt«, gab Wave Thunder jetzt deutlich schärfer zurück. »Ich sagte, es seien Kleinigkeiten, und niemand wird jemanden von der Stellung des Herzogs anhand derartig unbedeutender Spuren des Hochverrats bezichtigen. Nicht, wenn er der Krone so nahe steht und so offen und mit derartigem Nachdruck stets den König unterstützt hat. Aber das ändert nichts an den Berichten, die ich erhalten habe, und es macht auch Seijin Merlin nicht zwangsläufig zu einem Lügner. Und das …« – der Baron blickte Gray Harbor geradewegs in die Augen – »… ist exakt das, was zu sein Sie ihn bezichtigen.«
    »Hat er den Herzog nicht gerade eben deutlich schlimmerer Dinge bezichtigt?«, gab Gray Harbor scharf zurück.
    »Ja, das hat er«, sagte Wave Thunder, und nun klang seine Stimme noch tonloser als eben Merlins. »Und wenn er recht hat?«
    »Diese Vorstellung ist einfach ungeheuerlich!«
    »Was nicht bedeutet, dass sie falsch sein muss«, gab Wave Thunder unerschütterlich zurück. »Das liegt in meiner Verantwortung, Rayjhis. Ich möchte nicht, dass Seijin Merlin recht hat, was den Herzog betrifft, aber es liegt in meiner Verantwortung, zumindest in Erwägung zu ziehen, dass er recht haben könnte. Und es liegt in Ihrer Verantwortung, mich meine Arbeit erledigen zu lassen und genau das herauszufinden.«
    Einige Sekunden lang schaute Gray Harbor ihn nur verbittert an. Dann schaute er wieder zu Merlin hinüber, und in seinen Augen blitzte unverhohlener Zorn.
    »Also gut«, sagte er dann mit rauer Stimme. »Dann machen Sie Ihre Arbeit, Bynzhamyn. Und sobald Sie bewiesen haben, dass an all dem kein einziges Wort wahr ist, dann ›machen Sie Ihre Arbeit‹ weiter und unterziehen Sie auch diesen Mann hier genauestens einer entsprechenden Überprüfung! Was mich betrifft, habe ich im Augenblick anderes zu erledigen.«
    Er erhob sich, nickte kurz und immer noch unverkennbar zornig Wave Thunder zu, dann verließ er mit großen Schritten das Gemach, ohne Merlin auch nur noch eines einzigen Blickes zu würdigen.

.IX.
    Baron Wave Thunders Büro, Tellesberg
    »Ich bedaure, aber es sieht so aus, als … könnte doch etwas daran stimmen, Mein Lord.«
    Bynzhamyn Raice lehnte sich in seinem Sessel zurück, seine Miene wirkte alles andere als glücklich. Sir Rhyzhard Seafarmer, sein Stellvertreter, blickte ähnlich unglücklich drein. In erster Linie war Sir Rhyzhard für Wave Thunders Spionageabwehrdienst verantwortlich (obschon auch dieser Begriff auf Safehold noch nicht erneut erfunden worden war). Er war der Untergebene, dem Wave Thunder von allen am meisten vertraute – sowohl was dessen Treue betraf, als auch dessen Urteilsvermögen –, und er war ein äußerst intelligenter Mann. Wave Thunder hatte ihm nicht verraten, wer den Herzog des Hochverrats bezichtigt hatte, doch der Baron war recht zuversichtlich, dass Seafarmer von allein darauf gekommen war. Sir Rhyzhard allerdings hatte sein halbes Leben

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