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Operation Beirut

Operation Beirut

Titel: Operation Beirut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ignatius
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Seezungenfilet», sagte Hoffman. «Und ein Steak.»
    Der Kellner bekam große Augen, als er die Bestellung auf seinem Block notierte, aber er sagte nichts.
    «Nur das Steak für mich», sagte Rogers. «Und Salat.»
    «Haben Sie Schokoladensoße?», fragte Hoffman.
    «Selbstverständlich», sagte der Kellner.
    «Die nehme ich als Nachspeise», sagte Hoffman. «Kein Eis; nur die Schokoladensoße. Heiß, bitte.»
    Der Kellner lächelte. Ganz offensichtlich betrachtete er Hoffman als kulinarisch gebildeten Trottel.
    Rogers hatte während dieses Zwischenspiels über eine Frage nachgegrübelt, und als der Kellner gegangen war, sprach er seine Gedanken aus:
    «Da ist nur eines, was mich stutzig macht», sagte er.
    «Und was ist das, mein Junge?», fragte Hoffman.
    «Ich frage mich manchmal, ob die Israelis tatsächlich versucht haben, unseren Mann aus dem Weg zu räumen.»
    «Sie behaupten es jedenfalls. Sie protzen sogar damit! Wie sie zwölf der Anführer des Schwarzen September erwischt haben. Wie sie sich Abu Nasir in seiner Wohnung geschnappt haben. Wie sie unseren Jungen in Skandinavien umzubringen versucht und es vermasselt haben. Sie brauchen doch bloß das TIME -Magazin zu lesen.»
    «Und warum haben sie es nicht geschafft?», fragte Rogers. «Wenn sie sich so viel Mühe gegeben haben, unseren Mann nach München zu liquidieren! Warum ist es ihnen nicht gelungen?»
    «Vielleicht sind sie doch nicht ganz so brillant, wie Sie glauben», sagte Hoffman.
    «Oder sie sind noch raffinierter.»
    «Bockmist», sagte Hoffman. «Wenn Sie meine Meinung hören wollen, dann werden die überschätzt. Sie sind Spieler mit einer gehörigen Portion Glück. Das erzähle ich jedenfalls immer meinen saudischen Klienten. Die hören das für ihr Leben gern.»
    «Glauben Sie es denn?»
    «Eigentlich nicht», gestand Hoffman. «Die Israelis haben da einen netten kleinen Geheimdienst. Aber sie machen Fehler. Jeder macht Fehler.»
    Der erste Gang wurde aufgetragen. Der Kellner filetierte geschickt den Fisch, während ihm Hoffman beifällig zuschaute. «Was ist mit uns?», fragte Rogers, als der Kellner gegangen war. «Und wie stehen wir in Ihren Augen da, jetzt, wo Sie weg sind?»
    «Wollen Sie wirklich die Wahrheit hören?»
    «Ja.»
    «Jämmerlich.»
    «Warum?»
    «Seien wir doch ehrlich», sagte Hoffman. «Die Vereinigten Staaten haben genau genommen keinen Nachrichtendienst mehr. Wenn der Nachrichtenausschuss des Senats und der Geheimdienstausschuss des Kongresses damit fertig sind, an den Fäden zu ziehen, dann ist von dem Pullover nicht mehr viel übrig. Mal ehrlich, würden Sie Ihr Leben einem Nachrichtendienst anvertrauen, der seine Geheimnisse einer Blase gottverdammter Kongressabgeordneter übergibt? Diese Leute müssen doch verrückt sein!»
    «Und was sind wir dann, wenn wir kein Nachrichtendienst sind?»
    «Soweit ich Ihnen das sagen kann, ist die Agentur heute eine Ansammlung von Anwälten, Buchhaltern, Lobbyisten und Bürokraten. Aber wenn es drauf ankommt, dass da draußen etwas passiert, dann ist nichts mehr übrig. Ein Haufen Amateure. Meiner bescheidenen Meinung nach.»
    «Das ist ja großartig», sagte Rogers. «So etwas hebt die Moral doch ungemein. Ist das auch die Meinung Ihrer saudischen Freunde?»
    «Die kapieren doch sowieso nicht, was da vor sich geht. Die sind von Amerika so hypnotisiert, dass ihnen noch nicht mal der Gedanke kommt, wir könnten so inkompetent sein, wie wir aussehen. Jedes Mal wenn wir was verbocken, erfinden sie eine neue Verschwörungstheorie, nach der es sich in Wirklichkeit wieder mal um einen hinterhältigen Trick der Amerikaner gegen die Araber handelt. Wollen Sie die neueste Verschwörungstheorie hören?»
    «Unbedingt», sagte Rogers. «Vielleicht heitert mich das wieder auf.»
    «Die Saudis glauben, dass wir hinter dem Aufstieg Khomeinis im Iran stecken.»
    «Aber das ist doch kindisch», sagte Rogers. «Warum sollten wir unseren eigenen Kunden bedrohen?»
    «Denken Sie drüber nach. Vielleicht ist das gar nicht so verrückt.»
    «Frank», sagte Rogers, «Sie sind zu lange in der Wüste gewesen. Sie fangen schon an zu denken wie die.»
    «Vielleicht», sagte Hoffman. «Vielleicht. Aber eines kann ich Ihnen sagen. Ich bin verdammt froh, dass ich keiner von denen bin. Jawollja! Ich danke jeden Abend meinen Glückssternen, dass ich kein vernünftiger prowestlicher Araber bin, der alles tut, um nicht verrückt zu werden. Und wissen Sie, warum?»
    «Warum?»
    «Weil, wenn ich einer wäre, dann

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