Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Operation Arche - 1

Operation Arche - 1

Titel: Operation Arche - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Paityr, Zhaspyr«, erklärte er bewusst provokant.
    »Ach, scheiß auf ›Pater Paityr‹!«, grollte Clyntahn. »Er und diese ganze Wylsynn-Meute sind doch einfach nur Nervensägen!«
    Zügig führte Trynair sein Weinglas an die Lippen, um das Lächeln zu verbergen, dass er einfach nicht unterdrücken konnte. Magwair war weniger taktvoll und lachte aus vollem Hals. Einer der Gründe, warum Pater Paityr Wylsynn nach Charis geschickt worden war – und das wussten auch alle von Clyntahns Verbündeten –, war, dass Paityrs Vater Clyntans gefährlichster Rivale bei der Besetzung des Amtes des Großinquisitors gewesen war. Die Entscheidung war nur sehr knapp gefallen, und letztendlich hatte Clyntahn vor allem gewonnen, weil der Ruf der Wylnynns, eifrig Reformen vorantreiben zu wollen, eine kleine Mehrheit im Rat äußerst nervös gemacht hatte.
    »Wenn ›Pater Paityr‹ seine Arbeit anständig erledigen würde, dann müssten wir jetzt nicht so herumschleichen, als würden wir über rohe Eier laufen!«, grollte Clyntahn weiter.
    »Dann rufen Sie ihn doch nach Hause zurück und lassen Sie ihn ablösen«, schlug Duchairn honigsüß vor.
    »Ha! Das wäre wirklich eine wunderbare Idee, was?« Clyntahns Miene wurde immer gehässiger. »Können Sie sich nicht auch schon genau vorstellen, wie er zusammen mit seinem Papa vor dem Rat steht und sich darüber beschwert, ich hätte ihn dazu gezwungen, seine Berichte zu verfälschen?«
    Duchairn wollte gerade zu einer weiteren Spitze ansetzen, doch dann hielt er inne und zuckte nur mit den Schultern. Schließlich hatte Clyntahn ja recht. Genau das würde der junge Pater Paityr tun, und sein Vater und all die anderen Angehörigen seiner bedauerlicherweise äußerst einflussreichen Familie würden ihn zweifellos unterstützen. Ob sie nun in dem Ruf standen, besonders fromm zu sein oder nicht: Den meisten von ihnen wäre der eigentliche Grund für einen offenen Disput letztendlich gleichgültig. Aber sie würden sich niemals eine Gelegenheit entgehen lassen, die Machtbasis der Vierer-Gruppe Stück für Stück zu beschneiden, wann immer sie das nur konnten.
    »Wahrscheinlich haben Sie da nicht ganz unrecht, Zhaspyr«, gab er stattdessen nach kurzem Schweigen zu. »Andererseits sind wir ja nun wirklich mit seinen Berichten geschlagen.«
    »Das können Sie laut sagen«, stimmte Magwair missmutig zu.
    Niemand schlug vor, die betreffenden Berichte an entscheidenden Passagen ein wenig zu überarbeiten – auch wenn sie alle wussten, dass exakt das in der Vergangenheit geschehen war. Doch die gleichen politischen Erwägungen, die es völlig unmöglich machten, den jungen Wylsynn einfach zurückzubeordern, gälten in gleichem Maße auch für jegliche … Freiheiten, die sie sich mit den schriftlich abgefassten Berichten erlauben würden.
    Außerdem, dachte Duchairn, hat dieser frömmlerische kleine Blödmann mit allergrößter Wahrscheinlichkeit Abschriften seiner Berichte auch an seinen Vater geschickt.
    »Also werde ich nicht in der Lage sein, Herr dieses Problems zu werden«, merkte Clyntahn jetzt an. »Zumindest nicht in absehbarer Zeit.«
    »Und ohne offiziell von Zhaspyr dazu berufen zu werden, kann ich das auch nicht übernehmen«, setzte Magwair verbittert hinzu.
    Als hätten wir die erforderliche Seemacht zur Verfügung, Charis von uns aus anzugreifen!, dachte Duchairn.
    »Direktes Vorgehen mag vielleicht ohnehin nicht die beste Verfahrensweise sein«, gab Trynair zu bedenken. Alle blickten ihn an, und der Kanzler zuckte die Schultern. »Wir haben Hektar und Nahrmahn ja bereits weidlich … ermutigt. Vielleicht ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, wen wir noch würden ermutigen können.«
    Dieser Gedanke brachte Duchairn dazu, einen äußerst unzufriedenen Grunzlaut auszustoßen. Es war ja nun wahrlich nicht so, als hätte der Rat in der Vergangenheit nicht genau diese Vorgehensweise angewandt. Und zugleich konnte Duchairn, so sehr er das auch vorgezogen hätte, nicht die Besorgnis seiner Kollegen wegen Charis einfach abtun. Wie sie schon gesagt hatten: Es war weniger die unmittelbare Bedrohung, die Charis darstellte, als vielmehr die Bedrohung, die davon ausging, dass Charis anderen als Beispiel würde dienen können.
    »An wen hatten Sie gedacht?«, fragte Magwair Trynair jetzt.
    »Wir wissen, dass Hektor schon Kontakt mit Gorjah von Tarot aufgenommen hat«, setzte Trynair an. »Wir könnten ihm in dieser Hinsicht unsere Unterstützung zuteil werden lassen. Es könnte auch

Weitere Kostenlose Bücher