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Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Langhorne«, murmelte Mychail. »Er hat recht, Ehdwyrd. Und wenn diese ›Spinning Jenny‹ wirklich so funktioniert, wie er das glaubt – vor allem, wenn wir auch noch eine Möglichkeit finden, die durch Wasserkraft anzutreiben –, dann können wir die auch für Wolle und Flachs verwenden.« Er schüttelte den Kopf und blickte wieder zu Merlin hinüber. »Kein Wunder, dass Ihr eine Belebung des Handels erwartet, Seijin Merlin!«
    »Und auch des Schiffsbaus«, versicherte Merlin ihm. »Natürlich für die Navy, aber ich gehe davon aus, dass Sie schon bald auch viele neue Handelsschiffe werden bauen dürfen, sobald Sir Dustyn und ich unsere Besprechungen über etwas abgeschlossen haben, was man als ›Schoner-Takelung‹ bezeichnet. Damit habe ich sogar persönliche Erfahrungen sammeln können, und deswegen bin ich mir auch ziemlich sicher, dass es einiges an Aufsehen erregen wird, wenn Sir Dustyn – und natürlich Sie, Meister Howsmyn – die dann vorführen. Es mag einige Monate dauern, bis allen der Vorteil davon bewusst wird, aber sobald das erst einmal geschehen ist, werden Sie sich vor Aufträgen kaum noch retten können. Ich vermute, dieser plötzliche Kapitalschub wird die Entwicklung einer neuen Gießerei in Delthak deutlich leichter machen.«
    »Und wenn wir dann so viel zu tun haben, dann wird das natürlich auch erklären, warum ich überhaupt eine neue Gießerei benötige«, sagte Howsmyn geradezu enthusiastisch.
    »Und«, setzte Mychail hinzu, »angesichts der Tatsache, dass sämtliche dieser neuen Ideen in Wirklichkeit von Euch stammen, Seijin Merlin, und von Seiner Majestät, ist es doch nur angemessen, dass dieser ›plötzliche Kapitalschub‹ dazu genutzt wird, die Navy aufzubauen.«
    »Der König erwägt gerade die Einführung von etwas, das man als ›Patentamt‹ bezeichnet«, erklärte Merlin daraufhin. »Das ist etwas, das man äußerst vorsichtig wird angehen müssen, und das aus mehrerlei Gründen. Aber wenn wir das organisieren können, dann werden Leute, die neue, bessere Methoden entwickeln, auf diese neuen Ideen ein ›Patent‹ einreichen können. Das bedeutet, dass Ihnen diese Idee gehört, und dass niemand anderes – zumindest nicht in Charis – ohne deren Erlaubnis auf diese Ideen zurückgreifen darf … und üblicherweise ist dann eine bescheidene Gebühr dafür zu entrichten, die an denjenigen geht, von dem die jeweilige Idee stammt. Im Augenblick plant Seine Majestät, für jeden von Ihnen die Patent-Einreichungen für die neuen Ideen vorzubereiten, die Sie in Folge dieser Konferenzen präsentieren werden.«
    »Ich bin gewiss nicht selbstloser als jeder andere, Seijin Merlin«, warf Howsmyn mit bedrückter Miene ein, »aber mir gefällt dieser Gedanke nicht, ein – wie hattet Ihr das genannt? Ein ›Patent‹? – auf Ideen einzureichen, die Ihr uns doch erst gegeben habt.«
    »Meister Howsmyn«, erwiderte Merlin und lächelte gewinnend, »ich habe absolut keine Ahnung, wie man die meisten dieser Ideen tatsächlich in die Tat umsetzen könnte. Ja, bei den Kanonen schon, das wohl. Und auch diese neuen Takelungs-Techniken, über die ich mit Sir Dustyn noch werde reden müssen, sind mir in der Praxis vertraut. Aber Gießereien, Textilmanufakturen, Investitionsarrangements … das ist mir alles ebenso fremd wie alles, was ich vielleicht wissen mag, Ihnen nur fremd sein könnte. Es wird einer echten Partnerschaft bedürfen, in jedem Sinne des Wortes – einer Partnerschaft von uns allen, um das hier gelingen zu lassen. Daher habe ich mir gedacht, die einfachste Lösung bestünde darin, dass jeder von Ihnen, als patriotischen Charisianer, erklären wird, die Hälfte sämtlicher Patentgebühren der Krone zukommen zu lassen. Zusammen mit den Steuern auf all die Dinge, die Sie herstellen werden, wird das Seine Majestät durchaus angemessen entlohnen.«
    »Und was ist mit Euch?«, fragte Mychail nach, und Merlin zuckte mit den Schultern.
    »Ein Seijin hat nur wenig Interesse an weltlichem Reichtum, heißt es. Ich persönlich habe immer gerne den einen oder anderen bescheidenen Luxus genossen, doch König Haarahld hat mir durchaus komfortable Gemächer zugewiesen, und ich bin recht zuversichtlich, dass er mir diesen ›bescheidenen Luxus‹ zugestehen wird, wenn ich ihn darum bitte. Abgesehen davon: Was sollte ich denn mit Geld anfangen, selbst wenn ich es hätte?«
    »Ihr meint das ganz ernst, nicht wahr?«, fragte Howsmyn nach, und Merlin nickte.
    »Gewiss sogar, Meister Howsmyn.

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